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Hohe Kosten wegen Energiekrise: Immer mehr Warsteiner wollen Wohngeld beantragen

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Von: Alexander Lange

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Den Weg zum Rathaus müssen immer mehr Bürgerinnen und Bürger antreten, um Wohngeld zu beantragen.
Den Weg zum Rathaus müssen immer mehr Bürgerinnen und Bürger antreten, um Wohngeld zu beantragen. © Alexander Lange

Bei aller Sparsamkeit: Ganz ohne Strom, Gas und Öl geht es auch nicht. Doch für viele Warsteiner sind diese Abschläge schwer zu stemmen. Viele denken deshalb darüber nach, Wohngeld zu beantragen. Wo das bei der Stadt geht und wie man auf den Ansturm reagiert.

Warstein – Die Heizung herunterdrehen, kalt duschen, günstiger einkaufen, auf Luxus verzichten. Die steigenden Energiekosten zwingen Deutschland zum Sparen. Doch bei aller Sparsamkeit: Ganz ohne Strom, Gas oder Öl geht es eben auch nicht. Für viele werden die teils dreimal so hohen Abschläge unbezahlbar. Viele wählen deshalb die Nummer des Sozialamtes der Stadt Warstein.

„Wir verfolgen intensiv die Entwicklung, die es da gibt“, erklärt Josef Pieper, Fachbereichsleiter Bürgerdienste im Rathaus: „Wir stellen fest, dass das Aufkommen und die Anträge zunehmen. Die Menschen haben einen erhöhten Beratungsbedarf beim Thema Wohngeld.“

Viele, die vor der Krise noch problemlos über die Runden kamen, müssen nun genauer hinschauen: „Und die Anpassung des Wohngeldes und Zusatzzahlungen machen das Thema für einige jetzt auch interessanter.“

Wohngeldrechner des Heimatministeriums

Die Stadt steht da in Person von Silvia Döben (Telefonnummer: 02902 81-246, Mail: s.doeben@warstein.de) und Annette Freiböhle (02902 81-242, a.freiboehle@warstein.de) beratend zur Verfügung. Um die Anträge beziehungsweise Beratungsanfragen aber zeitnah beantworten zu können, will man nun auch personell aufstocken, erklärt Pieper. Gleichzeitig gibt es auf der Internetseite der Stadt aber auch eine Verlinkung zum Wohngeldrechner des Landesministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Dort müssen potenzielle Wohngeldsteller nur Angaben wie Wohnungsgröße, Miet- und Heizkosten etc. machen, um die Möglichkeiten eines Wohngeldbezuges auszuloten.

Wie stark der Beratungsbedarf im Vergleich zu Vor-Krisen-Zeiten gestiegen sei, das sei schwer zu beziffern, erklärt Pieper: „Das entwickelt sich in Wellenbewegungen und ist immer auch ein Gradmesser für die wirtschaftliche Entwicklung. In der Finanzkrise 2008/2009, als viele in die Kurzarbeit geschickt wurden, stieg beispielsweise auch die Zahl der Wohngeldanträge.“

Pieper macht aber auch deutlich: Über Gesetze und Zahlungen, die erst in Zukunft verabschiedet werden, könne er genauso wenige Angaben machen. In der kommenden Woche wolle die Stadt auch eine Mitteilung mit weiteren Details zu Wohngeldanträgen veröffentlichen.

Karl Jacobs wirbt für Beratungsangebote

Karl Jacobs, Vorsitzender der SPD 60plus, fordert Mieter beziehungsweise Hauseigentümer auf, Beratungsangebote zum Thema Wohngeld zu nutzen. Sie sollten angesichts der steigenden Preise für Gas, Heizöl oder Strom entsprechende Anträge beim Sozialamt stellen. Viele hätten dies vermutlich aus Unkenntnis oder Scham noch nicht getan: „Nach Medienberichten haben bisher nur die Hälfte der deutschen Haushalte, die Anspruch auf Wohngeld haben, dieses beantragt. Um sich vorab zu informieren sollte man die Wohngeldrechner im Internet benutzen.“

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