Ein Baustein der Attraktivierung ist der verkehrliche Rahmen: Innerhalb des Quartiers soll eine Verkehrsberuhigung durch eine Spielstraße erfolgen, Durchfahrtsmöglichkeiten sollen reduziert werden. Zwischen Rosengasse und Königserlen soll eine Radverbindung entstehen, der Wäster-Radweg soll aufgewertet werden. Die Wästerpromenade soll zum Flanieren einladen. Eine Mobilstation könnte im Umfeld der Bushaltestelle entstehen.
Zur Verfügung stehen für das Projekt rund 3200 Quadratmeter – jeweils grob zur Hälfte für den „Waestergarten“ mit dem Bachlauf neben dem Radweg und für das „Waester-Wohnen“ zwischen Bachlauf und Rosengasse. „Das ist ein attraktiver Standort mitten im Zentrum“, so das Urteil des Stadtplaners, auf dem „qualitativ hochwertige Wohnangebote“ geschaffen werden könnten. Dazu setzt man, wie Andreas Mayer erklärte, auf die Idee des Mehrgenerationenwohnens – mit großen Wohnungen für Familien ebenso wie mit Apartments für Einzelpersonen. Auch geförderter Wohnungsbau sei denkbar. Ein erster Testentwurf beinhalte 13 Wohneinheiten zwischen 48 und 138 Quadratmeter. Parkplätze gibt es in einer Tiefgarage – „wir haben keinen Platz, die müssen im Boden verschwinden“. Verschwinden wird auch der Schotterparkplatz an der Rosengasse.
In den Bau integriert wird auch der „Treffpunkt im Quartier“ mit einer Nutzfläche von rund 200 Quadratmetern. Eine „multifunktionale Nutzung“ ist hier angedacht – durch Einrichtungen wie VHS, Caritas oder IBAHS ebenso wie durch die Bewohner selber, beispielsweise für Feste. Einige Jahre soll dort auch das Quartiersmanagement beheimatet sein.
Im Mittelpunkt des „Waestergartens“ steht die Wäster, die offengelegt und renaturiert wird. Dort soll ein Treffpunkt unter freiem Himmel entstehen mit Platz für Fahrradfahrer und Fußgänger auf der „Waesterpromenade“, Spielangeboten und Bänken sowie einer erlebbaren Gewässeraue. „Jetzt ist die Wäster im Rohr, das ist eine Riesenchance für den Standort“, machte Andreas Mayer klar. Bislang sammelt man Ideen, später erfolge die Konkretisierung, die „ähnlich wie bei der neuen Feuerwache“ aussehen könnte: „In der Art könnte das auch hier entstehen.“
Unterm Strich sieht Andreas Mayer „gute Vermarktungschancen“. Es handele sich um einen „attraktiven Standort in zentraler Lage“. Allerdings stehen den Stärken auch Schwächen gegenüber: Dazu zählen aus seiner Sicht die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der ungünstige Zuschnitt.
Die Ausschussmitglieder stimmten nicht nur der Neuaufstellung des Bebauungsplanes für das Gebiet zu, sondern waren auch voll des Lobes: „Ein spannendes Projekt“, so der Ausschussvorsitzende Hubertus Jesse, der dem Büro Junker + Kruse nicht nur für die Ausführungen, sondern auch für eine „gesamtstädtische Schreibweise“ dankte: Mit „Waester“ habe man sowohl die Belecker wie auch die Warsteiner Besonderheiten bei der Bezeichnung des Gewässers berücksichtigt. „Großartig“ freute sich Maximilian Spinnrath über „kreative Ansätze“ und eine „positive Entwicklung“ mit dem „Flanierquartier im Ortskern“. Auch Ortsvorsteher Dietmar Lange stuft das Projekt als „Meilenstein für die Innenstadt“ ein, das für eine Aufwertung des gesamten Umfelds sorge.