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Eichsgen-Kreisverkehr in Warstein: „Fast-Unfälle“ sind kein Kriterium

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Von: Alexander Lange

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Die Diskussion um einen möglichen Kreisverkehr am Eichsgen in Warstein geht weiter.
Die Diskussion um einen möglichen Kreisverkehr am Eichsgen in Warstein geht weiter. © Alexander Lange

Ein möglicher Kreisverkehr am Eichsgen in Warstein ist weiterhin Thema. Wann es eine neue Priorisierung der Maßnahmen geben wird, welche Kriterien dabei eine Rolle spielen werden und welche aber auch nicht.

Warstein – Das Eichsgen mit seinem möglichen Kreisverkehr beschäftigt weiterhin die heimischen Politiker. Im Februar erklärte Matthias Seipel, Fachbereichsleiter Infrastruktur bei der Stadt, dass man sich vor Ort mit Straßen.NRW getroffen habe und nun eigeninitiativ Skizzen anfertigen wolle, um den Kreisverkehr in der Prioritätenliste besser zu positionieren. Unter den Top 30 der Maßnahmen fehlt der Kreisverkehr nämlich bislang.

Auch die Warsteiner SPD besetzte das Thema gemeinsam mit Regionalratsvize Bernd Müller, der sich anschließend an Sven Körner, Leiter der Straßen.NRW-Regionalniederlassung Sauerland Hochstift, wandte und erklärte, dass er die schlechte Priorisierung des Eichsgen-Kreisverkehrs nicht nachvollziehen könne. Nun folgte die Antwort von Körner, die der Redaktion vorliegt. Darin erklärt er, dass die Maßnahmen jährlich nach dem landeseinheitlichen Schema neu priorisiert werden – in aller Regel im Sommer. In diese Priorisierung fließen objektive Kriterien wie Verkehrsbelastung, Straßenzustand und Verkehrssicherheit ein.

Dass es am Eichsgen immer wieder zu Fast-Unfällen komme, wolle Körner auch nicht in Abrede stellen: „Jedoch sind Beobachtungen kein in der Bewertung definiertes Kriterium und können daher nicht berücksichtigt werden. Dies allein auch schon aus dem Grund, dass an vielen anderen Knotenpunkten eben auch diese Beobachtungen von Beinahe-Unfällen gemacht werden.“ Auch Beobachtungen, die eine deutliche Verkehrszunahme beschreiben, seien nicht bewertungsrelevant, so Körner in seiner Antwort. Dafür müssten es schon offizielle Straßenverkehrszählungen sein.

Letzte Verkehrszählung 2021

Eine letzte derartige Zählung habe es 2021 gegeben, Ergebnisse lägen aber noch nicht vor, so Körner. Wenn diese bekannt seien, würden sie auch in die nächste Priorisierung einfließen.

Zudem fügt Körner an, dass der Kreisverkehr am Eichsgen voraussichtlich fünf Arme haben müsse. „Unwidersprochen handelt es sich heute schon um eine sehr große vorhandene Verkehrsfläche. Dennoch liegen gemäß den Vorgaben die Durchmesser von Kreisverkehren an Landstraßen in der Regel bei etwa 40 Metern.“

Hinzu kämen Geh-und Radwege sowie Fahrbanteiler, sodass ein Kreisverkehr dort nicht ohne Grunderwerb möglich wäre: „Dies ist jedoch für die Bewertung ebenfalls unerheblich.“ So kündigt Körner aber an, die Angaben Müllers „im Sinne der objektiv aufzunehmenden Aspekte in das Bewertungsschema (...)“ einzupflegen. Ergebnisse der Bewertung blieben, so Körner, bis zur Vorlage an den Regionalrat im Herbst abzuwarten: „Unabhängig von der rechnerischen Bewertung der Maßnahmen durch den Landesbetrieb, der zwar eine objektive Grundlage für die Beschlussfassung des Regionalrates darstellt, ist dieser jedoch im Grunde frei in seiner Beschlussfassung.“

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