Hervorzuheben seien da – auch wenn es keine „alte Stärke“, sondern eher eine „neue Stärke“ ist – die Veranstaltungs- und Konzertreihen „Sommer im Dieploh“ und „Warstein live“ im vergangenen Jahr: „Die Leute haben an mehreren Tagen zusammengefeiert, der Dieploh war Anziehungspunkt für Menschen aus dem gesamten Stadtgebiet. Und das werden wir auch in diesem Jahr wieder haben, daher muss sich niemand um das musikalische und kulturelle Leben in Warstein sorgen.“
Gleiches gelte für die bauliche Entwicklung rund um Dieploh und Innenstadt, so Lange: Die Rathaus-Sanierung sei abgeschlossen, auf dem Dr. Segin-Platz gehe es im Frühjahr weiter und dann folge auch die Marktplatzumgestaltung. „Das Ergebnis wird uns sicher beeindrucken“, verspricht er. Vorrang habe aktuell der Dr. Segin-Platz, die Maßnahmen auf dem Marktplatz würden dann 2024 folgen. Dass das alles nicht so schnell gehe, wie anfangs erhofft, sei „schade“, so Lange: „Aber man findet auch schnell die Ursachen, die auf verschiedenen Seiten lagen. Und bei allem Rückblick: Positiv ist, dass es jetzt vorangeht.“
Ein besonderes Lob richtet Lange dabei an die Stadtverwaltung: „Das ist großartiges, kompetentes und tatkräftiges Geschäft der Verwaltung. Ich zolle allen Mitarbeitern, vor allem Dr. Thomas Schöne, mein hohes Kompliment für das, was hier in der Kernstadt verwirklicht wird.“
Das betreffe zum Beispiel auch das vor Weihnachten durch Heimatministerin Ina Scharrenbach eingeweihte Zentrum für Integration und Sport (ZIS) – „wer jetzt schon einmal bei dem einen oder anderen Übungsabend hineinschauen konnte, der sieht, was für eine große Bereicherung dieses Haus für uns ist“ – oder das neue Gerätehaus des Warsteiner Löschzuges der Feuerwehr am südlichen Ortseingang.
Und auch die unterzeichnete Ergebnisvereinbarung zum Folgenutzungskonzept für den Kalksteinabbau sei ein Erfolg, ergänzt Lange: „Die gewünschte Einigkeit scheint hergestellt zu sein, die Feindseligkeiten vergangener Jahre scheinen ein Ende zu haben. Nun kann man gemeinsam sehen, was für Warstein das Beste ist, und da wurden schon erste gute Schritte gemacht.“ Planungsarbeiten werden in 2023 auch an der nördlichen Hauptstraße beginnen. Beim Bauland gebe es in Warstein eine ebenso positive Entwicklung. Auf der einen Seite das ausgewiesene Baugebiet „Überm Schoren“, zudem das Projekt „Wäster Wohnen Warstein“ in der direkten Innenstadt, dort, wo aktuell noch die Feuerwache steht.
Vieles, gerade das öffentliche Leben, hänge aber auch immer mit dem Engagement der Bürgerschaft zusammen, sagt Lange. Initiativen wie „Wir für Warstein“ oder „We Love Warstein“ seien da als Beispiele lobend zu erwähnen. Traurig sei man umso mehr, dass mit der Wästerliebe ein Teil der örtlichen Gastronomie zum Jahreswechsel schloss: „Aber auch da laufen Gespräche.“ Es gebe gute Ansätze, und dass vielen Betrieben das Service-Personal fehle, sei bekannt und bedauerlich: „Es liegt immer auch ein wenig an uns selbst. Wenn es dann Angebote gibt, müssen wir sie auch nutzen.“
Der Karneval kehrt zurück, das Schützenfest ist wieder da, „Warstein live“ und „Sommer im Dieploh“ gehören in den Jahreskalender genauso wie das Streetfood-Festival und die Warsteiner Internationale Montgolfiade. Auch die Kirchweihe von St. Pankratius werde sich in diesem Jahr zum 150. Mal wiederholen – „an Anlässen zum Feiern wird es also nicht mangeln“. Und auch Gerüste an der Alten Kirche sollen im Frühjahr oder Sommer errichtet werden, wenn es an die lang ersehnte Außensanierung des Warsteiner Wahrzeichens geht.
Ganz wichtig auch, dass der Schnadezug der Wöske Schnaodloipers wieder stattfindet, sagt Lange. Ob im Wald oder als Dürre-Alternative in der Kernstadt: „Das ist ein wichtiger Teil Heimat. Ich glaube: Warstein ist für 2023 gut aufgestellt.“
Wo ist Warstein gut aufgestellt?
„Die Veranstaltungen bei uns in der Stadt funktionieren, die Angebote sind hier gut beheimatet.“
Was kann sich Warstein von anderen Ortsteilen abschauen?
„Schön wäre, es wenn die Bevölkerung noch enger zusammenrücken würde, um sich zu begegnen. Und jeder, der sich einbringen möchte, ist immer herzlich willkommen.“
Welche Schlagzeile über Warstein soll 2023 im Anzeiger stehen?
„Zum Jahresrückblick: Warsteiner Großveranstaltungen zeigten die Liebe der Warsteiner zu ihrer Stadt.“
Wie haben Corona- und Energiekrise Warstein verändert?
„Jeder ist ein bisschen vorsichtiger geworden oder geht vorsichtiger mit den jeweiligen Ressourcen um. Aber ich hoffe und glaube nicht, dass das zur Eindämmung des gesellschaftlichen Lebens führt. Denn was die Vereine hier schaffen, ob es die Sportvereine, der Kupferhammer-Verein oder zum Beispiel auch der Bilsteintal-Verein sind, das ist beeindruckend.“
Ortsteil-Serie 1: Heike Kruse, Sichtigvor.
Ortsteil-Serie 2: Udo Koerdt, Suttrop.
Ortsteil-Serie 3: Stefan Toschinski, Hirschberg.
Ortsteil-Serie 4: Heiner Maas, Belecke.
Ortsteil-Serie 5: Susanne Kemker, Mülheim.
Ortsteil-Serie 6: Franz-Josef Schröer, Niederbergheim.