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Mit 280. Schuss: Stefan „Topf“ Enste neuer Kaiser der Warsteiner Bürgerschützengesellschaft

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Von: Alexander Lange

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Stefan Enste ist neuer Kaiser der Warsteiner Bürgerschützengesellschaft. An seiner Seite Frau Petra.
Stefan Enste ist neuer Kaiser der Warsteiner Bürgerschützengesellschaft. An seiner Seite Frau Petra. © Alexander Lange

So schnell wie 2007 waren sie nicht, am Ende brauchte es 280 Schuss. Neuer Kaiser der Warsteiner Bürgerschützen und damit Nachfolger von Karl-Heinz Walgenbach ist Stefan „Topf“ Enste.

Warstein – „Kalt aber sonnig“, so stand es in dieser Zeitung, war es beim letzten Kaiserschießen der Bürgerschützengesellschaft Warstein. 2007 machte sich Karl-Heinz Walgenbach mit dem 106. Schuss zum Kaiser der Bürgerschützen. Spitzname: „Der kalte Karl.“ Diesmal, 15 Jahre später, machte Stefan „Topf“ Enste das Rennen. „Der kalte Topf“ könnte er in Anlehnung an das widrige Wetter unter der Vogelstange und die kühlen Temperaturen wohl auch genannt werden. Und ganz so schnell wie sein Vorgänger Walgenbach war er auch nicht. Am Ende brauchte es 280 Schuss, ehe sich der letzte Rest des Aars aus dem Kugelfang löste.

In der Königs-Lounge warteten die 25 Aspiranten.
In der Königs-Lounge warteten die 25 Aspiranten. © Alexander Lange

Insgesamt 25 ehemalige Könige hatten sich unter der Vogelstange eingefunden. Der dienstälteste unter ihnen war Alex Menke, vor 49 Jahren König der Gesellschaft, zudem seinerzeit auch Hauptmann der Bürgerschützen und Junggesellenschützen gewesen. Mit dem 18. Schuss gelang es Dirk Berntzen, König von 2014, das Zepter abzuschießen. Der Apfel fiel beim 53. Schuss von Hans-Jürgen „Bello“ Pfeiffer, König von 1997, die Krone erst beim 100. Schuss von Alois Franke, König von 1995. Lange mutmaßte das Moderatorenduo aus Andreas Wiemar und Rolf Tüllmann, der Vogel werde im Ganzen fallen. Es brauchte über 200 Schuss, ehe Walter Heller den linken Flügel und Michael Gerlach den rechten Flügel schossen.

Umzug vom Marktplatz zur Sauerlandhalle

Dann wurde es ernst mit dem glücklichen Ende für Enste, der seit kurzer Zeit auch Major der Gesellschaft ist. An seiner Seite, wie auch in seinem Königsjahr 2013: Frau Petra. Doch nicht nur unter der Vogelstange hatte der Major ein glückliches Händchen. Schon beim Antreten am Samstagmittag fand Enste eine kurze Regenpause von etwa 30 Minuten, in der Noch-Kaiser Walgenbach, Könige, Schützen, Stadtkapelle Warstein und Spielleutevereinigung mit Vogel, Fahnen und Musik vom Marktplatz vorbei an der Domschänke zur Sauerlandhalle marschierten. „Leider kann es nur einen geben, verdient hätten es alle“, begrüßte Niki Kraft als Vorsitzender der Gesellschaft die Gäste „auf der Halle“. Ein Kaiserschießen und die Schützengesellschaft an sich stehe für das Bewahren und die Weitergabe von Tradition und Brauchtum in modernen Zeiten, so Kraft. Dafür stünden auch die zahlreichen Könige. Von noch 36 lebenden gingen 25 ans Gewehr: „Danebenschießen wird hier niemand.“

Bürgermeister Dr. Thomas Schöne hielt es kurz und knackig: „England bekommt einen neuen König und Warstein einen neuen Kaiser. Die Wertigkeit gefällt mir.“

Tobias Heer bester Laserschütze

Und während draußen bei „Wind und Wetter“ auf „Karl von der Rangequelle“ geschossen wurde, konnte auch drinnen die Schussfertigkeit geprüft werden. Die Hirschberger Schießsportgruppe hatte im Speisesaal der Sauerlandhalle ein Laserschießen aufgebaut, wo sich auf Zeit duelliert werden konnte. Mit etwa 2,4 Sekunden traf Tobias Heer die fünf Felder am schnellsten. Kein Wunder: Heer ist amtierender Kaiser der St. Sebastianus Junggesellenschützen.

Tobias Heer war am Samstag bester Laserschütze.
Tobias Heer war am Samstag bester Laserschütze. © Alexander Lange

Und nach dem obligatorischen Kaisertanz von Stefan und Petra Enste, gemeinsam mit den vielen weiteren Königspaaren, übernahm DJ Clvn und heizte bei der anschließenden Schützenparty bis tief in die Nacht ein. Ein feierlicher Abschluss einer Warsteiner „Endlich wieder Schützenfest“-Saison.

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