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Hirschberg sammelt Ideen für zukünftige Nutzung des Freibadgeländes: Kommt der Bikepark?

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Von: Alexander Lange

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Stefan Toschinski vor der Ortseingangstafel: Auch dort wird für den Glasfaserausbau geworben.
Stefan Toschinski vor der Ortseingangstafel: Auch dort wird für den Glasfaserausbau geworben. © Alexander Lange

In unserer Ortsteil-Serie sprechen die Ortsvorsteher über 2022 und 2023. Bei Hirschbergs Stefan Toschinski stehen Waldfreibad-Gelände und Radweg ganz hoch auf der Agenda. Was es dort für Neuigkeiten gibt.

Hirschberg – Seit zwölf Jahren ist das Hirschberger Waldfreibad geschlossen. Und abgesehen vom einstigen Schwimmbecken erinnert auf dem Gelände auch nicht mehr viel an ein Freibad. Die Sprungtürme sind längst Geschichte, zuletzt wurde auch das Kassen- und Umkleidegebäude dem Erdboden gleich gemacht. Doch weitere zwölf Jahre sollen nicht vergehen, bis das Gelände einer neuen Nutzung zugeführt wird. Nein, wenn möglich soll schon in diesem Jahr „etwas“ passieren, hofft Hirschbergs Ortsvorsteher Stefan Toschinski. Dafür sorgen wollen die Stadt Warstein und die Hirschberger Bevölkerung gleichermaßen: „Das Waldfreibad ist das wichtigste Thema aktuell in Hirschberg.“

Die Stadt kümmert sich dabei um die Renaturierung des Geländes rund um Bermecke und Schottmecke. Die Ufer werden abgeflacht, die Gewässer angehoben mit dem Ziel einer heterogenen Auenlandschaft. Um das zu ermöglichen, musste die Stadt zuletzt einige Bäume fällen. „Aber nur das, was unbedingt nötig war“, ergänzt Toschinski. Doch die Renaturierung bezieht sich auf den Bereich zwischen Becken und Bachläufen. „Das ist nur ein Drittel, maximal die Hälfte des gesamten Geländes“, rechnet Toschinski vor.

Infoveranstaltung am Dienstag, 24. Januar

Für die Restfläche zwischen Becken und L 856 habe die Stadt keine Maßnahmen geplant. Da sind nun die Hirschberger gefragt, weißt Toschinski gleichzeitig auf eine Infoveranstaltung hin, die am kommenden Dienstag, 24. Januar, im Hirschberger Familienzentrum stattfindet. Um 19 Uhr sind alle Hirschberg eingeladen, über Gestaltungspläne für das Waldfreibadgelände zu diskutieren und Ideen einzubringen: „Das sollen Vorschläge aus der Bevölkerung sein. Der Bereich ist eine Chance, die wir nutzen sollten. Da sollen attraktive Naherholungsmöglichkeiten für Einheimische und Touristen geschaffen werden.“

Hier stand mal ein Waldfreibad. Am Dienstag sind alle Hirschberger eingeladen, Nutzungsideen für das Gelände einzubringen.
Hier stand mal ein Waldfreibad. Am Dienstag sind alle Hirschberger eingeladen, Nutzungsideen für das Gelände einzubringen. © Alexander Lange

Was genau? „Da will ich nicht zu viel vorweg nehmen, sondern alle Hirschberger einladen“, sagt Toschinski. Aber beispielsweise über einen Bikepark sei in der Vergangenheit schon diskutiert worden. Das Ganze solle dann auch an Ausflugsziele wie Lörmecketurm, Bilsteintal, Kohlenmeiler und Co. angeschlossen werden, ergänzt er: „Wir wollen viele kleine Dinge in ein großes Ganzes zusammenführen. Da gibt es viele Synergien zur Renaturierung.“

Und finanziert werden könne es über das Geld des ehemaligen Trägervereins des Schwimmbades, das in den Vereinsring übergegangen ist. Zudem hat Toschinski die Gesamtmaßnahme schon als Leader-Projekt angemeldet.

FFH-Gebiet bei Radwegplanungen

Apropos Synergien: Das zweite Großprojekt der Hirschberger – nicht ganz neu, aber nach wie vor aktuell – ist der Fahrradweg in Richtung Stimm-Stamm. Der könnte ebenso entlang des Freibadgeländes und dann durch den Arnsberger Wald hin zu Fernsehturm und Stimm-Stamm führen. Einzige Krux ist aktuell das FFH-Gebiet im Wald, abgekürzt steht das für Flora-Fauna-Habit-Gebiet: „Das ist wie eine Mauer, da kannst du nichts machen.“ Aber auch diesbezüglich habe man als gemeinnützige Radweg Hirschberg Meschede GmbH, die für diesen Radweg gegründet wurde, bereits Pläne.

Hier stand lange Zeit der „Gasthof Stratmann“.
Hier stand lange Zeit der „Gasthof Stratmann“. © Alexander Lange

Der Fahrradweg von Hirschberg bis zum Fernsehturm und dann zum Stimm-Stamm wird als gemeinsame Maßnahme mit den Meschedern als Bürgerradweg geplant, zeitgleich arbeitet Straßen.NRW an dem Radweg von Meschede nach Warstein entlang der B 55. Zweiteres liegt allein in der Hand der Behörde, ersteres wollen Hirschberger und Mescheder wenn möglich in diesem Jahr weit voranbringen: „Ich hoffe, dass es konkreter wird.“

Positiv aus der Sicht von Toschinski schon jetzt: Der Mobilfunkmast am Sportplatz steht, sobald er sendet, würde ganz Hirschberg mit gutem Empfang versorgt – selbst das Gebiet Langenbruch. Auch die Arbeit mit den Ukraine-Flüchtlingen in der Grundschule habe sich nach Startschwierigkeiten nun eingespielt.

Der Mobilfunkmast steht am Sportplatz.
Der Mobilfunkmast steht am Sportplatz. © Alexander Lange

Der „Gasthof Stratmann“ ist längst abgerissen, die Fläche wird zum Parken genutzt, das Bauprojekt ruht derzeit, so Toschinski. Man warte auf eine Beruhigung in der Baupreisentwicklung und dann den Generalunternehmer, der die Maßnahme durchführt.

Vier schnelle Fragen an Stefan Toschinski

Wo ist Hirschberg gut aufgestellt?

„Jeder Ortsteil hat seine Stärken und Schwächen, deshalb möchte ich Hirschberg da nicht vergleichen. Aber positiv hier im Ort ist sicherlich, wie ein Rad ins andere greift und so tolle Dinge erreicht werden, ein Beispiel dafür ist „Hiärsbergs Bänksken“. Es kommt viel Engagement aus der Bevölkerung, so erhoffe ich mir das auch für das Freibad.“

Was kann sich Hirschberg von anderen Ortsteilen abschauen?

„Hier könnte man das Thema Glasfaser nennen. Aktuell haben wir noch nicht die nötigen 40 Prozent erreicht, die Frist läuft noch bis zum 28. Februar. Man sollte gegenüber der neuen Technik aufgeschlossen sein, um auch den Gesamtort nach vorne zu bringen.“

Welche Schlagzeile über Hirschberg soll 2023 in der Zeitung stehen?

„Dass das Bermecketal als Naherholungsgebiet für Einheimische und Touristen ein Anziehungspunkt wird. Dass wir es hinkriegen, noch in diesem Jahr loszulegen.“

Wie haben Corona- und Energiekrise Hirschberg verändert?

„Durch die Arbeit der Flüchtlingshilfe hat sich auch viel positive Energie freigesetzt. Aber man muss auch sagen, dass das Engagement in Teilen unter der Zeit gelitten hat und es teilweise noch eine gewisse Zurückhaltung in der Bevölkerung herrscht.“

Ortsteil-Serie 1: Heike Kruse, Sichtigvor.

Ortsteil Serie 2: Udo Koerdt, Suttrop.

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