Denn dass es rund um Möhne, Äcker und Wälder viel zu entdecken gibt, davon sind die Antreiber des Projektes um „die Seele des Lernortes“ Jürgen Wrede überzeugt: Welche Vögel sind zu hören? Welche Bäume sind zu fühlen? Welche Pflanzen sind zu sehen?
Ein Balancierparcours mit Seilen und Brücken inklusive einem hölzernen Pferd, eine Sitzgruppe aus Dassel-Stein, ein Baumtelefon, ein Summ-Stein, eine Wetterschutzhütte sowie die Möglichkeit, dem Möhnerauschen zu lauschen. Wrede: „Hier werden alle Sinne angeregt und geschärft. Hier wird gehört, gesehen und erlebt.“
Ganz zur Freude auch von Josef Pieper als Fachbereichsleiter Bürgerdienste bei der Stadt Warstein: „Wir finden dieses Projekt unheimlich spannend, weil hier altersangemessen in der Natur gelernt werden kann.“
Die Lage in den Auen und direkt an der Wimmelbild-Fahrradtrasse gelegen sei ideal und könne auch Strahlkraft für Kindertageseinrichtungen und Schulen aus der gesamten Region haben. Einige Schulen und Kindergärten hätten bereits Interesse bekundet, den Lernort zukünftig und regelmäßig zu besuchen.
Gefördert wird der außerschulische Lernort zu 65 Prozent vom Leader-Verbund und zu 35 Prozent von der NRW-Stiftung. Wobei Cordes lachend anfügt: „Und 100 Prozent Ehrenamt, vondaher haben wir hier quasi eine zweihundertprozentige Förderung.“
Mobile Lernboxen stellt aktuell Hanna Hentschel vom Landschaftsinformationszentrum Wasser und Wald Möhnesee zusammen: „Im Grunde ist es eine kleine Naturforscherausrüstung, wie man Tiere erkennt und findet, mit entsprechender Literatur und nötigen Materialien.“Dabei werde eng mit Kindergärten und Schulen zusammengearbeitet, die die Boxen dann nutzen können. Cordes und Wrede dankten auch allen Ehrenämtlern und Freiwilligen, die bei der Umsetzung unterstützt haben, zuletzt habe es im März einen großen Arbeitseinsatz gegeben: „Das ist hier wirklich ein Gemeinschaftsprojekt für die Gemeinschaft.“
Dass ein solch recht abgelegener Ort aber auch eine Vandalismus-Gefahr berge, sei Ulrich Cordes durchaus bewusst: „Das schwingt im Hintergrund mit. Wir hoffen einfach sehr, dass der Lernort, weil er nun einmal auch für alle Menschen ist, respektiert wird.“
Man dürfe sich aufgrund möglicher Vandalismus-Schäden nicht von der Idee und der Umsetzung abbringen lassen, so Cordes: „Wir gehen positiv damit um und hoffen auch auf eine gewisse soziale Kontrolle.“
Am kommenden Freitag, 29. April, wird der außerschulische Lernort „Möhnis Welt“ offiziell eingeweiht. Dazu werden auch Bürgermeister Dr. Thomas Schöne, die Bezirksregierung, Leader-Verantwortliche, das LIZ, der Bereich Frühpädagogik der FH Soest, der eine Evaluation durchführt sowie alle Helfer und Unterstützer, Schulen und Kitas erwartet. Zudem danken Cordes, Wrede und Co. auch Bernd und Tobias Griese, den Naturstein-Dassel-Geschäftsführern, die das Gelände für den Lernort zur Verfügung gestellt haben.