Zum Holzerlös kommen für den Forst noch 157 000 Euro Einnahmen aus der Jagdpacht hinzu. Zudem gab es an Fördermitteln 643 000 Euro vom Land und 155 000 Euro vom Bund. Die Gesamteinnahmen im Forstbereich liegen also bei etwa 6 Millionen Euro.
Bei den Ausgaben machen natürlich die Rückearbeiten bei der Holzernte den größten Posten aus. Rund eine Million Euro stellten Unternehmer der Stadt in Rechnung. Die eigenen Personalkosten beliefen sich auf 526 000 Euro. Für Wegebau wurden 70 000 Euro ausgegeben und die Waldkalkung schlug mit 47 600 Euro zu Buche. Unterm Strich erzielte der Forst 2021 ein vorläufiges Betriebsergebnis von 3,9 Millionen Euro, was dem Haushalt der Stadt gerade beim Verlassen der Haushaltssicherung extrem gut tut. Im normalen Vergleichsjahr 2018 konnte sich der Kämmerer nur über ein Drittel dieser Summe freuen.
Zu dem Ausfall beim Einschlag werden in den nächsten Jahren enorme Kosten für Aufforstung hinzukommen. Seit 2019 wird bereits mit Hochdruck gepflanzt – inzwischen rund 650 000 Bäume, darunter knapp 190 000 Rotbuchen, 160 000 Traubeneichen, 90 000 Stieleichen, 74 000 Weißtannen und 63 000 Douglasien. In der langen Liste tauchen aber auch Hickory (1000 Exemplare), Robinien (2000), Hemlocktannen (2000) und Flatterulmen (2500) auf.
Die Klimaveränderungen sind eine große Herausforderung. „Wir sind nur noch am Einsammeln und ausräumen. Einen normalen Einschlag machen wir gar nicht mehr“, schilderte Lena Ahrens die Situation. Die Trockenheit sorge auch bei Lärche und Buche inzwischen für eine Schwächung, so dass bei diesen Baumarten der Insektenbefall enorm zugenommen hat. Gerade bei der Lärche schlagen Borkenkäfer und Bockkäfer stark zu, so dass nur noch reagiert werden kann.
Zurückgegangen ist seit 2019 die Brennholzbereitstellung für die Bevölkerung. Viele Haushalte profitieren traditionell von der Möglichkeit, billiges Holz aus dem Stadtwald zu verfeuern. In Zeiten hoher Energiepreise dürfte die Nachfrage nun wieder deutlich anziehen. 2019 lag die georderte Menge noch bei 2000 Raummetern, sie sank 2020 auf 1350 Raummeter und 2021 sogar auf nur noch 860 Raummeter. Grund für den Rückgang war die ausschließliche Bereitstellung von Fichtenholz, das bei Besitzern von Kamin- und Kachelöfen wegen des geringeren Brennwertes eher unbeliebt ist. Der Einschlag von Buche war nämlich vor dem Hintergrund der Borkenkäfer-bedingten Fichtenholz-Schwemme und mit mit Blick auf die Einschlagsmöglichkeiten der nächsten Jahre reduziert worden. Derzeit wird im Forstamt und im Forstausschuss überlegt, wie dies in Zukunft vor dem Hintergrund der veränderten Situation im Wald dauerhaft gehandhabt werden soll. „Ein sehr komplexes Thema“, sagte Forstamtsleiterin Lena Arens.