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Gerald Wege blickt optimistisch in Allagens Zukunft: „Wir sind auf einem guten Weg“

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Von: Reinhold Großelohmann

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Den Himmel über Allagen kann man vom Skywalk wunderbar betrachten.
Den Himmel über Allagen kann man vom Skywalk wunderbar betrachten. © Großelohmann, Reinhold

Gerald Wege (58) ist seit 2014 Ortsvorsteher von Allagen. Er ist selbständig und hat in der Dorfstraße ein Versicherungsmakler-Büro.

Allagen – Es war im Corona-Jahr 2020 das wichtigste Thema in Allagen: die Glasfaseranschlüsse. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Ortsvorsteher Gerald Wege, der natürlich auch die zahlreichen Komplikationen mitbekommen hat, die es von der Bürgerinformation über Antragstellung, Verlegung der Zuleitung und anschließend der Hausanschlüsse bis zum direkten Anschluss gegeben hat. „Fast zeitnah wurden die Hausanschlüsse und die Hardware bei den förderfähigen Wohnungseigentümern montiert“, berichtet er. „Derzeit laufen auch schon mehrere Glasfaseranschlüsse“, so Gerald Wege. Bei den ersten Anschlüssen sei es zwar etwas holprig gelaufen, „aber es wird immer besser von Tag zu Tag“, erklärt der Ortsvorsteher, der von sich selbst behauptet, grundsätzlich optimistisch zu sein und positiv nach vorn zu denken. Dass bei diesem Projekt aber die Kommunikationswege zu verbessern sind, damit Kunden Informationen bekommen, wie und wann der neue Glasfaseranschluss läuft, galt von Anfang und und gilt nach wie vor. Er geht davon aus, dass im Laufe des Jahres hier bei den Nutzern große Zufriedenheit einkehrt. Damit hat sein Ort Allagen im Möhnetal die beste Anbindung, während den Nachbarn im Kirchspiel das Prozedere nun erst bevorsteht.

Dafür ist in Sichtigvor das Gewerbegebiet Fritz-Josephs-Straße gelegen, das sich mit der Eröffnung des Drogeriemarktes im vergangenen Jahr zu einem echten Einkaufszentrum gemausert hat. Davon profitieren natürlich auch die Einwohner Allagens, die nunmehr nicht mehr lange Wege in Nachbarstädte in Kauf nehmen müssen. Etwa nach Soest. Oder auch nach Warstein, was allerdings für Allagener manchmal mit mehr Mühen verbunden ist, als über die Haar in die Börde zu fahren. Gerald Wege ist aber froh, noch Angebote im Zentrum zu haben. „Wir haben den City-Point, und auch die Markthalle wird sehr gut angenommen. So kann man wenigstens das Nötigste im Dorf einkaufen.“

Seit vergangenem Jahr werde intensiv über die Nutzung und Umgestaltung vom Haus Dassel diskutiert. „Es soll ein neues Konzept aufgelegt werden, um das Gebäude weiter in den Vordergrund rücken zu lassen“, sagt der Ortsvorsteher. „Das Haus Dassel ist prädestiniert, um für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich gemacht zu werden.“ In der Parkanlage sieht er dank des Engagements der Ehrenamtlichen bereits echte Fortschritte. „Der Park ist schon jetzt mit vielen sehenwerten Dingen aufgewertet worden“, verweist er auf mehrere aufgestellte Skulpturen sowie einen Bouleplatz.

Über die Internetseite des Haus Dassel könne man zu dieser Sehenswürdigkeit viel erfahren. Besonders der virtuelle Rundgang sei beeindrucken, verweist er daher auf die Internetadresse www.hausdassel.de. Ausdrücklich nennen und danken möchte Gerald Wege „die unermüdliche Arbeit der Arbeitsgruppe Haus Dassel, um Ferdinand Ferber und Theo Pankoke und allen anderen Mitwirkenden“. In diesem Zusammenhang ist er froh, dass im Haus Dassel die Möglichkeit von Trauungen besteht, auch wenn dies im Corona-Jahr deutlich weniger in Anspruch genommen wurde. Aber die 15 Trauungen aus dem Jahr 2019 machten deutlich, dass ein echter Bedarf vorhanden ist. Das Hochzeitszimmer, das eigentlich als früheres Amtszimmer auch Büro des Ortsvorstehers ist, werde gut genutzt. Gerald Wege macht seine Ortsvorsteher-Arbeit lieber von seinem Versicherungsmakler-Büro im einstigen Feuerwehrgerätehaus unweit der Möhne aus, wo er auch wohnt. Auch in Corona-Zeiten war es dort einfacher, kurz vor die Tür zu treten und mit Mitbürgern auf Abstand zu sprechen. Denn auch für sie ist es praktisch, dass man mal eben kurz anhalten kann.

Freude bereitet dem Ortsvorsteher auch das erfolgreiche Engagement der Dorfinitiative mit ihrem Leader-Projekt „3-Landschaftserlebniswelten Möhnetal“. Nach Bau und Inbetriebnahme des Skywalks, von dem aus man den schönsten Blick über Allagen hat, gehe es nun an die Planung der Wanderwege. „Hier müssen viele Räder ineinander greifen“, sagt Gerald Wege. Die Baumfällarbeiten im Wald, die viele Wege derzeit unbegehbar machen, seien derzeit ein Problem. Reizvoll sei der „außerschulische Lernort“ am Möhnetalradweg auf dem Gelände von Naturstein Dassel und die dazu gehörige digitale Kindertour, die in Planung seien. „Da gibt es noch viel zu tun unter der Leitung von Uli Cordes, der das hervorragend managt“, sagt Wege. Erfreut registriert er, dass sich der größte Ärger um den Verkehr zum Skywalk gelegt hat. „Nach dem anfänglichen Hype, hat es sich eingespielt.“

Zufrieden ist der Ortsvorsteher auch darüber, dass die Umgestaltung des Pavillons am Johannesplatz bevorsteht, wo es bald einen eigenen Stromanschluss gibt.

Engagiert ist der Ortsvorsteher auch, was die Bereitstellung von Bauplätzen angeht. „Wir bekommen sogar Nachfragen aus dem Ruhrgebiet und aus Soest“, berichtet er. Insbesondere seien es aber auch Einheimische, die bauen möchten. In 2020 seien es rund 20 Interessenten gewesen. Wege: „Einige Baulücken konnten geschlossen werden. Bei vielen anderen sind die Eigentümer derzeit nicht bereit die Grundstücke zu verkaufen. Daher musste ich vielen Interessenten leider mitteilen das derzeit keine Baugrundstücke zu Verfügung stehen.“ Allein im Januar habe er nun zehn Nachfragen gehabt. Er sei mit der Stadt hier aber „in guten Gesprächen, eine schnellstmögliche Lösung zu finden. Hier ist die Stadt auch bereit, das Vorhaben nach allen Kräften zu unterstützen“. Dass nach dem Abriss des Hotels Postillion an gleicher Stelle drei Häuser entstehen mit 15 Eigentumswohnungen, beurteilt der Ortsvorsteher positiv.

Ein großes Anliegen ist Gerald Wege, der inzwischen auch für die CDU im Stadtrat sitzt, dass in Zukunft klimafreundlicher gehandelt wird. „Wir werden noch sehen, dass Corona vielleicht sogar das kleinere Problem war.“

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