Gratis sind die Tests weiterhin für Kinder unter fünf Jahren und für Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, beispielsweise Schwangere in den ersten drei Monaten. Auch Personen, die zum Zeitpunkt der Testung an klinischen Studien zur Wirksamkeit von Impfstoffen gegen das Corona-Virus teilnehmen, müssen nicht zahlen. Genauso die, die sich „freitesten“ wollen. Gleiches gilt für Personen, die Angehörige beispielsweise im Krankenhaus oder in Seniorenheimen besuchen, die Angehörige pflegen oder mit Infizierten in einem Haushalt leben.
Umgangssprachlich „könnte das aber ja jeder sagen“, um für den Test nicht zahlen zu müssen – also muss ein Nachweis her. Für die Kinder beispielsweise der Personalausweis, für das Krankenhaus oder das Seniorenheim ein Nachweis, dass dort tatsächlich ein Angehöriger besucht wird. Der Nachweis muss dann dort vorab abgeholt und mit zum Testtermin genommen werden. Beim Infizierten Haushaltsangehörigen muss dagegen der Positiv-Test des Angehörigen dabei sein. In den Fällen zahlt der Getestete weiterhin nichts.
Drei Euro zahlt man für den Corona-Test, wenn man sich testen lässt, um eine Veranstaltung im Innenraum zu besuchen, Kontakt zu einem Über-60-Jährigen haben wird oder vorerkrankt ist. Für die Veranstaltung muss beispielsweise dann die Eintrittskarte zum Testtermin mitgebracht werden, für die Vorerkrankung der ärztliche Nachweis. Und für den Kontakt zum Über-60-Jährigen? „Das muss glaubhaft rübergebracht werden“, sagt Stefan Michels. Nachgewiesen werden kann das nicht. Und wessen Corona-App eine rote Warnmeldung anzeigt, kann diese beim Testen vorzeigen und zahlt dann ebenfalls nur drei Euro. Wer nichts davon nachweisen kann, zahlt beim DRK 9,50 Euro pro Corona-Test, die Preise schwanken aber von Teststelle zu Teststelle.
„Unsere Mitarbeiter sichten die Nachweise und erklären das Vorgehen. Das klappt erstaunlicherweise reibungslos, auch die Besucher haben da Verständnis für“, erklärt Michels: „Und es kommen deshalb auch nicht weniger. Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass einige Teststellen inzwischen geschlossen haben.“ Mit den Corona-Tests werde sich nun eben in erster Linie auf vulnerable Personengruppen fokussiert, „deshalb kann ich mir auch nicht vorstellen, dass es irgendwann gar keine Corona-Testangebote mehr gibt. Sie sind jetzt einfach für die Einrichtungen oder Personen, wo es unbedingt nötig ist.“
Wichtig sei auch der Hinweis, so Michels: Wer akute Corona-Symptome habe, müsse sich beim Arzt testen lassen und nicht bei der Teststelle. Dort werden nur symptomfreie Besucher getestet: „Dann darf man sich beim Arzt auch nicht abwimmeln lassen.“
Weil die Umstellung mit den Tests und den Hinweisen „sehr plötzlich“ kam, gab es zu Beginn noch einige Fragen, erklärt Klaus Wohlmeiner als Geschäftsführer des DRK Seniorenzentrums Henry Dunant; das habe sich inzwischen aber eingespielt. Von Vorteil sei eben auch, dass man sich im Seniorenheim vor dem Besuch selber testen lassen kann, statt mit dem Nachweis erst noch zu einer anderen Teststelle zu fahren und dann wiederzukommen: „Diese Testzeiten haben wir auch ausgeweitet, um das Ganze zu entzerren.“ Alles spiele sich langsam ein, allerdings brauche es für jeden Angehörigen-Besuch immer wieder eine Extra-Bescheinigung. Ob es irgendwann eine Dauerbescheinigung gibt, dass man einen Angehörigen im Seniorenheim besuchen möchte, statt den Nachweis immer neu auszufüllen? „Es wäre einfacher“, so Wohlmeiner: „Aber wir reagieren immer nur darauf, was der Gesetzgeber uns sagt.“ Genauso geht man im Seniorenzentrum Möhnetal vor, erklärt Geschäftsführer Kaspar Gröbblinghoff. Die meisten Besucher testen sich einfach vor Ort, dann braucht es den Nachweis erst gar nicht – die Formulare liegen aber trotzdem aus: „Für die zum Beispiel, die sich einfach zu anderen Uhrzeiten testen lassen.“