Am Montagmittag ging es aber nicht um die Sekundarschule selber, sondern Europa als Ganzes: „Auch im Kleinen denken wir hier europäisch.“ Das freute den frisch 57 Jahre alt gewordenen Liese, der sich für die zahlreichen Beiträge der Schülerinnen und Schüler bedankte: „Neben der politischen Arbeit in Brüssel und Straßburg ist es mir ein großes Anliegen, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Vor allem natürlich auch mit den jungen Menschen aus der Region. Ich will Interesse wecken und Politik für Europa gestalten.“
Das funktioniere auch mit Fördermitteln, so seien beispielsweise die heimischen Projekte des Skaterparks und „Herzsicheres Warstein“ mit europäischen Leadermitteln unterstützt worden, stellte Liese vor: „Und seit einigen Tagen steht ja auch fest, dass Warstein auch zukünftig Leader-Gelder erhalten wird.“
Groß ist die Freude bei Sekundarschülern und Liese auch, dass die Schule Teil des „Erasmus Plus“-Konzeptes sei, es dadurch Fördermittel für Schüleraustausche und die entsprechende Fortbildung der Lehrkräfte gibt. Schiffer: „Das ist ein wichtiger Beitrag, um Europa auch in Warstein zu leben.“
Doch wie steht der Europaabgeordnete und Christdemokrat Liese zu Klimawandel, Gas-Embargo, Kohleausstieg und NATO? Das waren die Themen der sich anschließenden Schülerparlaments-Diskussion.
Klimaneutralität bis 2050? „In Deutschland soll das schon bis 2045 erreicht sein“, antwortete Liese, wenn es nach ihm gehe, sollten Kohlekraftwerke bis 2030 abgeschaltet werden: „Die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien.“
Was kann das Europaparlament gegen den Ukraine-Krieg tun? „Wir ringen jeden Tag um die richtige Lösung“, so Liese, die Diskussion um ein Gas-Embargo sei sehr „umstritten“.
Soll die Ukraine jetzt der NATO beitreten? Das sehe Liese „aktuell schwierig“. Bei allem Kriegsgräuel dürften Deutschland beziehungsweise die NATO nicht zu einer Kriegspartei werden, für das Beitrittsersuchen Finnlands beispielsweise habe er aber „Verständnis“.
Was kann gegen den enormen Ressourcen-Verbrauch getan werden? „Unser Ziel ist eine Kreislaufwirtschaft“, so Liese zum Schluss.
Drei Meter lang und ziemlich schwer: die Seifenkiste von We love Warstein hat seit ihrem Bau 2014 nicht nur bei der damaligen Street-Bob-WM in Winterberg mitgemacht, sondern auch schon mehrere Umzüge, wie den Brauerfestumzug in Warstein, erlebt. Über 1 000 „We love Warstein“-Aufkleber zieren das Fahrzeug, welches der Verein nun an die Sekundarschule in Belecke gespendet hat. „Wir sind aktuell in der Umsetzungsphase unseres Dritten Ortes „FH3“, in der die Seifenkiste bisher untergekommen war.
Nun muss sie aber den weiteren Baumaßnahmen weichen. Wir haben daher bei Marcus Schiffer, Schulleiter der Sekundarschule Belecke angefragt, ob seine Schülerinnen und Schüler sich über das Gefährt freuen würden und sind direkt offene Türen eingerannt“, erklärt Maximilian Spinnrath vom Verein. Marcus Schiffer ergänzt: „Wir haben an unserer Schule sehr viele junge Künstlerinnen und Künstler, die sich an der coolen Seifenkiste kreativ austoben können! Ich freue mich sehr, dass We love Warstein e.V. direkt an uns gedacht hat und lade den Verein schon jetzt ein, das Ergebnis in einiger Zeit zu begutachten!“