Die Baufläche, auf der die PV-Anlage entstehen soll, hat nun eine Größe von knapp einem Hektar. Produzieren soll die Anlage ein Megawatt. Bei dem Bereich handele es sich um rekultivierte Flächen, Konversionsflächen und Brachflächen aus ehemaliger wirtschaftlicher Nutzung. Auf den zusammengefügten Grundstücken befand sich in der Vergangenheit ein Steinbruch, der mittlerweile verfüllt worden ist. Die Flächen sind somit nicht für weitere bauliche Nutzungen geeignet, heißt es in der Vorlage. Neben der Photovoltaikanlage können die Flächen daher auch nicht landwirtschaftlich genutzt werden.
Die Anbindung des Änderungsbereichs an das vorhandene Straßen- und Wegenetz soll über den westlich vorhandenen Weg „Orthagen“ geschehen. Das Naturschutzgebiet Oberhagen liegt etwa 200 Meter vom Plangebiet entfernt. Befestigt werden die Photovoltaikmodule auf Pfählen beziehungsweise Stützen. Auch damit wird die flächige Versiegelung minimiert. Lichtreflexionen durch die einfallenden Sonnenstrahlen auf die Anlage müssen Nachbarn aller Wahrscheinlichkeit ebenso wenig befürchten, heißt es weiter. Ein sogenanntes Blendgutachten soll im weiteren Verlauf des Verfahrens aber noch folgen. Falls notwendig, werden entsprechende Blendschutzvorrichtungen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung festgesetzt. Somit kommt es nicht zu spürbaren Sichtbeeinträchtigungen der Anwohner. Zudem seien die Module mit speziellem Solarglas ausgestattet, damit die Solarzellen einen möglichst hohen Anteil des einfallenden Lichtes in Energie umwandeln.
Dann muss es nicht mehr bei der plakativen Anti-Atomkraftfahne bleiben. Dann wird mit Photovoltaik ein guter Schritt in Richtung Erneuerbarer Energien gegangen. Dass die politischen Mühlen aber nicht immer so schnell mahlen, wie man sich das wünschen würde, weiß auch Kramme: „Ich rechne damit, dass das ganze Verfahren noch etwa ein Jahr dauern wird. Deshalb möchte ich jetzt auch noch nicht über einen Ausgang spekulieren.“ Es gehe noch um Veröffentlichungen im Amtsblatt und um mehrere Monate Beteiligungsverfahren: „Nach der frühen Beteiligung kann man sagen, wo die Reise hingeht.“
Bundesweit soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch bis 2030 bei 80 Prozent liegen. Wichtiger Bestandteil dabei werden auch die Photovoltaikanlagen sein. Daher begrüßt die Stadt auch das Vorhaben am Steinrücken, insbesondere mit Blick auf den ausgerufenen „Klimanotstand“. „Das ist ein wichtiger Baustein im Klimakonzept unserer Stadt“, lobte Erwin Koch von der SPD-Fraktion die Maßnahme am Steinrücken, Maximilian Spinnrath von der CDU-Fraktion: „Wir begrüßen ein solches Engagement in der Stadt, die Unterstützung ist gegeben im Rahmen der Möglichkeiten.“
Man würde sich wünschen, da waren sich Martin Kramme und Sabine Leitner, Fachbereichsleiterin Bauen und Wohnen, einig, wenn solche Photovoltaik-Vorhaben beschleunigt werden könnten. „Aber auch wir können da nicht schneller, wir sind da an die Vorgaben gebunden“, so Leitner. Im Warsteiner Stadtgebiet seien aber durchaus noch Freiflächen, die sich für die Installation von PV-Anlagen eignen würden, vorhanden. Die Bezirksregierung Arnsberg habe auch ein entsprechende Potenzialstudie erstellt: „Darüber freuen wir uns, die wollen wir nutzen.“