„365 Tage auf Porzellan“

Warstein – Dass Einwegplastik und Aluminiumverpackungen die Umwelt belasten, ist hinlänglich bekannt. Die Belieferung der „Essen auf Rädern“-Kunden des DRK-Seniorenzentrums Henry Dunant in Warstein erfolgt deshalb schon seit vielen Jahren größtenteils auf Mehrweggeschirr, lediglich am Wochenende gab es bis Ende des vergangenen Jahres teilweise noch Mahlzeiten in Einwegmenagen.
„Das Thema Umweltschutz nehmen wir sehr ernst und haben überlegt, wie wir auch im Bereich Essen auf Räder“ zukünftig auf die Einwegverpackungen verzichten können, um Umwelt und Ressourcen zu schonen“, so Geschäftsführerin Ute Spork, warum das Belieferungskonzept überdacht worden war. „Auch die vielfachen Kundenwünsche, am Wochenende auf Porzellangeschirr zu liefern, haben uns zum Umdenken gebracht“, erklärt sie weiter. Eine Neuanschaffung von Mehrweggeschirr war zudem nötig geworden, da die bisherige Lieferfirma ihren Firmensitz ins Ausland verlegt hat und Ersatzgeschirr nur noch schwer zu bekommen war.
Im vergangenen Dezember erfolgte die Lieferung, so dass zu Beginn des neuen Jahres mit der Umstellung auf das neue Geschirr begonnen werden konnte. „Dies hat uns auch ermöglicht, am Wochenende auf die Einwegverpackungen verzichten zu können, sodass wir unsere Kunden nun an 365 Tagen im Jahr mit Mittagsmahlzeiten auf Porzellantellern beliefern können“, so Ute Spork.
„Jetzt nach fast fünf Wochen ist das Echo der Kunden überaus positiv, und wir freuen uns, Kundenwünsche berücksichtigen zu können und gleichzeitig auch für unsere Umwelt einen positiven Beitrag leisten zu können.“
Für das Küchenteam im DRK-Heim bedeutet diese Umstellung keine große Veränderung: „Unter der Woche haben wir ja ohnehin schon auf Mehrweggeschirr geliefert, das unsere Mitarbeiter anschließend wieder eingesammelt haben“, berichtet Küchenleiter Harald Becker, für den es im Küchenbereich des Seniorenzentrums vormittags Tag für Tag Schlag auf Schlag geht: Rund 400 Mahlzeiten bereiten er und sein Team hier täglich zu: Etwa 200 Essen gehen an die Bewohner des DRK-Heims, weitere 200 Mahlzeiten liefern die Mitarbeiter an „Essen auf Rädern“-Kunden, darunter auch die Kunden der Caritas, aus.
Damit die Mittagessen auch warm ankommen, erhitzt das Küchenteam die Teller zunächst auf 100 Grad, und mit einer Temperatur von mindestens 65 Grad müssen die Mahlzeiten dann – natürlich pünktlich zur Mittagszeit – beim Kunden ankommen. Um das zu garantieren, sind die drei verschiedenen Auslieferer nie länger als zwei Stunden im Stadtgebiet unterwegs. „Das schreibt uns auch der Gesetzgeber so vor“, erklärt Küchenleiter Becker. Und damit das Warmhalten oder Kühlen der Speisen noch effizienter funktioniert, bieten die neuen Verpackungen jetzt Deckel, die sich – je nach Art der Speise – erhitzen oder einfrieren lassen. Kalte Desserts bleiben dadurch länger kühl, andere Speisen länger heiß, und so ist den Kunden im Stadtgebiet 365 Tage im Jahr ein leckeres Mittagessen garantiert – das durch die Verwendung von Mehrweggeschirr sogar noch Ressourcen und Umwelt schont.