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Mit Neu-Bürgermeisterin Manuela Labonia: Italienische Städtepartner aus Pietrapaola am Wochenende in Warstein zu Gast

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Von: Reinhold Großelohmann

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Bei der Ankunft am Warsteiner Rathaus wurde schon einmal zum Erinnerungsfoto auf der Rathaus-Treppe Aufstellung genommen.
Bei der Ankunft am Warsteiner Rathaus wurde schon einmal zum Erinnerungsfoto auf der Rathaus-Treppe Aufstellung genommen. © Reinhold Großelohmann

Am vergangenen Wochenende waren die italienischen Freunde aus Warsteines Partnerstadt Pietrapaola in Warstein zu Gast. Für Neu-Bürgermeisterin Manuela Labonia war es auch Anlass, zahlreichen Warsteiner Danke zu sagen.

Warstein – Das Auto stoppt auf dem Markt. Die 36-Jährige steigt schwungvoll aus dem Fahrzeug, nimmt die grün-weiß-rote Schärpe vom Sitz und streift sie über, zupft noch einmal ein wenig an ihrem Blazer und eilt in Riesenschritten auf den großen Mann mit der silbernen Bürgermeisterkette zu. Die kraftvolle Art, wie Manuela Labonia Thomas Schöne strahlend die Hand schüttelt, gibt die Atmosphäre dieses ersten offiziellen Bürgermeistertreffens zwischen Warstein und Pietrapaola der letzten Jahre vor: An Herzlichkeit ist es kaum zu überbieten.

Der größte Wunsch von Mama Vincenzina war, einmal mit ihrer Tochter nach Warstein zu reisen – und nun begleitet sie die Bürgermeisterin.
Der größte Wunsch von Mama Vincenzina war, einmal mit ihrer Tochter nach Warstein zu reisen – und nun begleitet sie die Bürgermeisterin. © Reinhold Großelohmann

Dabei ist die frisch gewählte Bürgermeisterin eigentlich in die Stadt Warstein gekommen, um ihren Wählerinnen und Wählern zu danken. Das italienische Kommunalwahlrecht erlaubt seit den Gastarbeiter-Zeiten auch den im Ausland lebenden Landsleuten, daheim mitzuwählen. Und das tun stets an die 200 Wahlberechtigte aus Warsteiner Landen. Sie waren im Juni wieder das „Zünglein an der Waage“ und trugen dazu bei, dass Manuela Labonia mit 30 Stimmen Vorsprung und 52 Prozent der Stimmen vor Giandomenico Ventura – immerhin einem früheren Bürgermeister, der in diesem Amt auch schon in Warstein weilte – landete. Und eher konnte die 36-jährige Rechtsanwältin nicht kommen. Da ging das „Privatleben“ vor: Die Bürgermeisterin heiratete Domenico Scozpimatio, der sie ebenso wie Mama Vincenzina nun auch begleitet.

Informeller Empfang im Rathaus

Die Geschichte mit ihrer „Mamma“ gab die Bürgermeisterin kurze Zeit nach der Ankunft beim „informellen Empfang“, wie Bürgermeister Dr. Schöne die etwas turbulente aber herzliche Begrüßung in der Vorstandsetage des Rathaus nannte, zum Besten. „Meine Mutter verliebte sich bei ihrem Besuch vor 15 Jahren in diese Stadt“, sagte Manuela Labonia. „Und sie hat sich gewünscht, mit mir, ihrer Tochter, hierhin zurück zu kehren.“ Dass dies mit einer Tochter als Bürgermeisterin passiert, hätte Mutter Vicenzina in ihren kühnsten Träumen nicht geglaubt. Nun aber ist es Realität geworden.

Wie wichtig dieser Besuch und das offizielle Zusammentreffen mit Warsteins Bürgermeister für sie ist, sagte sie in ihrer Rede im Rathaus – von Pietro Vitale übersetzt, damit es auch die nicht Italienisch-Kundigen aus Reihen der anwesenden Warsteiner Europafreunde (WEF) verstanden. „Ich möchte dafür danken, dass viele meiner Mitbürger hier heimisch werden durften und nicht nur Arbeit, sondern auch Freundschaften fürs Leben fanden.“ Dass sie bei diesen Worten die italienische Triklore trage, solle auch einen starken symbolischen Wert haben – als Sinnbild von Freiheit und Demokratie, Werte, die für die Menschen beider Länder von großer Bedeutung seien. Ein wandbild als Gastgeschenk, das Manuela Labonia im Beisein ihrer beiden Vize-Bürgermeister und dem mit 24 Jahren jüngsten Ratsmitglied Giuseppina Romeo an Schöne überreichte, zeigt neben dem Wappen beider Städte auch Warsteins St. Pankratius Kirche sowie die alte Dorfkirche mit dem Natursteinbogen oben in den Bergen.

Die Ankunft auf dem Marktplatz wurde von den Italienern gleich per Smartphone in die Heimat übertragen. Und Yvonne Schöne unterstützte Warsteins Bürgermeister bei dessen Facebook-Kommunikation.
Die Ankunft auf dem Marktplatz wurde von den Italienern gleich per Smartphone in die Heimat übertragen. Und Yvonne Schöne unterstützte Warsteins Bürgermeister bei dessen Facebook-Kommunikation. © Alexander Lange

Bürgermeister Dr. Thomas Schöne hob den „hohen Stellenwert“ der Partnerschaft mit Pietrapaola hervor. Er selbst sei zweimal dort gewesen und werde schon bald wiederkommen. Gern wolle man gemeinsam „auch das Touristische weiter ausbauen“. Dazu besteht schon 2023 Gelegenheit. Franco Capalbo will zu Ostern 2023 wieder eine siebentägige Reise nach Pietrapaola ermöglichen.

Ein lebhaftes Wochenende schloss sich für die Delegation an. Am Samstag gab es ein großes Treffen im Gemeindezentrum mit Pizza bis zum Abwinken. Dafür hatten sich die heimischen Pizzerien kräftig ins Zeug gelegt.

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