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Fachbereichsleiter Infrastruktur und Stadtwerkechef: Matthias Seipel verlässt Stadt Warstein

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Von: Reinhold Großelohmann

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Matthias Seipel verlässt die Stadt Warstein.
Matthias Seipel verlässt die Stadt Warstein. © Schmitz

Viele Projekte hat er angestoßen und erfolgreich abgeschlossen, sein größtes dürfte die Hauptstraßen-Sanierung gewesen sein: Doch jetzt verlässt Matthias Seipel die Stadt Warstein wieder. Über die Gründe und was die heimischen Politiker zum Schritt sagen.

Warstein – Auf seinen Schultern ruhten viele Zukunftsprojekte der Stadt Warstein – und müssen nun nach neuen Trägern suchen. Matthias Seipel, in einer Person Stadtwerkechef und Leiter des Fachbereichs „Infrastruktur“, wird Ende September die Stadt verlassen. Mit 52 Jahren sehe er eine „neue Entwicklungsmöglichkeit“, sagte er am Freitag zu unserer Zeitung, nachdem er am Vortag per Mail alle Ratsmitglieder in Kenntnis gesetzt hatte. Die neue Herausforderung führe ihn „ein bisschen zurück zu den Wurzeln.“ Matthias Seipel hatte einst in Kassel im Diplom-Studiengang Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft studiert. Ab Oktober werde seine neue Stelle den Bereich Stadtentwässerung und Abwasserbeseitigung umfassen. In Warstein hatte Seipel ein deutlich weiter gefasstes Betätigungsfeld. So etwa der gesamte Bäderbereich, die Trinkwasserförderung oder der Straßenbau. Anfangs seien Stadtwerke- und Fachbereichsleitung ein echter Spagat gewesen. Er habe beide Felder zusammengeführt und nun passe es auch. „Es gibt viele Synergien und es sollte so bleiben“, ist er überzeugt. „Mir ist wichtig, deutlich zu machen, dass ich nicht die Flucht ergreife“, sagte Seipel. „Es war in Warstein super spannend und ereignisreich“, sagte er und nennt dabei auch das Wasserrechts-Verfahren, bei dem er zu Jahresende eine positive Entscheidung erhofft, oder auch die Aufgabe der Nahwärme, „die wir gut gemeistert haben“. Am herausfordernsten sei aber die Vorbereitung des B 55-Ausbaus gewesen. Dann zu sagen „Jetzt legen wir die Straße still“ sei mit einem „Zittern“ begleitet gewesen. „Am Ende war es das, was am Besten gelaufen ist“, so Seipel.

In Verwaltung und Politik herrscht durch die Bank großes Bedauern über den angekündigten Weggang. Zurecht würden seine „Erfolge von allen Seiten hoch gelobt“, sagte Bürgermeister Thomas Schöne mit Blick auf den „Verlust“. Die Bedingungen für Seipels neue Aufgaben in einer Großstadt aber seien „in einer kleinen Stadt nicht leistbar“, so Schöne.

Kämmerer Stefan Redder, der mit Seipel schon in der Nachbarstadt Büren erfolgreich zusammen gearbeitet hatte, blickt zurück auf „viele gelöste Probleme und angeschobene Projekte“. Und es gebe noch „spannende Projekte in der Pipeline“.

„Er hat sehr gute Arbeit gemacht“

„Den Weggang kann man nur zutiefst bedauern“, sagte SPD-Fraktionschef Bernd Schauten. Wie er den gesamten Innenstadtumbau federführend mit Erfolg geleitet habe, sei beeindruckend gewesen. Gleichzeitig sei er immer ansprechbar und sehr verlässlich gewesen. Das enorm große Betätigungsfeld sieht Schauten aber kritisch. „Man muss sehen, ob man es in Zukunft wieder trennt.“ Das gibt auch Erwin Koch zu denken. „Das war schon eine Nummer“, zollt er Seipels Arbeit großen Respekt. Er blicke zurück auf „ein wunderbares Miteinander, kurze Wege und pragmatisches Handeln.“ Koch hat große Sorge, dass es mit der Nachfolgeregelung schwer wird. „Wir brauchen Qualität. Nur wird es die eierlegende Wollmilchsau nicht geben.“

„Das finde ich richtig schade“, sagte Detlev Winkler, CDU-Stadtverbandsvorsitzender. „Er hat sehr gute Arbeit gemacht“. Und Winkler befürchtet: „Wir verlieren Kompetenz.“ CDU-Fraktionschef Alexander Happe findet den angekündigten Weggang „sehr, sehr schade.“ Happe über Seipel: „Er hat einen sehr guten Job gemacht“.

Für WAL/Grüne hebt Fraktionsvorsitzender Sascha Clasen die „sehr gute Arbeit“ hervor und lobt „gerade was er in unserem wichtigen Bereich Klimaschutz angestoßen hat.“ Er fürchtet: „Es wird für einen Nachfolger nicht einfach werden...“

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