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In Warstein dürfen jetzt auch Laien Beerdigungsfeiern übernehmen

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Von: Alexander Lange

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Pastor Markus Gudermann mit Elvira Meier (mitte) und Sibylle Heppelmann.
Pastor Markus Gudermann mit Elvira Meier (mitte) und Sibylle Heppelmann. © Alexander Lange

Bislang waren es lediglich Pastöre und Diakone, die in Warstein Bestattungen durchführten. Das ändert sich jetzt. Sibylle Heppelmann und Elvira Meier dürfen das jetzt auch. Was sie dazu bewogen hat und wie die Ausbildung dazu abgelaufen ist.

Warstein – In vielen Kirchengemeinden ist es bereits gängige Praxis, nun auch in Warstein: Zukünftig werden auch Laien Beerdigungsfeiern im Stadtgebiet übernehmen. Und zwar in Person von Sibylle Heppelmann und Elvira Meier. Die Betonung dabei liegt auf „auch“. Denn in erster Linie werden es weiterhin die Pastöre und Diakone sein, die die Trauerfeiern gestalten. „Aber ich freue mich wirklich, dass die beiden auf mich zugekommen sind mit der Anfrage, ob das möglich sei“, erklärte Markus Gudermann als Leiter des Pastoralen Raumes. Und das ist es im Erzbistum bereits seit 15 Jahren.

Denn eine Bestattung ist kein Sakrament – wie es beispielsweise die Taufe, Beichte oder Kommunion sind. Alles, was sakramental ist, übernehmen auch weiterhin Priester und Diakone. Bei Beerdigungen aber ist das nun anders. Denn im Grunde sind sie anlassgebundene Wortgottesdienstfeiern. Und diese hat beispielsweise Elvira Meier schon regelmäßig geleitet: „Das ist auch ein bisschen der Weg, wie ich dazu gekommen bin.“

Persönliche Biografie hat zu dem Schritt bewogen

Über das Engagement in der Kirche und das Hören-Sagen, dass es Kurse gibt, in welchen Laien zur Feier von Beerdigungen angelernt werden. „Ich habe auch schon immer Totengebete gesprochen, da war das jetzt der nächste Schritt“, so Meier.

Sibylle Heppelmann, mit der Meier den Kurs besuchte, ist vor allem in der kfd aktiv, vielmehr hat aber ihre persönliche Biografie sie zu diesem Schritt bewogen: „In der letzten Lebensphase meiner Eltern habe ich gespürt oder gemerkt, wie wichtig eine helfende Hand in dieser Zeit ist und, dass auch ich eine solche helfende Hand sein möchte.“

Sechsmonatiger Kurs

Den sechsmonatigen Kurs belegten die beiden in Elkeringhausen. Dabei ging es in sechs Modulen unter anderem um die Gestaltung von Trauerfeiern, Kondolenzgespräche und Bestattungsformen. In Rollenspielen wurde das Erlernte dann umgesetzt: „Denn es gibt natürlich ganz unterschiedliche Trauerfälle, ganz unterschiedliche Situationen, in denen sich die Trauernden befinden.“

Nach und nach werden die beiden nun in die Arbeit in Warstein „hineinwachsen“, so Gudermann: „Die Personalnot ist aktuell noch nicht groß, sie wird aber in den nächsten Jahren größer.“ Ihm sei es auch ein Anliegen, dass die Gemeinde die beiden Frauen kennenlernt. In den kommenden Tagen werden die beiden dann auch ihre Alben-Gewänder erhalten, die sie bei den Beerdigungen tragen werden.

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