Diesem Lob schloss sich auch Bürgermeister Dr. Thomas Schöne an, der unter dem Motto „Ecce homo“ („Siehe ein Mensch“) besonders die gemeinschaftliche Seite Schröders hervorhob. „Als überzeugten und redegewandten Christen und Menschen konnte man Dich jederzeit erleben. Wir haben viele schöne Stunden mit Dir verbracht und werden Dich vermissen“, so Schöne. Im Anschluss formten Steffi Köster und Birgit Severin aus dem Pfarrgemeinderat ihre Zukunftswünsche für den „überall talentierten“ 32-Jährigen in Reime. Auch gab es noch einige Geschenke, wie eine „Hinterglasmalerei“ von Marita Mues zur Erinnerung oder einen Niederbergheimer Kapellenlikör, ehe der Pastor seine Gedanken selbst vortrug.
Zunächst sei seine nach der Priesterweihe seine erste Intention „Hauptsache loslegen“ gewesen, egal was ihm andere gesagt hätten. „Ich kannte in Warstein nur die Pfarrkirche, die Schützenhalle und die Eisdiele“, schmunzelt Schröder, doch einige Zeit nach seiner ersten Messe im Juni 2016 in Suttrop sei er „zutiefst beeindruckt“ gewesen. „Das ist so etwas wie Liebe auf den zweiten oder dritten Blick. Das zweite ist die wundervolle Natur und das dritte die herzlichen Menschen – insgesamt viel mehr als das, was man von der Hauptstraße aus sieht.“
Genauso neugierig wie damals sei er auf die Zukunft, für Schröder „ein Abenteuer in 900 Kilometern Entfernung“, das am morgigen Mittwoch mit dem Abflug in österreichische Hauptstadt beginnen soll.
Nach Abschluss seiner dortigen Tätigkeiten hat Schröder bereits Pläne, nämlich „in ein paar Jahren“ in das Erzbistum zurückzukehren und „mit Leidenschaft mitbauen“, wenngleich es dem gebürtigen Ostwestfalen Bauchschmerzen bereitet, „das wankende Schiff in einem solchen Sturm zu verlassen.“
In mahnendem und scharfem Tonfall sprach Schröder abschließend die Krise der Kirchen an, es sei „bitterernst und zutiefst traurig“, dass im laufenden Jahr durchschnittlich ein Mitglied pro Tag aus der katholischen Kirche in Warstein ausgetreten sei. Er rief die Gläubigen dazu auf, sich trotz allem weiterhin ehrenamtlich in der Gemeinde zu engagieren. Trotz alledem könne man sich nur schwer ausmalen, wie Kirche in 15 Jahren genau aussehen wird.
Mit einem wienerischen „Pfiat di“ beendete der Pastor seine Abschiedsworte und beschloss mit einer emotional anmutenden Darbietung von „My way“ in seinem Gesangsquartett „4ourMusic“ sein Schaffen in der Wästerstadt. Zum Abschluss erhielt er in hierfür der Kirche „Standing Ovations“. Im Anschluss verabschiedeten sich noch zahlreiche Gemeindemitglieder und Vereinsvertreter persönlich von Lukas Schröder. Am Gemeindezentrum neben der Sakristei waren im Anschluss alle zu einem kleinen Imbiss eingeladen.