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Einstimmiges Votum für Schoren-Baugebiet in Warstein: Das sagen die Parteien

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Von: Christian Clewing

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„Überm Schoren“ soll ein neues Baugebiet entstehen.
„Überm Schoren“ soll ein neues Baugebiet entstehen. © Alexander Lange

Das Baugebiet „Überm Schoren“ in Warstein soll Realität werden. Dafür sprachen sich jetzt auch die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses aus. Was es für Anregungen gab und wer Bedenken äußerte.

Warstein – Auf 4,5 Hektar soll in Warstein das neue Baugebiet „Überm Schoren“ entstehen. „Das ist für die gesamte Stadt sehr positiv“, urteilte Ortsvorsteher Dietmar Lange (CDU) im Stadtentwicklungsausschuss mit Blick auf die neuen Bauplätze in attraktiver Lage. Und der Ausschuss stimmte mit weiteren Lobesworten und einem einstimmigen Votum für die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines Bebauungsplanes und damit der Umwandlung von „Flächen für die Landwirtschaft“ zu „Wohnbauflächen“ zu.

Die Schaffung von neuem Bauland im Außenbereich ist aber an Bedingungen geknüpft, wie Stadtplaner Johannes Korte der Politik erklärte. „Das ist nur erlaubt, wenn andere Flächen zurückgegeben werden“, so Korte. Das habe die Planung „in enger Absprache mit der Bezirksregierung Arnsberg“ ergeben. 54 Hektar Reserven seien für das Stadtgebiet errechnet worden, daher sehe man dort die Erweiterung „kritisch“. Durch die Rückgabe von aktuellen Wohnbauflächen und die Umwandlung zu Flächen für die Landwirtschaft könne man aber eine Genehmigung für die Schoren-Erweiterung bekommen. Diese Flächen seien „teilweise gar nicht zu entwickeln“, erläuterte Johanns Korte, manchmal habe man gar keinen Zugriff, manchmal sei auch einfach von der Topographie her eine Bebauung gar nicht möglich.

Flächennutzungspläne werden aktualisiert

„Diese Flächen tun Warstein nicht weh“, ist sich der Stadtplaner sicher. In einer der nächsten Sitzungen werden sich die Politikerinnen und Politiker mit dem Rücknahmeverfahren beschäftigen müssen. „Wir müssen mehr zurückgeben als entwickeln“, machte Korte die Marschroute klar. „54 Hektar Reserve sind ein bisschen viel“, gestand der Stadtplaner ein und ergänzte: „Die Bezirksregierung gesteht uns Bedarf zu, aber trotzdem müssen wir reduzieren.“ Wichtig war der Bezirksregierung dabei auch, dass man sich in Warstein auch um die Schließung von Baulücken bemüht hat – das sei „ganz wichtig“ gewesen und sowieso Bestandteil des vor gut einem Jahr verabschiedeten Konzeptes zur Baulandentwicklung.

Sabine Leitner, Fachbereichsleiterin Bauen/Wohnen, machte im Ausschuss klar, dass nicht nur in Warstein, sondern auch in anderen Kommunen dieses Prozedere durchgeführt werde. Dadurch würden auch einfach die Flächennutzungspläne aktualisiert, so Leitner, „das ist der Bezirksregierung wichtig“. Nun könne man diese „bereinigen für einen vernünftigen Ist-Zustand“.

Auf dem Schoren habe man nun die Chance zur Schaffung von „attraktivem Wohnraum“, so Johannes Korte. Dabei setzt man dann wieder auf eine „kooperative Baulandentwicklung“ durch einen Investor, der auch alle Kosten trägt. Im Rahmen des Verfahrens werde man „ganz klare Regelungen“ erarbeiten, wozu auch eine Bauverpflichtung gehören soll.

Erwin Koch befürchtet, dass Suttrop ins Hintertreffen kommt

„Der Traum vom Eigenheim lebt hier“, freute sich Maximilian Spinnrath stellvertretend für die CDU-Fraktion, der es „ausdrücklich begrüßte, dass alle Möglichkeiten ausgelotet werden, um Bauland zu entwickeln“.„Die Warsteiner freuen sich darauf“, ist sich Ortsvorsteher Dietmar Lange sicher: „Der Schoren wird ein anderes Gesicht bekommen“, das sei aber für die gesamte Stadt sehr positiv. „Da wird etwas schönes entstehen, etwas positives für unsere Stadt.“

Erwin Koch (SPD) befürchtete, dass sein Suttrop durch die Neuausweisung „ins Hintertreffen“ geraten könnte: „Ich erwarte von der Verwaltung auch, dass Dinge, die in Suttrop realisierbar sind, auch zeitnah abgearbeitet werden.“ Ausschussvorsitzender Hubertus Jesse (CDU) versicherte ihm: „Die Stadt ist in allen Ortsteilen unterwegs, auch in den kleinsten. Das wird keine Entwicklung in den anderen Orten behindern.“

Seitens der WAL/Grüne-Fraktion wünschte sich Sascha Clasen, dass die zum Teil jetzt schon schwierige verkehrliche Situation an der Kreuzung St. Poler-Straße/Schwarzer Weg/Dahlborn in den Planungen berücksichtigt werde und man auch beispielsweise über einen Kreisverkehr nachdenke. Zudem regte er eine Solarpflicht für die Hausdächer in dem Baugebiet an.

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