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Folgenutzungskonzept für den Kalksteinabbau: Lob aus der Politik, Detailplanung im kommenden Jahr

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Von: Alexander Lange

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Im Folgenutzungskonzept geht es um die Zukunft der Steinbrüche.
Im Folgenutzungskonzept geht es um die Zukunft der Steinbrüche. © Struff, Harald

Mit dem Folgenutzungskonzept für den Kalksteinabbau in Warstein scheinen die Konflikte zwischen Steinindustrie, Initiativen und Co. der vergangenen 20 bis 30 Jahre vorerst beendet. Im Stadtentwicklungsausschuss erhielt das Thema nun seine politische Bühne - und jede Menge Lob.

Warstein – Die kommunalpolitischen Grabenkämpfe in Warstein sind schon seit einigen Jahren Geschichte. Doch dass nun offenbar auch die vielen Meinungsverschiedenheiten beim Thema Kalksteinabbau in einem Papier enden, dass alle Beteiligten und Betroffenen unterstützen, ist neu und wäre noch vor Jahren oder Jahrzehnten undenkbar gewesen.

Das Folgenutzungskonzept für den Kalksteinabbau im Warsteiner Stadtgebiet erhielt im vergangenen Stadtentwicklungsausschuss erstmals auch seine politische Bühne, garniert mit Vorträgen der Landschaftsplaner Martin Enderle und Bertram Mestermann. Zum Hintergrund: Das Folgenutzungskonzept für den Kalksteinabbau wurde in den vergangenen drei Jahren in großen und kleinen Arbeitskreisen erstellt – bestehend aus Kommunal- und Kreispolitik, Steinbruchunternehmern, Naturschützern, Initiativen etc.

Renaturierung, Gewerbeansiedlung, Erholungsraum für Mensch und Tier

Das Ergebnis ist ein Konzept, was wann in und um die Warsteiner Steinbrüche geschehen soll. Renaturierung, Gewerbeansiedlung, Erholungsraum für Mensch und Tier, genauso aber auch touristische und landwirtschaftliche Nutzung. All das, ohne dem Steinabbau einen dauerhaften Riegel vorzuschieben. Alles temporär. Aber alles im Sinne des bestmöglichen Trinkwasserschutzes. „Das ist nun der Auftakt für konkrete Maßnahmen“, kommentierte Martin Enderle vom gleichnamigen Büro die Pläne im Ausschuss: „Im nächsten Jahr geht es ins Detail. Es ist wichtig, dass die Behörden von Beginn an im Boot sind. Es ist ein Konzept. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“

Aber ein Konzept, welches zeige, „dass viel erreicht wurde mit Blick auf die vergangenen 20 oder 30 Jahre“, ergänzte Bertram Mestermann: „Das ist eine Ideen- und Themensammlung.“ Man wolle nun den Blick nach vorne in Richtung Umsetzung und Detailplanung richten, so Ausschussvorsitzender Hubertus Jesse: „Es wird auch Anpassungen bedürfen.“

Lob aus den Parteien, BG enthält sich

Maximilian Spinnrath als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion erklärte, dass der Interessenkonflikt rund um Steinabbau durchaus älter als er selber sei: „Dieses Thema war immer ein konfliktbeladenes Feld. Mit dem Folgenutzungskonzept ist nun der Grundstein für die eigentliche Arbeit gelegt. Es ist eine riesengroße Chance. Man könnte bildlich sprechen: Auf die Konflikte wurde nun eine Deckschicht gezogen.“

Auch Dieter Fromme von der SPD-Fraktion lobte das Konzept und die Arbeit der Beteiligten. Wenngleich er erklärte, dass man als SPD-Fraktion anfangs noch „zu klärende Punkte“ bezüglich der Fläche hatte, weshalb die Ausschusssitzung beim letzten Termin kurzfristig abgesagt werden musste, nun aber nachgeholt wurde. Von einem „historischen Moment“, sprach Wolfgang Landfester von der WAL/Grüne-Fraktion, gab aber ebenso mit auf den Weg: „Es muss nun natürlich voran gehen, dass darf jetzt nicht im Sande verlaufen.“

Ortsvorsteher Dietmar Lange dankte den politischen Parteien – mit 14 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen der BG schloss man sich dem Konzept an – für ihr Mitwirken: „Ich freue mich für Warstein.“

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