1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Warstein

Planungsbüro stellt Ideen für Warsteiner „Waester - Wohnen - Warstein“-Projekt vor

Erstellt:

Von: Christian Clewing

Kommentare

Wo aktuell noch die Feuerwache steht, soll „Waester - Wohnen - Warstein“ entstehen.
Wo aktuell noch die Feuerwache steht, soll „Waester - Wohnen - Warstein“ entstehen. © Alexander Lange

Im Warsteiner Ortskern soll das Mehrgenerationenwohnen „Waester - Wohnen - Warstein“ entstehen. Wann das Realität werden könnte, welche Zwischenschritte noch fehlen und was die heimischen Politiker dazu sagen.

Warstein – Wohnraum und Garten statt Feuerwache und Parkflächen: Mit dem Regionale-Projekt „waester-wohnen-warstein“ soll an zentraler Stelle ein Vorzeigeprojekt geschaffen werden, das für eine deutliche Aufwertung der Warsteiner Innenstadt sorgen wird. Geht alles nach den Vorstellungen von Andreas Mayer vom Dortmunder Planungsbüro Junker + Kruse, sollen nach den rechtlichen Voraussetzungen in diesem Jahr dann 2023 der Abriss der alten Feuerwache und die Renaturierung der Wäster erfolgen, sodass der Neubau 2024 starten kann – mit einer Einweihung pünktlich zur Regionale 2025.

Ziel ist die „Aufwertung des Quartiers Müscheder Weg“ durch das „waester-wohnen-warstein“-Projekt. Das besteht aus dem „Baustein Hochbau“ mit dem Mehrgenerationen-Wohnen und dem Quartierstreff sowie dem „Baustein Waestergarten“ mit der Offenlegung und Renaturierung des Bachlaufs und einem Garten. Unterstützung dazu soll es geben durch die Städtebauförderung und durch die Regionale. Für die Gewässerrenaturierung liegt ein Vorentwurf bereits vor, wie Andreas Mayer im Stadtentwicklungsausschuss erklärte. Für das Areal seien aktuell Boden- und Gründungsgutachten in Arbeit. Zur weiteren Konkretisierung der einzelnen Projektbausteine sind Expertengespräche erforderlich – mit Bau- und Wohnungsgenossenschaften ebenso wie mit potenziellen Investoren und Architekten für den Hochbau, mit „soziokulturellen Trägern“, wie etwa der VHS, für den Quartierstreff. Die Entscheidung könnte dann im Rahmen eines Wettbewerbs durch ein Gremium aus den eingereichten Entwürfen erfolgen. Einbezogen werden im Verfahren natürlich auch die Anlieger, sonstige Akteure und die Behörden.

3200 Quadratmeter stehen zur Verfügung

Ein Baustein der Attraktivierung ist der verkehrliche Rahmen: Innerhalb des Quartiers soll eine Verkehrsberuhigung durch eine Spielstraße erfolgen, Durchfahrtsmöglichkeiten sollen reduziert werden. Zwischen Rosengasse und Königserlen soll eine Radverbindung entstehen, der Wäster-Radweg soll aufgewertet werden. Die Wästerpromenade soll zum Flanieren einladen. Eine Mobilstation könnte im Umfeld der Bushaltestelle entstehen.

Zur Verfügung stehen für das Projekt rund 3200 Quadratmeter – jeweils grob zur Hälfte für den „Waestergarten“ mit dem Bachlauf neben dem Radweg und für das „Waester-Wohnen“ zwischen Bachlauf und Rosengasse. „Das ist ein attraktiver Standort mitten im Zentrum“, so das Urteil des Stadtplaners, auf dem „qualitativ hochwertige Wohnangebote“ geschaffen werden könnten. Dazu setzt man, wie Andreas Mayer erklärte, auf die Idee des Mehrgenerationenwohnens – mit großen Wohnungen für Familien ebenso wie mit Apartments für Einzelpersonen. Auch geförderter Wohnungsbau sei denkbar. Ein erster Testentwurf beinhalte 13 Wohneinheiten zwischen 48 und 138 Quadratmeter. Parkplätze gibt es in einer Tiefgarage – „wir haben keinen Platz, die müssen im Boden verschwinden“. Verschwinden wird auch der Schotterparkplatz an der Rosengasse.

In den Bau integriert wird auch der „Treffpunkt im Quartier“ mit einer Nutzfläche von rund 200 Quadratmetern. Eine „multifunktionale Nutzung“ ist hier angedacht – durch Einrichtungen wie VHS, Caritas oder IBAHS ebenso wie durch die Bewohner selber, beispielsweise für Feste. Einige Jahre soll dort auch das Quartiersmanagement beheimatet sein.

Gute Vermarktungschancen für „Wäster - Wohnen - Warstein“

Im Mittelpunkt des „Waestergartens“ steht die Wäster, die offengelegt und renaturiert wird. Dort soll ein Treffpunkt unter freiem Himmel entstehen mit Platz für Fahrradfahrer und Fußgänger auf der „Waesterpromenade“, Spielangeboten und Bänken sowie einer erlebbaren Gewässeraue. „Jetzt ist die Wäster im Rohr, das ist eine Riesenchance für den Standort“, machte Andreas Mayer klar. Bislang sammelt man Ideen, später erfolge die Konkretisierung, die „ähnlich wie bei der neuen Feuerwache“ aussehen könnte: „In der Art könnte das auch hier entstehen.“

Unterm Strich sieht Andreas Mayer „gute Vermarktungschancen“. Es handele sich um einen „attraktiven Standort in zentraler Lage“. Allerdings stehen den Stärken auch Schwächen gegenüber: Dazu zählen aus seiner Sicht die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der ungünstige Zuschnitt.

Die Ausschussmitglieder stimmten nicht nur der Neuaufstellung des Bebauungsplanes für das Gebiet zu, sondern waren auch voll des Lobes: „Ein spannendes Projekt“, so der Ausschussvorsitzende Hubertus Jesse, der dem Büro Junker + Kruse nicht nur für die Ausführungen, sondern auch für eine „gesamtstädtische Schreibweise“ dankte: Mit „Waester“ habe man sowohl die Belecker wie auch die Warsteiner Besonderheiten bei der Bezeichnung des Gewässers berücksichtigt. „Großartig“ freute sich Maximilian Spinnrath über „kreative Ansätze“ und eine „positive Entwicklung“ mit dem „Flanierquartier im Ortskern“. Auch Ortsvorsteher Dietmar Lange stuft das Projekt als „Meilenstein für die Innenstadt“ ein, das für eine Aufwertung des gesamten Umfelds sorge.

Auch interessant

Kommentare