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Direkt in den Möhneauen: Allagen hat jetzt einen außerschulischen Lernort

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Von: Alexander Lange

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Freuen sich, den außerschulischen Lernort eröffnen zu dürfen: Josef Pieper von der Stadt Warstein, Hanna Hentschel vom LIZ Möhnesee, Jürgen Wrede und Ulrich Cordes von der Dorfinitiative Allagen/ Niederbergheim (von links).
Freuen sich, den außerschulischen Lernort eröffnen zu dürfen: Josef Pieper von der Stadt Warstein, Hanna Hentschel vom LIZ Möhnesee, Jürgen Wrede und Ulrich Cordes von der Dorfinitiative Allagen/ Niederbergheim (von links). © Alexander Lange

In den Allagener Möhneauen kann jetzt an der frischen Luft die Schulbank gedrückt werden. Dort ist in den vergangenen Monaten ein außerschulischer Lernort entstanden. Was dort geboten wird und was die Verantwortlichen zu einer Vandalismus-Gefahr sagen.

Allagen – In den Allagener Möhneauen kann zukünftig an der frischen Luft die Schulbank gedrückt werden. Mit dem außerschulischen Lernort, dem letzten Baustein der „Drei Landschaftserlebniswelten“, sollen Kindergarten-, Schulkinder und Jugendliche ab sofort noch besser ihre Heimat, die Natur und deren Besonderheiten kennenlernen können. „Sie erfahren hier, in welchem Landschaftsraum sie leben. Die Umgebung wird hier für sie naturpädagogisch aufbereitet“, erklärt Ulrich Cordes, Mit-Initiator und Mitglied der Dorfgemeinschaft Allagen/Niederbergheim: „Hier findet Natur- und Heimatkunde direkt vor der Haustür statt.“

Ein Balancierparcous und ein hölzernes Pferd warten auf die Kinder und Jugendlichen.
Ein Balancierparcous und ein hölzernes Pferd warten auf die Kinder und Jugendlichen. © Alexander Lange

Der Skywalk, der im November 2019 eröffnet wurde, sei der Start der „Drei Landschaftserlebniswelten“ gewesen, der außerschulische Lernort, der zukünftig „Möhnis Welt“ in Anlehnung an das frisch kreierte Maskottchen heißen soll, sei nun der Schlusspunkt: „Auch wenn der Skywalk nach außen das Aushängeschild ist, so ist dieser Lernort vielleicht pädagogisch am wertvollsten.“

Denn dass es rund um Möhne, Äcker und Wälder viel zu entdecken gibt, davon sind die Antreiber des Projektes um „die Seele des Lernortes“ Jürgen Wrede überzeugt: Welche Vögel sind zu hören? Welche Bäume sind zu fühlen? Welche Pflanzen sind zu sehen?

Stadt findet Projekt „unheimlich spannend“

Ein Balancierparcours mit Seilen und Brücken inklusive einem hölzernen Pferd, eine Sitzgruppe aus Dassel-Stein, ein Baumtelefon, ein Summ-Stein, eine Wetterschutzhütte sowie die Möglichkeit, dem Möhnerauschen zu lauschen. Wrede: „Hier werden alle Sinne angeregt und geschärft. Hier wird gehört, gesehen und erlebt.“

Ganz zur Freude auch von Josef Pieper als Fachbereichsleiter Bürgerdienste bei der Stadt Warstein: „Wir finden dieses Projekt unheimlich spannend, weil hier altersangemessen in der Natur gelernt werden kann.“

Der Summ-Kasten lädt zum Experimentieren ein.
Der Summ-Kasten lädt zum Experimentieren ein. © Alexander Lange

Die Lage in den Auen und direkt an der Wimmelbild-Fahrradtrasse gelegen sei ideal und könne auch Strahlkraft für Kindertageseinrichtungen und Schulen aus der gesamten Region haben. Einige Schulen und Kindergärten hätten bereits Interesse bekundet, den Lernort zukünftig und regelmäßig zu besuchen.

Gefördert wird der außerschulische Lernort zu 65 Prozent vom Leader-Verbund und zu 35 Prozent von der NRW-Stiftung. Wobei Cordes lachend anfügt: „Und 100 Prozent Ehrenamt, vondaher haben wir hier quasi eine zweihundertprozentige Förderung.“

Mobile Lernboxen für Kinder und Jugendliche

Mobile Lernboxen stellt aktuell Hanna Hentschel vom Landschaftsinformationszentrum Wasser und Wald Möhnesee zusammen: „Im Grunde ist es eine kleine Naturforscherausrüstung, wie man Tiere erkennt und findet, mit entsprechender Literatur und nötigen Materialien.“Dabei werde eng mit Kindergärten und Schulen zusammengearbeitet, die die Boxen dann nutzen können. Cordes und Wrede dankten auch allen Ehrenämtlern und Freiwilligen, die bei der Umsetzung unterstützt haben, zuletzt habe es im März einen großen Arbeitseinsatz gegeben: „Das ist hier wirklich ein Gemeinschaftsprojekt für die Gemeinschaft.“

Das Baumtelefon des außerschulischen Lernortes.
Das Baumtelefon des außerschulischen Lernortes. © Alexander Lange

Dass ein solch recht abgelegener Ort aber auch eine Vandalismus-Gefahr berge, sei Ulrich Cordes durchaus bewusst: „Das schwingt im Hintergrund mit. Wir hoffen einfach sehr, dass der Lernort, weil er nun einmal auch für alle Menschen ist, respektiert wird.“

Man dürfe sich aufgrund möglicher Vandalismus-Schäden nicht von der Idee und der Umsetzung abbringen lassen, so Cordes: „Wir gehen positiv damit um und hoffen auch auf eine gewisse soziale Kontrolle.“

Offizielle Einweihung am Freitag, 29. April

Am kommenden Freitag, 29. April, wird der außerschulische Lernort „Möhnis Welt“ offiziell eingeweiht. Dazu werden auch Bürgermeister Dr. Thomas Schöne, die Bezirksregierung, Leader-Verantwortliche, das LIZ, der Bereich Frühpädagogik der FH Soest, der eine Evaluation durchführt sowie alle Helfer und Unterstützer, Schulen und Kitas erwartet. Zudem danken Cordes, Wrede und Co. auch Bernd und Tobias Griese, den Naturstein-Dassel-Geschäftsführern, die das Gelände für den Lernort zur Verfügung gestellt haben.

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