Konkreter wurde Hendrik Wüst bei seiner kurzen Ansprache. Auf den Tag genau vor 77 Jahren habe mit der AEG-Gründung an diesem Standort alles begonnen. Auf diesen Datums-Zufall hatte ihn unmittelbar zuvor Dr. Arne Kohring, Sprecher der Infineon-Betriebsleitung, aufmerksam gemacht. 77 Jahre: Im Rheinland werde so etwas „in der Session groß gefeiert.“ Und fürs Feiern gebe es an diesem Standort Anlass genug. Infineon Warstein sei für ihn „das Flaggschiff der Energiewende“.
Der Ministerpräsident verwies darauf, dass Infineon am Standort „30 bis 40 Millionen Euro pro Jahr investiert“. An die Auszubildenden gerichtet sagte er: „Das sind nicht nur gute, sondern zukunftsträchtige Arbeitsplätze“ – worüber man „happy“ sein könne.
Was an Innovation in Sachen Energiewende aus Warstein komme, sei für ihn in diesen Zeiten eine „frohe Botschaft“. Dass beispielsweise die Chip-Produktion für Wärmepumpen in diesem Jahr verdoppelt werde, zeige, wie nah Infineon dem Thema Klimaschutz in der Praxis komme. Beeindruckt habe ihn auch, dass in jedem Elektroauto Chips für rund 2000 Euro verbaut seien. Bei den großen Problemen sei Infineon Warstein ganz klar „ein Teil der Antwort“.
Hendrik Wüst unterstützt als Ministerpräsident „den ausdrücklichen Wunsch der Firma, mehr grünen Strom aus Windkraft zu bekommen“. In einem sich anschließenden Interview vor laufenden Kameras konkretisierte er: „Wir machen die Genehmigungsverfahren schneller, jetzt schalten wir uns ein.“
Das Thema Windkraft griff auch der aus München angereiste Infineon-Vorstand Dr. Rutger Wijburg auf. Infineon habe „die Mission, die Welt mit grüner Energie zu versorgen. Ohne Warstein wird die Energiewende nicht stattfinden“, hob er die Bedeutung des Standortes im Infineon-Konzern hervor. Man plane für 2024 konkret die Anbindung des Betriebes an Windkraftanlagen. „CO2-Neutralität wollen wir bis zum Jahr 2030 erreichen. Dafür brauchen wird die Windkraftanlagen in der Region.“
Beim Rundgang durch die Produktion hatte sich der Ministerpräsident die Hybrid-Drive-Produktion von Leistungshalbleitern angeschaut. Auch gab es ein Zusammentreffen mit einer Azubi-Delegation. Stellvertretend für die 60 jungen Leute trafen Samantha Lellek, Jannis Luca und Tuna Balcan den hohen Gast aus Düsseldorf. Als Geschenk hatten sie sowohl für ihn als auch für Infineon-Vorstand Dr. Wijburg eine Bodenplatte eines Leistungshalbleitermoduls gefertigt und graviert. Hendrik Wüst bewies, dass er vom Rundgang etwas mitgenommen hat. „Die Bodenplatte liegt in der Kühlflüssigkeit“, habe er sich sagen lassen. „Das kann ich mir vorstellen!“