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Nur zwei Garagen für drei Fahrzeuge: Belecker Maltester müssen anbauen

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Von: Alexander Lange

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Malteser-Geschäftsführer Manfred Heimann stellt die Pläne für den Standort Belecke vor. Eine dritte Garage wird an der linken Seite angebaut, um das Platzproblem zu lösen. Zudem schließen sich Kabinen und ein Desinfektionsraum an.
Malteser-Geschäftsführer Manfred Heimann stellt die Pläne für den Standort Belecke vor. Eine dritte Garage wird an der linken Seite angebaut, um das Platzproblem zu lösen. Zudem schließen sich Kabinen und ein Desinfektionsraum an. © Alexander Lange

Aktuell parken drei Fahrzeuge in nur zwei Garagen. Das sorgt für erhebliche Platzprobleme bei den Maltesern in Belecke. Eine neue Garage soll deshalb Abhilfe schaffen. Und auch Umkleidekabinen werden angebaut. Was sonst noch passiert.

Belecke – Drei Fahrzeuge aber nur zwei Garagen: Wenn die Malteser-Ortsgruppe Belecke/Anröchte alarmiert wird, müssen die Einsatzkräfte erst einmal den Bauch einziehen und die Luft anhalten. „Im Grunde muss erst der Rettungswagen aus der Garage gefahren werden, damit man in das andere Fahrzeug überhaupt einsteigen kann. So eng ist es hier“, erklärt Malteser-Geschäftsführer Manfred Heimann.

Dass aktuell zwei Fahrzeuge in einer Garage stehen müssen, dürfe kein Dauerzustand sein, sind sich Berufsgenossenschaft und Malteser einig. Deshalb wird an die zwei Malteser-Garagen in Belecke aktuell eine dritte angebaut. Ende Mai soll der Rohbau abgeschlossen sein, Ende September dann auch der Innenausbau inklusive Möblierung. Auch neue Umkleideräume und ein Desinfektionsraum schließen sich an. Die Pläne bestehen schon seit 2,5 Jahren, erklärt Heimann: „Die Berufsgenossenschaft hat aufgrund der Enge hier die Daumenschrauben etwas angezogen.“ Die Ortsgruppe sei über die Jahre stetig gewachsen, nun müsse Platz geschaffen werden. Geplant wurde anfangs mit Baukosten von rund 100 000 Euro. Daraus sind nun 190 000 Euro geworden, der Baupreisentwicklung sei dank. Heimann: „Solch ein Betrag war für uns als Ortsgruppe auch schon vor der Preisentwicklung nicht zu stemmen, deshalb mussten wir einen Sponsor suchen.“

In der zweiten Garage der Malteser werden aktuell zwei Fahrzeuge geparkt. Bevor das erste nicht die Garage verlässt, kann ins zweite gar nicht eingestiegen werden. Eine dritte Garage wird bald Abhilfe schaffen.
In der zweiten Garage der Malteser werden aktuell zwei Fahrzeuge geparkt. Bevor das erste nicht die Garage verlässt, kann ins zweite gar nicht eingestiegen werden. Eine dritte Garage wird bald Abhilfe schaffen. © Alexander Lange

Den fanden die Malteser in der „Stiftung Seliger Gerhard“. „Sie haben sich natürlich auch nicht über die Preisentwicklung gefreut, tragen aber die Kosten.“ Innenausstattung, Möblierung und Ausrüstung kosten noch einmal rund 15 000 Euro. Die trägt die Ortsgruppe aber selber: „Für uns aber auch eine Menge Geld, da unsere Einnahmen im Grunde nur aus der Ausbildung wie Erste-Hilfe-Kursen oder Sanitätsdiensten bei Veranstaltungen bestehen.“

Seit 1969 bei den Maltesern aktiv

Während vorne also eine dritte Garage gebaut wird, werden hinten Umkleidekabinen für Männer und Frauen sowie ein Desinfektionsraum errichtet. Aktuell stehen die Spinde der Einsatzkräfte noch in den Garagen selber. Die Geschlechter müssen aber genauso wie schmutzige und saubere Einsatzkleidung getrennt werden: „In den Desinfektionsraum kommen dann noch Wasch- und Spülmaschinen unter anderem.“ Wann das alles fertig sein wird? „Nicht vor September“, sagt Heimann. Planungen seien aktuell kaum möglich, ob es nun die Handwerker oder die Materialien seien.

Hinter den Garagen schließen sich die Umkleideräume sowie der Desinfektionsraum an.
Hinter den Garagen schließen sich die Umkleideräume sowie der Desinfektionsraum an. © Alexander Lange

Heimann selber, seit 1969 bei den Maltesern aktiv, war beim Bau der Malteser-Garagen 1988 sowie beim Anbau des Sozialtraktes und der Dienststelle von 2001 bis 2003 selber mit dabei: „Das wurde noch alles in Eigenleistung geschafft.“

Das gehe heute nicht mehr. Wobei er durchaus dankbar dafür sei, dass die Stadt Warstein den Maltesern das Grundstück kostenlos überlasse. Und der Ausbau jetzt finde durchaus zukunftsorientiert statt: „Wir sind aktuell 18 aktive Mitglieder, zudem 7 Mitglieder im Jugendbereich und 4 Ausbilder.“ Wenn man weiter wachse, werde man in den nächsten Jahren nicht gleich wieder anbauen müssen, sagt Heimann: „Aber die Jugendarbeit hat in der Corona-Zeit auch gelitten. Wir haben einige verloren, aber leider keine neuen Mitglieder gewonnen.“ Deshalb werde man im Mai auch noch einmal aktiv für eine Mitgliedschaft bei den Maltesern werben. Und zukünftig wird dann auch niemand mehr befürchten müssen, den Bauch einziehen und die Luft anhalten zu müssen, um ins Einsatzfahrzeug zu kommen. Denn dass die Malteser gebraucht werden und im Notfall da sind, stehe außer Frage. Etliche Fluteinsätze waren es zum Beispiel in 2021 in Hagen, Fröndenberg und im Ahrtal, wo die Malteser Hilfe leisteten: „Als Sanitätsgruppe des Katastrophenschutz werden wir dann gerufen, wenn es viele Verletzte gibt.“

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