Die Windkraftanlagen: „Ich bin weiterhin gegen die Windräder im Arnsberger Wald“, sagt Schröer: „Die Entscheidung des Stadtrates hätte ich so nicht mitgetragen. Ich bin froh, dass es nicht einstimmig war, sondern sehr knapp war. Jetzt werden weitere Waldflächen für Windräder geöffnet. Da werden noch mehr hinkommen auf der anderen Straßenseite.“
Die Stimmung im Dorf gehe in die ähnliche Richtung, zumindest beim überwiegenden Teil, sagt Schröer: „Ich bin grundsätzlich kein Windkrafträder, aber es gibt auch andere Möglichkeiten. Windräder entlang von Autobahnen oder Bahnstrecken. Es muss einfach nicht in Grenzbereiche von Orten.“
Die Obdachlosenunterkunft: „Das war im Juli ein dramatisches Ereignis, das hohe Wellen im Dorf geschlagen hat“, erinnert sich Schröer an die Kehrblech-Attacke in der Obdachlosenunterkunft. Der Täter ist inzwischen in einer psychiatrischen Klinik untergebracht, doch die Probleme und Sorgen sind geblieben: „Ich bin immer noch der Meinung, dass eine Obdachlosenunterkunft nicht an den Stadt- beziehungsweise Ortsrand gehört. Der Standort müsste woanders liegen.“ Man müsse, so Schröer, den Bewohnern beispielsweise auch die Chancen auf einen Einkauf zu Fuß geben: „Das wenige Geld, was sie haben, müssen sie hier so schon für Buskosten aufbringen.“
Doch nicht alles im Ort dreht sich um die drei Themen, ergänzt Schröer. „Schützenfest hat endlich wieder stattgefunden – aber leider ohne mich“, erklärt er. Eine Corona-Infektion machte das Mitfeiern unmöglich: „Das Fest hatte nach der Pause gewisse Anlaufschwierigkeiten.“ Die Bruderschaft habe nun aber Arbeitsgruppen gebildet, wie das Schützenfest zukünftig gestaltet werden könne. Einen neuen Standort soll es für die Vogelstange geben, die aktuell noch im Alten Feld steht. „Der Standort ist einfach nicht mehr so schön, seitdem dort die Hackschnitzel aufbereitet werden“, sagt Schröer. Der Tenor im Ort sei da relativ eindeutig: „Meine Gedanken wären, dass die Vogelstange zur Halle muss und zwar in die Wiese unterhalb.“
Renoviert werden soll in diesem Jahr die Vikarie. Die nötigen 50 000 Euro könne der Kapellenverein bereitstellen, so Schröer.
Dass es in 2022 keinen einzigen Neubau in Niederbergheim gab, sei bedauerlich, sagt Schröer: „Es gibt keine freien Bauplätze. Es gibt welche in Planung, zwischen Ölmannsberg und Oberbergheim. Aber das kann erst kommen, wenn dort die Wasserleitung saniert wird.“ Bauanfragen für Niederbergheim gebe es „immer mal wieder“, so Schröer. Und auch Leerstand gebe es keinen.
Beim geplanten Rad- und Fußweg am südlichen Ortsausgang als Anschluss an den bestehenden gebe es leider wenig Bewegung: „Wir sind nach wie vor dran und Gespräche mit den Anliegern wurden auch geführt, aber am Ende muss Straßen.NRW das entscheiden.“
Wo ist Niederbergheim gut aufgestellt?
„Die Vereinsarbeit hier ist sehr gut aufgestellt, wir stimmen uns immer gut untereinander ab. Das funktioniert.“
Was kann sich Niederbergheim von anderen Ortsteilen abschauen?
„Beim Thema Bauplätze haben wir Nachholbedarf, aber das ist in anderen Ortsteilen ähnlich. Es gibt hier Baulücken, aber die Leute verkaufen die Grundstücke nicht.“
Welche Schlagzeile über Niederbergheim soll 2023 in der Zeitung stehen?
„Die Gastronomiebetriebe sind weiterhin gut besucht.“
Wie haben Corona- und Energiekrise Niederbergheim verändert?
„Kein Verein hat seine Arbeit eingestellt. Es läuft langsam wieder an, aber bei einigen Dingen macht sich die Energiekrise bemerkbar. Beispiel Kapellenverein, wo die Kirche nicht mehr geheizt wird. Aber ich denke, dass sich das im Laufe des Jahres auch wieder ändern wird. Langfristig sehe ich keine Folgen durch die Krise.“
Ortsteil-Serie 1: Heike Kruse, Sichtigvor.
Ortsteil-Serie 2: Udo Koerdt, Suttrop.
Ortsteil-Serie 3: Stefan Toschinski, Hirschberg.
Ortsteil-Serie 4: Heiner Maas, Belecke.
Ortsteil-Serie 5: Susanne Kemker, Mülheim.