Der im Frühjahr als Betriebsleiter vorgestellte Frank Block ist bereits seit längerer Zeit aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr an Bord, wie Adler erklärt. Seine Arbeit übernahm Koch Thomas Paschos, die weiteren Aufgaben wurden durch die Aushilfen aufgefangen: „Das hat wirklich gut und viel besser als erwartet geklappt. Alle machen einen tollen Job.“ Trotzdem könne man mehr von ihnen gebrauchen – ein kollektives Problem in der Gastronomie.
Genauso wie die steigenden Preise für Lebensmittel und Energie. „Ein Plus von 220 Prozent“, rechnet Adler vor. Tiefkühltruhen wurden schon abgetaut, an allen Ecken und Enden gespart oder abgeschaltet. Ganz ohne gehe es aber auch nicht.
Doch auch die Gäste bleiben aus: „Die Leute sind wesentlich preissensibler und das ist auch verständlich. Auf die Extras, auf Luxus wird aktuell vielleicht einmal eher verzichtet. Aber die Situation ist so eklatant, dass wir gesagt haben, dass wir vormittags und mittags schließen. Es lohnt sich nicht Personal zu stellen, wenn niemand kommt.“
Die Nachmittags- und Abendstunden seien noch „relativ gut“ frequentiert, so Adler: „Relativ.“ Es sei aber wichtig, nun Sensibilität zu schaffen: „Ich verstehe jeden, der aufgrund der aktuellen Situation spart. Aber dann wird es eng für die Wästerliebe. Wir geben alles, aber so geht es nicht auf Dauer. Vielleicht ist das Konzept der Wästerliebe dann doch nicht das richtige für Warstein.“ Die Flinte ins Korn werfen will Adler deshalb nicht. Im Gegenteil. Für die anstehende Weihnachtszeit plane sie einige Events, unter anderem soll mit We Love Warstein wieder eine Lesung in der Wästerliebe stattfinden, es soll auch eine „Art Night“ geben, an den Adventssonntagen werde ein Frühstück angeboten: „Herbst und Winter sind immer schwierige Zeiten. Wir alle wollen ja nicht, dass es vorbei geht.“