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Millionen-Investition: Aus maroder Turnhalle wird moderne Begegnungsstätte für Integration und Sport

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Von: Christian Clewing

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Umbau Pankratiusturnhalle Warstein zum Zentrum für Integration und Sport
Kaum wieder zu erkennen ist die Pankratiusturnhalle nach der Komplettsanierung. Mitte Dezember soll nach dem Umbau zum „Zentrum für Integration und Sport“ die Einweihung gefeiert werden. Am Dienstagabend führten Sabine Leitner und Rene Tiefert von der Stadt Warstein die Politikerinnen und Politiker aus dem Ausschuss für Bauen und Digitales um den Vorsitzenden Erwin Koch durch die Baustelle. © Clewing, Christian

Es ist „ein städtebauliches Kleinod“, wie Erwin Koch anerkennend und vor allem mit einem großen Lob an die Stadtverwaltung verknüpft äußerte. Mit dem Vorsitzenden an der Spitze sah sich der Ausschuss für Bauen und Digitales am Dienstagabend an, wie mit einer Förderung von 1 331 704 Euro die alte, sanierungsbedürftige Pankratiusturnhalle zum schmucken „Zentrum für Integration und Sport“ (ZIS) umgebaut worden ist. Mitte Dezember soll nach 21-monatiger Bauzeit Eröffnung gefeiert werden.

Möglich machte das aber nur das Städtebauförderprogramm mit einem 90-Prozent-Zuschuss aus Landes- und Bundesmitteln, wie Sabine Leitner als Fachbereichsleiterin Bauen und Wohnen erklärte. Nach der Antragstellung im Februar 2019 kam am 8. Oktober 2019 der Förderbescheid – „wir haben uns sehr darüber gefreut“, so Leitner, denn „so eine Förderung ist keineswegs selbstverständlich“. Die „horrende Summe“ habe man aber auch gebraucht für das „alte, in die Jahre gekommene Gebäude“. Dass man vom „Investitionspaket Soziale Integration im Quartier NRW 2019“ profitierte, lag vor allem an der Neuausrichtung der Nutzung, natürlich eng abgestimmt auch mit dem „Integrierte städtebaulichen Entwicklungskonzept der Stadt Warstein“ (ISEK). „Wir sind hier mittendrin“, machte Sabine Leitner deutlich, verwies auf den „integrierten und zentralen Standort“ nur wenige Gehminuten vom Zentrum entfernt, mit dem Technischen Rathaus und der ehemaligen Schulleiterwohnung, der alten Liobaschule (heute Standort für Jugendtreff, Kleiderkammer, Vereine und Verwaltung). „Das Ziel der Förderung, die Stärkung der sozialen Integration und des gesellschaftlichen Zusammenhalts, kann hier bestens umgesetzt und gelebt werden.“

Umbau der Pankrtatiusschule Warstein
Ein neu eingebauter Fahrstuhl sorgt für Barrierefreiheit bis ins Obergeschoss. Draußen wurde mit einer Rampe die Zugänglichkeit sichergestellt. In der Mitte ist der Altbau noch gut zu erkennen, eingerahmt von neuen Glaskörpern – links mit dem Zugang und dem Treppenhaus, rechts mit Umkleiden (unten) und Vereinsräumen (oben). © Clewing, Christian

Ein Arbeitskreis – „das war eine sehr schöne Zusammenarbeit“, lobte Rene Tiefert – sorgte für ein optimal nutzbares Gebäude. Die mit Fußbodenheizung versehene Sporthalle ist in zwei Teile mit 120 und 90 Quadratmeter teilbar, hat sogar rote Markierungen für die Tanzgarden bekommen. Auch ein Nebeneffekt des breit aufgestellten Arbeitskreises, ebenso wie beispielsweise Steckdosen für Musikboxen. Direkt angrenzend gab es neue Umkleiden, Duschen – natürlich auch behindertengerecht. Zur Barrierefreiheit trägt auch im Gebäude ein Fahrstuhl bei, so sind die neuen Vereins- und Begegnungsräume im ersten Stock erreichbar. Für den Anfang gibt es dort erst mal einen großen Monitor an der Wand, aber für weitere Aufrüstungsmöglichkeiten wurden bereits Voraussetzungen geschaffen. Für die Nutzung als Stadt-Nebenstelle beispielsweise im Katastrophenfall liegt auch ein entsprechender Anschluss ans Netzwerk. Auch eine Küchenzeile wurde eingebaut. Wichtig war natürlich auch die Energiebilanz. „Neueste LED-Leuchten“ sorgen fürs Licht, das Heizen mit der Fußbodenheizung („ein Traum für alle, die auf dem Boden turnen“) übernimmt bis 5 Grad Celsius eine Wärmepumpe, erst darunter braucht man Gas. Das Gebäude habe einen „ganz hochwertigen energetischen Standard“, erläuterte Tiefert mit Blick auf die Dämmungsmaßnahmen. Vorher sie das Gebäude „energetisch ‘ne Katastrophe“ gewesen. Nach einem Jahr im Betrieb wolle man dann mal den Kostenvergleich anstellen.

Vereinsraum beim Umbau der Pankratiusschule zum Zentrum für Integration und Sport
Im Obergeschoss entstand ein multifunktional zu nutzender Raum für Vereine, direkt dahinter im zweiten Raum wurde sogar eine Küchenzeile integriert. © Clewing, Christian

„Es ist richtig gut geworden“, freute sich beim Rundgang Sabine Leitner. Und besonders positiv dabei: Der Kostenrahmen konnte trotz unerwarteter Dinge – „Die Baustelle war wie ein Überraschungsei“ (Rene Tiefert) – nahezu eingehalten werden – auch Dank Nutzung von Sparmöglichkeiten wie etwa Raufaser- statt teurer Glasfasertapete.

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