Die Antwort seien parkähnliche Strukturen, sind und waren sich die Arbeitskreismitglieder einig. Ein erster Schritt des neuen Konzeptes seien deshalb die Wege. „Bislang hatte jedes Grab seinen eigenen Schotterweg. Das ist nicht mehr nötig“, erläuterte Ingo Schaup als Leiter des städtischen Betriebshofes. Sukzessive wollen man in den Bereichen, wo sowieso nur noch wenige und vereinzelte Gräber liegen, die Schotterwege zurückbauen und in Wiesenfläche umwandeln: „Der Unterbau der Wege bleibt, es ist dadurch sogar noch sicherer oder einfacher mit beispielsweise einem Rollator zu begehen.“ Dafür sollen aber die Hauptwege des Friedhofes aufgearbeitet und ertüchtigt werden, so Schaup weiter.
Bei einem ersten Weg unterhalb der Friedhofskapelle sei dies mit Schotter und entsprechenden Kantensteinen schon ideal gelungen. Das wolle man in den kommenden Jahren weiter umsetzen: „Das Bild des Friedhofes muss wiederhergestellt werden, wir wollen Gleichmäßigkeit schaffen, das müssen dann aber auch die Angehörigen mittragen.“
Befürchten, dass nun sämtliche Schotterwege aller Gräber entfernt werden, müsse niemand. „Hier wird nicht auf einmal eine große grüne Weide entstehen. Da, wo das Rückgabepotenzial der Gräber groß ist, werden wir aktiv“, so Koch. Eben dort, wo sowieso nur noch Einzelne liegen.
Das alles müsse dann auch in die gegebene Infrastruktur des Friedhofes in Form der befestigten Wege, Hecken und Bäume passen. Gleiches gelte für neue Gräber auf dem Friedhof.
Ergänzt werden, in einem zweiten Schritt, könnte das neue Friedhofskonzept dann beispielsweise mit Bäumen – auch für Baumbestattungen – und Ruhebänken.
Der Friedhof an der Bilsteinstraße sei dabei als „Blaupause“, als Beispiel für alle anderen Friedhöfe im Stadtgebiet zu sehen. Ähnliche positive Beispiele parkähnlicher Friedhöfe mit viel Grün gebe es aber beispielsweise auch schon im Kleineren in Suttrop und Allagen: „Das ist natürlich auch eine Reaktion auf die neuen Bestattungsformen.“ Geschätzt sind es auf dem Friedhof Bilsteinstraße pro Jahr noch etwa 25 bis 30 Erdbestattungen, der Rest entscheidet sich für die Urne, die Baumbestattung oder andere Formen der Ruhestätte.
Die Umstrukturierung sei aber auch eine Kapazitäten- und Ressourcen-Frage für den Betriebshof, fügte Gaby Raulf, bei der Stadt für die Friedhöfe zuständig, an. Deshalb sei auch Stadtkämmerer Stefan Redder bei einer Sitzung des Arbeitskreises anwesend gewesen. Die Frage nach einer Anpassung der Friedhofsgebühren müsse in den kommenden Jahren vermutlich ebenso gestellt werden.