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Parkähnliche Anlage: So soll der Warsteiner Friedhof an der Bilsteinstraße umgebaut werden

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Von: Alexander Lange

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Präsentieren das neue Konzept auf einem der bereits erneuerten Friedhofswege unterhalb der Kapelle: Erwin Koch als Bauausschussvorsitzender (von links), Ingo Schaup und Gaby Raulf vom städtischen Betriebshof sowie Ortsvorsteher Dietmar Lange.
Präsentieren das neue Konzept auf einem der bereits erneuerten Friedhofswege unterhalb der Kapelle: Erwin Koch als Bauausschussvorsitzender (von links), Ingo Schaup und Gaby Raulf vom städtischen Betriebshof sowie Ortsvorsteher Dietmar Lange. © Alexander Lange

Die Zahl der Erdgräber auf dem Warsteiner Friedhof an der Bilsteinstraße wird immer kleiner. Ein Arbeitskreis hat nun ein neues Friedhofskonzept erarbeitet. Was das beinhaltet und was das für Angehörige bedeutet.

Warstein – Es gab Zeiten, da war auf dem Warsteiner Friedhof an der Bilsteinstraße nahezu jede Grabfläche belegt. Doch das liegt inzwischen weit mehr als 30 Jahre zurück. Die Zeiten haben sich gewandelt. Und mit ihr die Bevölkerungszahlen und Bestattungsformen. Inzwischen ist auf dem Friedhof viel Platz. Und damit Platz für ein neues Friedhofskonzept.

Erarbeitet hat das der Arbeitskreis Friedhöfe als Unterordnung des Bauausschusses, zusammengesetzt aus Politik, Ortsvorsteher und städtischem Betriebshof. „Wir haben viele Anregungen von Angehörigen und Friedhofsbesuchern erhalten. Auch auf Grund dessen bestand hier Handlungsbedarf“, so Bauausschussvorsitzender und Arbeitskreismitglied Erwin Koch. Ortsvorsteher Dietmar Lange: „Wir müssen feststellen, dass die Friedhöfe immer grüner werden und wir überlegen müssen, wie das zukünftige Bild eines Friedhofes tragbar sein kann.“

Wiesenflächen statt Schotterwege

Die Antwort seien parkähnliche Strukturen, sind und waren sich die Arbeitskreismitglieder einig. Ein erster Schritt des neuen Konzeptes seien deshalb die Wege. „Bislang hatte jedes Grab seinen eigenen Schotterweg. Das ist nicht mehr nötig“, erläuterte Ingo Schaup als Leiter des städtischen Betriebshofes. Sukzessive wollen man in den Bereichen, wo sowieso nur noch wenige und vereinzelte Gräber liegen, die Schotterwege zurückbauen und in Wiesenfläche umwandeln: „Der Unterbau der Wege bleibt, es ist dadurch sogar noch sicherer oder einfacher mit beispielsweise einem Rollator zu begehen.“ Dafür sollen aber die Hauptwege des Friedhofes aufgearbeitet und ertüchtigt werden, so Schaup weiter.

Kleine Schotterwege sollen weichen...
Kleine Schotterwege sollen weichen... © Alexander Lange

Bei einem ersten Weg unterhalb der Friedhofskapelle sei dies mit Schotter und entsprechenden Kantensteinen schon ideal gelungen. Das wolle man in den kommenden Jahren weiter umsetzen: „Das Bild des Friedhofes muss wiederhergestellt werden, wir wollen Gleichmäßigkeit schaffen, das müssen dann aber auch die Angehörigen mittragen.“

Befürchten, dass nun sämtliche Schotterwege aller Gräber entfernt werden, müsse niemand. „Hier wird nicht auf einmal eine große grüne Weide entstehen. Da, wo das Rückgabepotenzial der Gräber groß ist, werden wir aktiv“, so Koch. Eben dort, wo sowieso nur noch Einzelne liegen.

Bäume und Ruhebänke

Das alles müsse dann auch in die gegebene Infrastruktur des Friedhofes in Form der befestigten Wege, Hecken und Bäume passen. Gleiches gelte für neue Gräber auf dem Friedhof.

Ergänzt werden, in einem zweiten Schritt, könnte das neue Friedhofskonzept dann beispielsweise mit Bäumen – auch für Baumbestattungen – und Ruhebänken.

...für Grundflächen und Bäume wie diesen, wo auch Baumbestattungen möglich sein werden.
...für Grundflächen und Bäume wie diesen, wo auch Baumbestattungen möglich sein werden. © Alexander Lange

Der Friedhof an der Bilsteinstraße sei dabei als „Blaupause“, als Beispiel für alle anderen Friedhöfe im Stadtgebiet zu sehen. Ähnliche positive Beispiele parkähnlicher Friedhöfe mit viel Grün gebe es aber beispielsweise auch schon im Kleineren in Suttrop und Allagen: „Das ist natürlich auch eine Reaktion auf die neuen Bestattungsformen.“ Geschätzt sind es auf dem Friedhof Bilsteinstraße pro Jahr noch etwa 25 bis 30 Erdbestattungen, der Rest entscheidet sich für die Urne, die Baumbestattung oder andere Formen der Ruhestätte.

Die Umstrukturierung sei aber auch eine Kapazitäten- und Ressourcen-Frage für den Betriebshof, fügte Gaby Raulf, bei der Stadt für die Friedhöfe zuständig, an. Deshalb sei auch Stadtkämmerer Stefan Redder bei einer Sitzung des Arbeitskreises anwesend gewesen. Die Frage nach einer Anpassung der Friedhofsgebühren müsse in den kommenden Jahren vermutlich ebenso gestellt werden.

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