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„Flaggschiff der Energiewende“: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst besuchte Infineon in Belecke

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Von: Reinhold Großelohmann

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Ministerpräsident Hendrik Wüst und Infineon-Vorstand Dr. Rutger Wijburg freuten sich über die Geschenke der Infineon-Azubis.
Ministerpräsident Hendrik Wüst und Infineon-Vorstand Dr. Rutger Wijburg freuten sich über die Geschenke der Infineon-Azubis. © Clewing, Christian

Wenn sich der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen in einem Unternehmen zum Besuch ansagt, dann setzt der Gastgeber für diesen „Ritterschlag“ eine Menge in Bewegung. Der „rote Teppich“, der Hendrik Wüst am Donnerstagmorgen bei Infineon ausgerollt wurde, hatte natürlich nichts mit einem Läufer zu tun, sondern war Hightech in Reinform.

Warstein – Wenn sich der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen in einem Unternehmen zum Besuch ansagt, dann setzt der Gastgeber für diesen „Ritterschlag“ eine Menge in Bewegung. Der „rote Teppich“, der Hendrik Wüst am Donnerstagmorgen bei Infineon ausgerollt wurde, hatte natürlich nichts mit einem Läufer zu tun, sondern war Hightech in Reinform: Eine Wärmepumpe war aufgebaut worden, zudem ein Solarwechselrichter und das Herz einer Ladestation für Elektroautos. Alles mit dem Ziel, dem Ministerpräsidenten verständlich zu machen, was die im größten Unternehmen der Stadt Warstein entwickelten und produzierten Leistungshalbleiter alles können und wieso sie gerade in diesen Zeiten so extrem wichtig sind. Und Hendrik Wüst hatte verstanden. Als er nach dem internen Gespräch mit dem Management und einem Betriebsrundgang mit Azubi-Kontakt die vor dem Hauptgebäude eigens für die Presse-Ansprache aufgebaute Bühne betrat, wählte er große Worte. „Hier aus Warstein kommen die Lösungen für die Zukunftsprobleme“, sagte Wüst. Die hier entwickelten Technologien seien die „Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit“. Er sei „stolz, ein solches Unternehmen in Nordrhein-Westfalen“ zu haben.

Bürgermeister Dr. Thomas Schöne hatte den hohen Gast kurz zuvor ebenfalls herzlich begrüßt und auf die Historie am Standort im Belecker Möhnetal und die „unfassbare Erfolgsgeschichte“ an dieser Stelle aufmerksam gemacht. „Toller Standort hier, Dr. Schöne!“, bestätigte der Ministerpräsident. Dabei habe man noch gar nicht über die Gewerbesteuerzahlungen geredet. „Sie freuen sich doch bestimmt, dass es der Firma so gut geht.“ Die Zustimmung des Warsteiner Bürgermeisters war ihm gewiss.

Konkreter wurde Hendrik Wüst bei seiner kurzen Ansprache. Auf den Tag genau vor 77 Jahren habe mit der AEG-Gründung an diesem Standort alles begonnen. Auf diesen Datums-Zufall hatte ihn unmittelbar zuvor Dr. Arne Kohring, Sprecher der Infineon-Betriebsleitung, aufmerksam gemacht. 77 Jahre: Im Rheinland werde so etwas „in der Session groß gefeiert.“ Und fürs Feiern gebe es an diesem Standort Anlass genug. Infineon Warstein sei für ihn „das Flaggschiff der Energiewende“.

Der Ministerpräsident verwies darauf, dass Infineon am Standort „30 bis 40 Millionen Euro pro Jahr investiert“. An die Auszubildenden gerichtet sagte er: „Das sind nicht nur gute, sondern zukunftsträchtige Arbeitsplätze“ – worüber man „happy“ sein könne.

Was an Innovation in Sachen Energiewende aus Warstein komme, sei für ihn in diesen Zeiten eine „frohe Botschaft“. Dass beispielsweise die Chip-Produktion für Wärmepumpen in diesem Jahr verdoppelt werde, zeige, wie nah Infineon dem Thema Klimaschutz in der Praxis komme. Beeindruckt habe ihn auch, dass in jedem Elektroauto Chips für rund 2000 Euro verbaut seien. Bei den großen Problemen sei Infineon Warstein ganz klar „ein Teil der Antwort“.

Hendrik Wüst unterstützt als Ministerpräsident „den ausdrücklichen Wunsch der Firma, mehr grünen Strom aus Windkraft zu bekommen“. In einem sich anschließenden Interview vor laufenden Kameras konkretisierte er: „Wir machen die Genehmigungsverfahren schneller, jetzt schalten wir uns ein.“

Das Thema Windkraft griff auch der aus München angereiste Infineon-Vorstand Dr. Rutger Wijburg auf. Infineon habe „die Mission, die Welt mit grüner Energie zu versorgen. Ohne Warstein wird die Energiewende nicht stattfinden“, hob er die Bedeutung des Standortes im Infineon-Konzern hervor. Man plane für 2024 konkret die Anbindung des Betriebes an Windkraftanlagen. „CO2-Neutralität wollen wir bis zum Jahr 2030 erreichen. Dafür brauchen wird die Windkraftanlagen in der Region.“

Beim Rundgang durch die Produktion hatte sich der Ministerpräsident die Hybrid-Drive-Produktion von Leistungshalbleitern angeschaut. Auch gab es ein Zusammentreffen mit einer Azubi-Delegation. Stellvertretend für die 60 jungen Leute trafen Samantha Lellek, Jannis Luca und Tuna Balcan den hohen Gast aus Düsseldorf. Als Geschenk hatten sie sowohl für ihn als auch für Infineon-Vorstand Dr. Wijburg eine Bodenplatte eines Leistungshalbleitermoduls gefertigt und graviert. Hendrik Wüst bewies, dass er vom Rundgang etwas mitgenommen hat. „Die Bodenplatte liegt in der Kühlflüssigkeit“, habe er sich sagen lassen. „Das kann ich mir vorstellen!“

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