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Ergebnisvereinbarung unterzeichnet: So geht es jetzt mit den Warsteiner Steinbrüchen weiter

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Von: Alexander Lange

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Die Akteure des kleinen Arbeitskreises, im Bild mit den Vertretern der begleitenden Fachbüros, bekannten sich mit der Unterzeichnung eines „Letter of Intent“ zu einem gemeinsamen Folgenutzungskonzept für den Kalksteinabbau.
Die Akteure des kleinen Arbeitskreises, im Bild mit den Vertretern der begleitenden Fachbüros, bekannten sich mit der Unterzeichnung eines „Letter of Intent“ zu einem gemeinsamen Folgenutzungskonzept für den Kalksteinabbau. © Clewing, Christian

Ein besonderes Ereignis am Donnerstagnachmittag im Warsteiner Rathaus: Alle Interessengruppen unterzeichneten die Ergebnisvereinbarung zum Folgenutzungskonzept für den Steinabbau. Was das bedeutet.

Warstein – Eine Mischung aus Erleichterung, Eintracht und Aufbruchstimmung herrschte am frühen Donnerstagnachmittag im Bürgersaal des Warsteiner Rathauses – „dem schönsten Sitzungssaal weit und breit“, wie Brauerei-Chefin Catharina Cramer anmerkte. 18 Unterschriften von insgesamt 13 Akteuren, Firmen beziehungsweise Initiativen besiegelten dort das Folgenutzungskonzept für den Kalksteinabbau in Warstein mit der Unterzeichnung der Ergebnisvereinbarung. „Das ist ein bedeutender, vielleicht sogar ein historischer Tag“, freute sich Bürgermeister Dr. Thomas Schöne.

Lediglich eine Unterschrift fehlt noch. Joe Fischer vom Deutschen Alpenverein, einer der Mitentwickler des Folgenutzungskonzeptes, verpasste die Unterzeichnung. Das werde aber nachgeholt, so Schöne. Franz-Bernd Köster kam später.

Das Papier ist das Ergebnis eines rund drei Jahre andauernden Prozesses voller Debatten und Gespräche, Pläne und Exkursionen, Sitzungen großer und kleiner Arbeitskreise. Rechtlich verbindlich ist die Vereinbarung nicht, es ist ein Absichtspapier, machte Schöne noch einmal deutlich: „Ein Papier, wo wir uns alle, egal wo wir stehen, auf Absichten verständigt haben.“

Sämtliche relevante Interessengruppen beteiligt

Auf Absichten, wie es mit dem Steinabbau in Warstein weitergehe. Es geht um Deckschichten, „Natur auf Zeit“, Renaturierung, Nutzungsmöglichkeiten und Co. – wir berichteten. „Es ist ein Generationenprojekt für unsere Heimat“, welches aus dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) hervorgegangen ist.

Beteiligt an dem Konzept sind sämtliche relevante Interessengruppen, gestartet wurde im Spätsommer 2019 mit 50 Beteiligten – Vertreter der Initiativen, Wasserversorger, Naturschutzverbände, Träger öffentlicher Belange, Steinindustrie, Politik und Verwaltung. Und das entstandene rund 30-seitige Ergebnis erhielt am Donnerstag die nötigen Unterschriften. „Mit diesem Folgenutzungskonzept ist es gelungen, sehr unterschiedliche Anfangspositionen zusammenzubringen und Kompromisse zu finden, um nun in die konkrete Umsetzung und in die Fortentwicklung des Konzeptes einzusteigen“, so Sabine Leitner, Fachbereichsleiterin Bauen und Wohnen, in einer Pressemitteilung dazu.

Videokonferenz im März oder April

Und auch wenn es in dem Papier lediglich um Absichten gehe, so Schöne, sei das die Grundlage für verbindliche Entscheidungen: „Jetzt fängt es an, jetzt wollen wir ans Arbeiten kommen.“

Das werde im Bereich entsprechender Pilotflächen, die in dem Folgenutzungskonzept markiert sind, passieren. Im März oder April wollen sich alle Beteiligten per Videokonferenz zusammenfinden: „Dann soll im Einzelnen besprochen werden, wie es weitergeht, ob sich die Akteure eine Moderation wünschen und weitere Fragen werden geklärt.“ Dann werde es auch um einen klaren Zeitplan der Umsetzung gehen: „Es war ein schwieriger Prozess mit einem sehr guten Ergebnis.“

Die Unterzeichner der Vereinbarung

Catharina Cramer (Chefin der Warsteiner Brauerei), Holger Hellemeier (Lörmecke-Wasserwerk), Elke Ibing (Naturschutzbund Deutschland, Kreisverband Soest), Andreas Janning, Sabine Leitner, Stefan Redder und Dr. Thomas Schöne (Stadt Warstein beziehungsweise Stadtwerke), Alfons Knop (BUND), Jürgen Kösters (Kirchenvorstand), Klaus-Peter Lange (Initiative Trinkwasser), Verena Adler und Franz-Bernd Köster, Raymund und Marius Risse (Westkalk), Per Wasner (Calcis), Martin Wollschläger (HeidelbergCement), Dr. Jürgen Wutschka (Kreis Soest), Dagmar Schlaberg (Bezirksregierung Arnsberg). Joachim Fischer (Deutscher Alpenverein) verpasste den Termin, die Unterschrift wird nachgeholt.

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