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Kunstvilla-Projekt in Suttrop liegt auf Eis: Neue Nutzungs- und Finanzierungspläne

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Von: Alexander Lange

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Die ehemalige Direktorenvilla auf dem LWL-Gelände, wurde von der Kulturinitiative in Kunstvilla getauft. Doch aktuell liegt das Projekt auf Eis, Finanzierung und Nutzung müssen neu geplant werden.
Die ehemalige Direktorenvilla auf dem LWL-Gelände, wurde von der Kulturinitiative in Kunstvilla getauft. Doch aktuell liegt das Projekt auf Eis, Finanzierung und Nutzung müssen neu geplant werden. © Alexander Lange

Aktuell bleibt das Kunstvilla-Projekt in der ehemaligen Direktorenvilla auf dem LWL-Gelände ein Traum, das Projekt liegt auf Eis. Grund dafür sind unter anderem die Energiekosten. Wie es nun weitergeht und woran die Kulturinitiative arbeitet.

Warstein/Suttrop – Vier Wände voller Kunst und Kultur. Das war – und ist nach wie vor – das Ziel der Kulturinitiative Warstein, wenn es um die ehemalige Direktorenvilla auf dem LWL-Gelände geht, die der Verein bereits zur Kunstvilla taufte. Doch vier Wände voller Kunst und Kultur müssen genauso geheizt und unterhalten werden wie vier Wände zum Leben und Wohnen. Und das wird der Kulturinitiative vorläufig zum Verhängnis. Das Projekt liegt auf Eis. Der Finanzierungsplan muss umgestrickt und umgedacht werden. „Das Traumhaus bleibt erstmal – ein Traum“, schreiben es Michael „Mike“ Römer und Werner Braukmann vom KI-Vorstand in einem Brief, der sich an alle Kunstinteressierten, Unterstützer und Förderer richtet.

Zur Verfügung gestellt und saniert hatte das Gebäude der Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Und damit einhergehend der Kulturinitiative zur Verfügung gestellt. Miet-, aber nicht nebenkostenfrei, schreiben Römer und Braukmann: „Wir entschieden uns, dieses Objekt zu übernehmen, da sich auch ein nennenswerter Kreis von Kunstfreundinnen und -freunden gebildet hatte, der das Haus betreiben würde. Und wir ließen die erwartbaren Kosten für Heizung und Strom schätzen, hatten nach vielen Gesprächen die Sicherheit, diese Summe durch Sponsoring aufbringen zu können – und gingen das Risiko ein.“

Stiftungsgeld floss nicht

Für die Einrichtung des Hauses mit Mobiliar, Beleuchtung und Co. hatte die NRW-Stiftung eine Förderung in Aussicht gestellt – der Antrag wurde im vergangenen Juni auch „großzügig genehmigt“, schreiben die beiden. 100 000 Euro wurden in Aussicht gestellt. „Wirklich erfreuliche Nachrichten“, so Braukmann damals.

„Aber kurz vor dem Termin der Übergabe der Förderzusage durch die Stiftung traf eine Rechnung ein, die Rechnung über die Energiekosten, und sie war, gelinde gesagt, ernüchternd.“ Allein für die Grundwärme des noch leerstehenden, noch nicht mit Veranstaltungen belebten Gebäudes, belief sich die Rechnung auf das Mehrfache der geschätzten Kosten, heißt es in dem Brief. Die Villa ist alt und nicht gedämmt: „Noch ohne, dass die gestiegenen Energiepreise zu Buche geschlagen wären. Wir mussten die Notbremse ziehen, die KI würde die Energiekosten in dieser Höhe nicht finanzieren können.“ Die 100 000 Euro flossen nicht, die NRW-Stiftung wurde um Aufschub gebeten, der Landschaftsverband kam der KI mit einem „Moratorium“ über zwei Jahre entgegen – die erwartbare Zeit der Energiekrise. Auch von der Nebenkostenzahlung ist die Kulturinitiative derzeit befreit.

Villa für Kunst und Kultur - und mehr als das

Mit der dadurch gewonnen Zeit will die Kulturinitiative nun die Finanzierung des Gesamtprojektes neu planen. Und, „um die vorgesehene Nutzung – Ausstellungen, Ateliers, Seminarräume – auszuweiten, also mögliche weitergehende Interessenten zu gewinnen“. Sprich: Eine Villa für Kunst und Kultur – und mehr als das.

Das Interesse an der Kunstvilla sei von Beginn an enorm gewesen, es gab auch schon einen ausgereiften Ausstellungs- und Veranstaltungsplan. Klar sei: Das Projekt und damit der Kunstvilla-Traum ruhen. Geplatzt ist das Ganze aber nicht.

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