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Es fehlte über 30 Jahre: Niederbergheimer Wappen hängt jetzt am Warsteiner Rathaus

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Von: Alexander Lange

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Gruppenfoto unter dem neuen Wappen: Kustos Dietmar Lange (von links), Niederbergheims Ortsvorsteher Franz-Josef Schröer, Walter Klaus als Vorsitzender des Niederbergheimer Heimatvereins und Bürgermeister Dr. Thomas Schöne.
Gruppenfoto unter dem neuen Wappen: Kustos Dietmar Lange (von links), Niederbergheims Ortsvorsteher Franz-Josef Schröer, Walter Klaus als Vorsitzender des Niederbergheimer Heimatvereins und Bürgermeister Dr. Thomas Schöne. © Alexander Lange

Warstein hat neun Ortsteile, aber bislang hingen nur acht von ihnen mit Wappen am Rathaus. Niederbergheim fehlte. Bis jetzt. Was hinter der Geschichte steckt, wie es um die Rathaussanierung und die Planungen um das Niederbergheimer Jubiläum steht.

Warstein/Niederbergheim – Es hatte ein wenig den Charme eines Panini-Sammelalbums, dem der letzte Sticker noch fehlte. Doch am Mittwoch wurde komplettiert. Und zwar die Wappenreihe am Warsteiner Rathaus. Niederbergheims Wappen hängt jetzt auch an der Dieploh-Front, damit haben nun alle Ortsteile ihren Platz gefunden. „Es war richtig und wichtig, dass Niederbergheims Wappens hier und jetzt auch angebracht wird. Das war längst überfällig“, kommentierte Bürgermeister Dr. Thomas Schöne im Beisein von Niederbergheims Ortsvorsteher Franz-Josef Schröer, dem ersten Vorsitzenden des Heimatvereins Niederbergheim Walter Klaus und Kustos Dietmar Lange. Letzterer hatte nicht nur die Recherchen zu den einzelnen Ortsteil-Wappen aufgenommen, sondern auch die Produktion des Niederbergheimer Emblems in Auftrag gegeben.

Hergestellt wurde es in den vergangenen Wochen in der Schmiede der Abtei Königsmünster durch Pater Abraham und dessen Gesellen Joshua Schirmer. Drei Tage lange wurde gezeichnet, durchgeschlagen, erwärmt und in die passende Form gebracht. Und jetzt wurde es aufgehängt. Pater Abraham wäre auch gerne bei der Einweihung dabei gewesen, weilt aber im Urlaube. Schöne: „Das holen wir dann nach, denn die Arbeit ist wirklich gelungen.“

Pflug, Möhne, Kreuz und Baum

Dass das Wappen Niederbergheims bislang am Rathaus fehlte, hat einen historischen Hintergrund – wir berichteten bereits: Bis zum Beschluss der Hauptsatzung 1989 gehörte Niederbergheim zum Ortsteil Allagen, wurde erst dann selbstständig und neunter Ortsteil. Seinen Kreis im Warsteiner Stadtwappen erhielt der Ortsteil – übrigens auf der Seite der früheren Städte Warstein, Hirschberg und Belecke und nicht auf der Seite der Dörfer – doch das Wappen am Rathaus fehlte. Entworfen war es aber längst und zwar durch den damaligen Vorsitzenden des Heimatvereins Paul Wortmann. Ob man in Niederbergheim davon wusste, dass das Wappen bislang am Rathaus fehlte? „Natürlich“, kommentierte Ortsvorsteher Schröer schmunzelnd: „Es gab auch schon einmal Bestrebungen, das Wappen anzubringen. Jetzt passt es natürlich schön zu unserem 950-jährigen Ortsjubiläum.“

Zu sehen auf dem Niederbergheimer Wappen sind der Pflug, der für Oberbergheim steht, die Möhne mit Mühlrad, das auch für die Niederbergheimer Mühle steht, ein Kreuz für das alte Kloster und ein Baum für die Bedeutung des heimischen Waldes.

Auch die übrigen Wappen am Rathaus wurden durch den Bauhof der Stadt noch einmal poliert. Links neben dem Eingang zur Dieplohstraße hängen die Ortsteile mit einstigen Stadtrechen: Warstein, Hirschberg, Belecke. Rechts neben dem Eingang die Dörfer Allagen, Suttrop, Mülheim, Waldhausen, Sichtigvor und nun eben Niederbergheim. Übrigens: Wappen-Platz für einen zehnten Ortsteil wäre noch frei...

Doch mit dem Niederbergheimer Emblem ist nun die Außensanierung des Rathauses bis auf Kleinigkeiten auch abgeschlossen, im Inneren geht es mit den Büros und dem ehemaligen Sitzungssaal noch weiter, so Bürgermeister Dr. Thomas Schöne.

Vorbereitungen aufs Ortsjubiläum

Die Organisatoren des 950-Jahre-Ortsjubiläums Niederbergheims um ihren Ortsvorsteher Franz-Josef Schröer befinden sich in der finalen Planungsphase. Gefeiert wird vom 23. bis 25. September 2022. Start wird am Freitagabend, 23. September, mit einer Dorfjugendparty in der Schützenhalle sein. Am Samstag folgt dann ein Gottesdienst um 17 Uhr und der entsprechende Festabend in der Schützenhalle mit Musik und Tanz. Am Sonntagmorgen geht es dann mit einem Frühkonzert von Blasorchester Allagen und Tambourkorps Niederbergheim um 10 Uhr los, anschließend folgt der Höhepunkt des Ortsjubiläums, der Markttag. Entlang der Schützenhalle und des Bengolweges präsentieren sich Vereine, Gewerbe, Handwerker und Gruppen mit rund 50 teils historischen Ständen. Unter anderem wird es auch eine Oldtimervorstellung geben, so Schröer.

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