Neben dem Brückenzeichner aber wird noch viel mehr Unterstützung benötigt, denn die großen Bausteine sollen von Vereinen oder Gruppierungen in Eigenregie realisiert werden. Mit der NABU-Ortsgruppe Warstein hat Köhler bereits einen Mitstreiter für die ambitionierten Pläne gefunden, der die „Naturnahen Parkerlebnisse“ umsetzen möchte. Die Kupferhammerfreunde selber wollen einen Kupferhammerpfad einrichten, zu dem dann auch der Bergenthalpark gehört.
Bergenthalpark als Herzstück
Das „Zentrum für Kultur – Haus Kupferhammer“ ist ein Ort, der Stadt und Geschichte, Kultur und Natur erlebbar macht, der aber auch in einem Gesamtkontext zu sehen ist: Mit dem Projekt „Kupferhammerpfad“ als Baustein 1 soll das Haus Kupferhammer noch besser in seine nähere Umgebung eingebunden und eine engere Verbindungen zu weiteren Sehenswürdigkeiten im Umfeld geschaffen werden. „Damit kann auch ein touristischer Mehrwert erzielt werden“, ist sich Paul Köhler sicher. Vorgesehen ist ein rund eineinhalb Kilometer langer Rundweg mit folgenden Stationen: Eingang im Hof Haus Kupferhammer; Grünanlage, Wäster und Teichanlagen hinter Haus Kupferhammer; Bergenthalpark; Alter Kupferhammersportplatz/Wäster; Anglerheim; LWL-Klinikpark; Bahnhofsgelände; Holzbrücke Wästerwehr/Franz-Hegemann-Straße. Im Umkreis der Stationen sollen Info-Stelen eingerichtet werden, „die Wissenswertes über den jeweiligen Standort kurz und ansprechend darstellen“. Für die Station „Bergenthalpark“ sind folgende thematische Stelen vorgesehen: „Allgemeine Infos über die Geschichte des Bergenthalparks“, „Evangelische Kirchengemeinde Warstein“, „Industriegeschichte an der Wäster“, „Info über die Anstaltsgründung“, „Info über Gerichtsbarkeit in Warstein“, „Geschichte des Hotels Hölter“, „Geschichte der Bergenthalsiedlung“.
Die Investitionskosten wurden mit rund 4 000 Euro taxiert. Federführend übernehmen würde diesen Projekt-Baustein der Verein der Freunde und Förderer des Museums Haus Kupferhammer in Warstein.
Kunst im öffentlichen Raum
Plastiken, Skulpturen, Malereien, Mosaike, aus Stein, Holz, Farbe oder Metall – die „Kunst im öffentlichen Raum“ kann vielfältig sein Startschuss könnte beispielsweise mit einem Wettbewerb „Kunst im Park“ sein. „Inhaltlich sind unterschiedliche Themen denkbar“, so Paul Köhler im Konzeptpapier zu Baustein 2: „Sie sollten aber einen Bezug zur Umgebung (Eisenverarbeitung/Industriegeschichte) oder zur Stadt Warstein (Wasser, Steine, Wald) aufweisen.“ Denkbar sei aber auch die Orientierung an sozialen Gruppen wie Familien mit Kindern beispielsweise durch „Märchenfiguren“, so eine Überlegung der „Wir für Warstein“-Gruppe).
Die Investitionen werden mit 5 000 bis 10 000 Euro veranschlagt. Ein Träger für das Projekt wird noch gesucht.
Bühne für Kultur und Miteinander
Eine kleine Freilichtbühne im Bergenthalpark könnte einen Platz bieten für kulturelle Ereignisse und Freizeitaktivitäten. Darstellende Künste (Musik, Theater, Tanz, Kleinkunst) könnten dort ebenso stattfinden wie Podiumsdiskussionen oder temporäre Ausstellungen. Die Bühne, zum Beispiel aus verzinktem Stahl, müsse baulich an die naturräumliche Topographie des Ortes angepasst werden, so die Vorstellung. „Bei der Nutzung ist zwischen temporären Gebrauch für kulturelle Zwecke und dem Alltagsgebrauch zu unterscheiden“, so Paul Köhler: „Die Alltagsnutzung wäre zum Beispiel die Nutzung als Sitz- und Picknickfläche.“
Abhängig vom Umfang der Ausstattung und der technischen Infrastruktur variieren natürlich die Investitionskosten: Als „grobe Schätzung für eine Bühne mittlerer Güte“ hat man rund 10 000 Euro veranschlagt. Auch für den 3. Baustein wird noch nach einem Träger gesucht.
Licht im Park
Mit punktueller Beleuchtung durch stromsparende LED-Leuchten könnten Bäume und Pflanzen stimmungsvoll in Szene gesetzt werden. „Im Vordergrund steht der Aha-Effekt für Vorbeigehende und Parkbesucher/-nutzer“, so Paul Köhler mit Blick auf die „Sichtbarmachung des Parks“. Die Aufmerksamkeit und Neugierde von Passanten, Autofahrern, Spaziergängern, Museums- und Kirchenbesuchern solle durch die Lichter auf den Park gelenkt werden. Eine bessere Orientierung im Dunklen sowie die Sicherheit auf Wegen und vor Hindernissen sei ein „erwünschter Nebeneffekt“. Paul Köhler schreibt weiterhin: „Die Beleuchtung muss selbstverständlich optimal auf die natürliche Umgebung des Parks abgestimmt werden (Insekten-, Vogel- und Pflanzenschutz).“ Es seien „weder eine durchgängige Beleuchtung des Park-Raumes noch eine Nachtbeleuchtung“ beabsichtigt. Wichtig aus Sicht der Ideengeber: „Das illuminierende In-Szene-Setzen von Hinguckern des Bergenthalparks sollte mit der Visualisierung von Haus Kupferhammer korrespondieren.“
Die Investitionskosten für Baustein 4, der Träger ist noch offen, sind abhängig vom Umfang der Ausstattung und der technischen Infrastruktur – grobe Schätzung rund 7 000 Euro, hinzu kommen hier Betriebskosten für den Strom.
Naturnahe Parkerlebnisse
Im 5. Baustein sollen Flora und Fauna der Umgebung von Haus Kupferhammer und speziell die des Bergenthalparks „naturnah erfahrbarer“ gemacht werden, beispielsweise mit QR-Codes und Namensschildern für den Baumbestand – „dort gibt es 13 verschiedene Baumarten“ – im Park. Weitere Ideen: interaktiver Infopunkt zu den Vogelarten des Parks (mit z.B. Stimmproben), Maßnahmen für den Insektenschutz (mehrjährige Wiese, gegebenenfalls kleine Wildblumenwiese), Anbringung weiterer Nistkästen, Anlegung eines Bauern-Kräutergartens, Naturerlebnispfad für Kinder.
„Gräfte, Teich, Wäster, Garten, Park – die Umgebung von Haus Kupferhammer ist ein naturnaher Lebensraum mit einer vielfältigen Flora und Fauna“, so Paul Köhler: „Dieses stadtnahe Biotop gilt es – bezogen auf den Bergenthalpark – noch genauer zu erfassen, weiterzuentwickeln und für die Parkbesucher kenntlich und zugänglich zu machen.“
Erfreulich: Mit der NABU- Ortsgruppe Warstein hat man hier bereits einen Träger für die Umsetzung gefunden. Als Investitionskosten wurden rund 3 000 Euro angesetzt.
Finanzierung
Die jeweiligen Projektträger sollen selber die Finanzierung der Maßnahme sicherstellen – entweder durch Eigenfinanzierung (monetär oder/und durch Eigenleistung) oder durch Fördermittel von Bund, Land, privaten Unterstützern, Sponsoren oder Crowdfunding. Unterstützung gebe es auf jeden Fall durch die Stadt Warstein (vor allem Bauhof, Bauen und Wohnen, Stadtmarketing) durch den Einsatz sachlicher und personeller Ressourcen.
Weitere Ideen und Anregungen
Neben den fünf (großen) Bausteinen gibt es bereits weitere Ideen und Anregungen: Gedenkpunkt zur Familie Bergenthal (Büste Wilhelm und Therese), die Verlegung des westlichen Fußgängerweges entlang der B 55 in den Park, eine „grüne Fußgängerbrücke“ über die B 55 zum Park, ein Miniaturmodell „Bergenthalpark und Umgebung“ im Eingangsbereich, prägnante Ein- und Ausgangsschilder zum Park, die Wiederherstellung der Eingangspergola, die Schaffung von einheitliche Sitzmöglichkeiten, ein Schachbrett, eine Boulebahn, ein Sandkasten, die Beschriftung und Gestaltung der Rückseite der Bergenthalturnhalle, ein Kunstgraffiti an der Ostseite der ehemaligen Gutenbergschule und Wiederherstellung der Rutsche zum Park, Aufklärung über (Verkehrs)Lärm, die Einbeziehung der „Sonnenuhr-Fläche“ südöstlich des Parks...