Die Geschichte mit ihrer „Mamma“ gab die Bürgermeisterin kurze Zeit nach der Ankunft beim „informellen Empfang“, wie Bürgermeister Dr. Schöne die etwas turbulente aber herzliche Begrüßung in der Vorstandsetage des Rathaus nannte, zum Besten. „Meine Mutter verliebte sich bei ihrem Besuch vor 15 Jahren in diese Stadt“, sagte Manuela Labonia. „Und sie hat sich gewünscht, mit mir, ihrer Tochter, hierhin zurück zu kehren.“ Dass dies mit einer Tochter als Bürgermeisterin passiert, hätte Mutter Vicenzina in ihren kühnsten Träumen nicht geglaubt. Nun aber ist es Realität geworden.
Wie wichtig dieser Besuch und das offizielle Zusammentreffen mit Warsteins Bürgermeister für sie ist, sagte sie in ihrer Rede im Rathaus – von Pietro Vitale übersetzt, damit es auch die nicht Italienisch-Kundigen aus Reihen der anwesenden Warsteiner Europafreunde (WEF) verstanden. „Ich möchte dafür danken, dass viele meiner Mitbürger hier heimisch werden durften und nicht nur Arbeit, sondern auch Freundschaften fürs Leben fanden.“ Dass sie bei diesen Worten die italienische Triklore trage, solle auch einen starken symbolischen Wert haben – als Sinnbild von Freiheit und Demokratie, Werte, die für die Menschen beider Länder von großer Bedeutung seien. Ein wandbild als Gastgeschenk, das Manuela Labonia im Beisein ihrer beiden Vize-Bürgermeister und dem mit 24 Jahren jüngsten Ratsmitglied Giuseppina Romeo an Schöne überreichte, zeigt neben dem Wappen beider Städte auch Warsteins St. Pankratius Kirche sowie die alte Dorfkirche mit dem Natursteinbogen oben in den Bergen.
Bürgermeister Dr. Thomas Schöne hob den „hohen Stellenwert“ der Partnerschaft mit Pietrapaola hervor. Er selbst sei zweimal dort gewesen und werde schon bald wiederkommen. Gern wolle man gemeinsam „auch das Touristische weiter ausbauen“. Dazu besteht schon 2023 Gelegenheit. Franco Capalbo will zu Ostern 2023 wieder eine siebentägige Reise nach Pietrapaola ermöglichen.
Ein lebhaftes Wochenende schloss sich für die Delegation an. Am Samstag gab es ein großes Treffen im Gemeindezentrum mit Pizza bis zum Abwinken. Dafür hatten sich die heimischen Pizzerien kräftig ins Zeug gelegt.