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Corona und Energie-Krise: Warsteiner Wästerliebe schließt zum Jahresende

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Von: Alexander Lange

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Schließen zum 31. Dezember: Mitarbeiterin Tina Haarhoff, Inhaberin Verena Adler, Koch Thomas Paschos.
Schließen zum 31. Dezember: Mitarbeiterin Tina Haarhoff, Inhaberin Verena Adler, Koch Thomas Paschos. © Alexander Lange

Zum Jahresende ist Schluss, dann schließt die Wästerliebe in der Warsteiner Dieplohstraße. Inhaberin Verena Adler spricht jetzt über die Beweggründe, was mit dem Lokal passiert und ob es Nachfolger-Gespräche gibt.

Warstein – Lediglich 29 Monate liegen zwischen der feierlichen Eröffnung und der traurigen Schließung. Zum 31. Dezember gibt Inhaberin Verena Adler „ihre“ Wästerliebe auf. „Wir wollen diesen Schritt nicht gehen, wir müssen ihn gehen“, sagt sie mit einer gewissen Resignation. Es sei einfach nicht mehr wirtschaftlich. Sie hätte sich das alles anders vorgestellt, genauso die Mitarbeiter und die Gäste: „Das macht uns alle tieftraurig. Aber wir hatten seit der Eröffnung keinen Monat, der positiv war. Und die Aussicht auf das kommende Jahr ist nicht besser. Der Start mitten in der Corona-Zeit war noch der beste.“

Es sei ein Entscheidungsprozess über Monate gewesen. Nervenaufreibend und zeitintensiv. Noch vor wenigen Wochen hatte Adler auf die prekäre Situation der Gastronomie aufmerksam gemacht: „Aber am Ende haben uns die Energie-Krise und die Corona-Zeit umgebracht. Ich hatte gedacht und gehofft, dass wir das überstehen.“ Aber die hohen Lebensmittelpreise, Energiekosten und ausbleibende Gäste machten einen Fortbestand am Ende nicht möglich: „Ich will aber niemandem einen Vorwurf machen. Wir hatten viele Stammgäste und Gruppen, die immer wieder kamen.“ Auch die Stadt Warstein habe, wo immer es möglich war, die Wästerliebe unterstützt.

Mitarbeiterin und Koch zum Jahresende gekündigt

Koch Thomas Paschos und Mitarbeiterin Tina Haarhoff musste Adler zum Jahresende kündigen: „Tina war von Beginn an hier, sie hat wahnsinnig viel Herzblut in die Wästerliebe gesteckt. Auch für sie tut es mir total leid.“

Mit dem Ende am 31. Dezember werden die Möbel aber nicht abgebaut und der „Wästerliebe“-Schriftzug abmontiert, sagt Adler: „Alles bleibt erst einmal.“ Es habe auch schon Gespräche mit ein paar Interessenten gegeben, die die Wästerliebe vielleicht in Zukunft leiten könnten. Etwas konkretes habe sich aber noch nicht ergeben: „Am liebsten wäre es mir, wenn jemand die Wästerliebe und das Konzept übernimmt, aber das wird die Zeit zeigen.“

Denn, so Adler, passe das Konzept von Weinbar und Café gut nach Warstein: „Aber ich glaube, es muss von einem Inhaber geführt werden, der hier vor Ort ist, der im Laden steht. Ich habe große Hoffnung, dass es weitergeht.“ So lange werde Adler die Miete weiter bezahlen.

Gäste reagieren traurig auf Schließung

„Es war irgendwo auch ein Projekt für die Stadt und die Warsteiner und auch für mich, wo ich Lust drauf hatte. Aber nicht um jeden Preis“, resümiert Adler abschließend: „Mein Dank gilt deshalb allen Gästen und Mitarbeitern.“

Viele Gäste hätten traurig auf die Schließung reagiert, gleichzeitig aber auch Verständnis aufgrund der aktuellen Lage gezeigt: „Und manche wunderten sich, weil sie dachten, dass es gut lief. Aber das war leider nicht so.“

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