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Mit dem 155. Schuss: Peter Ulrich ist neuer König der Hirschberger Schützen

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Mit dem 155. Schuss sicherte sich Peter Ulrich die Königswürde bei den Hirschberger Schützen. Zur Königin erwählte er seine Frau Annett (links), zu den ersten Gratulanten gehörte Brauerei-Inhaberin Catharina Cramer.
Mit dem 155. Schuss sicherte sich Peter Ulrich die Königswürde bei den Hirschberger Schützen. Zur Königin erwählte er seine Frau Annett (links), zu den ersten Gratulanten gehörte Brauerei-Inhaberin Catharina Cramer. © Laura Heppelmann

Peter Ulrich hat sich am Pfingstsonntag die Königswürde der Schützenbruderschaft Hirschberg gesichert. Beim Vogelschießen holte er mit dem 155. Schuss die letzten Reste des hölzernen Adlers von Stange. Zur Königin erwählte er seine Frau Annett.

Hirschberg - „Endlich hat er es geschafft“: Lautete das einstimmige Urteil aller Hirschberger, die am Pfingstsonntag das Vogelschießen verfolgten. Der Grund dafür war Peter Ulrich, der mit dem 155. Schuss den Aar aus dem Kugelfang holte und sich zum neuen Schützenkönig der Schützenbruderschaft Hirschberg. Er hatte es nicht zum ersten Mal versucht, sondern „war schon oft ziemlich heiß auf den Vogel“, freuten sich seine Stammtischkollegen mit ihm. An seiner Seite regiert seine Frau Annett als neue Königin, die mindestens genauso sehr gefeiert wurde wie ihr Peter.

Zwar ließ ein Blick auf die Wetterprognosen kein Kaiserwetter erwarten, jedoch schafften es alle Hirschberger noch trocken zurück in die Schützenhalle. Noch bevor Oberst Markus Kairies die Jagd auf „FraNi, den Spontanen von Dreicov“ eröffnete, war auf der gesamten Vogelwiese eine ausgelassene Stimmung zu verspüren. Bereits mit dem 24. Schuss sicherte sich Bernd Meschede in seinem 40-jährigen Jubiliäumsjahr als Kinderkönig und 25. Jubiläumsjahr als ehemaliger Schützenkönig die begehrte Krone des Aars.

Nur wenige Minuten später ging es auch schon richtig zur Sache, wie Michael Pelster und Ortsvorsteher Stefan Toschinski an den Mikrofonen aus der ersten Reihe berichteten. Nach einem langen Dreikampf zwischen Guido Schreiber, Heinz Gierse und Peter Ulrich verlor der Vogel seinen ersten Flügel, was zwei der drei Königsanwärter zu einer kurzen „Bier-Pause“ verleitete. „Der Peter, der will unbedingt“, feuerte der Stammtisch des 48-Jährigen seinen Freund an, der weiterhin am Gewehr verblieb, obwohl die Aspiranten mehr und mehr das Weite suchten.

Damit das Vogelschießen nicht im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fiel, stichelten auch die Moderatoren Pelster und Toschinski die Anwärter weiter an: „Wir wollen trocken zurück in die Halle!“ Das ließ sich Heinz Gierse nicht zweimal sagen und leistete Mitstreiter Peter Ulrich für einige wenige Schüsse Gesellschaft, überließ ihm jedoch noch vor Ende der heißen Phase das Feld. „Bei jedem Schuss ein Wackler“, berichtete Michael Pelster aus der ersten Reihe, und Peter Ulrich setzte zum Dauerfeuer an. Noch bevor die Überreste des Vogels zu Boden fielen, wurde der Hirschberger schon auf dem Schützenplatz von allen Anwesenden als baldiger Schützenkönig gefeiert, denn zu ihm unter die Vogelstange traute sich niemand mehr. Mit dem 140. Schuss sicherte sich Ulrich gleichzeitig Apfel und Zepter. Entschlossen gelang es dem gelernten Brauer und Mälzer, der heute im Labor von Coca Cola arbeitet, dann mit dem 155. Schuss endlich den Aar unter tosendem Applaus aus dem Kugelfang zu holen. Noch bevor der Hirschberger vom Gewehr zurücktreten konnte, wurde er von seinen Freunden feiernd in die Luft gehoben.

Im Gegensatz zu den „großen“ Schützen lieferten sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein waschechtes Kopf-an-Kopf-Rennen, sodass sich nach der zweijährigen Schützenfestpause sogar kleine Schlangen an den Gewehren bildeten. Lange Zeit nahmen die jungen Hirschberger als Quartett die weiß-rote NFL-Geckpuppe unter Beschuss. Elias Schaminet, Leon Heppe, Lutz Pelster und Lukas Mestermann schienen allesamt - mehr oder weniger - wild entschlossen, neuer Geckkönig zu werden. Insbesondere Elias Schaminet trat kaum vom Gewehr zurück, denn der Andrang war groß - jeder wollte einmal mitmischen. So ging es der Reihe nach bis schließlich der 25-jährige Lukas Mestermann mit dem 114. Schuss das letzte Stück der Puppe zu Boden riss. Der Hirschberger ist bei der Stadt Warstein im Sachgebiet Straßen tätig und lebt mit seiner Freundin in Soest. Dennoch fühlt er sich aufgrund seiner großen Leidenschaft für das Tambourcorps und das heimische Schützenfest nach wie vor mit seinem Heimatdorf verbunden und wird die Bruderschaft im kommenden Jahr als Geckkönig neben Peter und Annett Ulrich repräsentieren. In weiser Voraussicht prognostizierte Oberst Markus Kairies nämlich „nur“ eine einjährige Amtszeit für die drei Hirschberger. 

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