1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Warstein

Corona, Besucherzahlen und Co: So fällt das Fazit der Warsteiner Schützenvereine zur Saison 2022 aus

Erstellt:

Von: Alexander Lange

Kommentare

Ein historischer Moment beim ersten Schützenfest der Saison in Suttrop. Luisa Marie Leppich „schoss“ sich zur ersten Jungschützenkönigin im Stadtgebiet.
Ein historischer Moment beim ersten Schützenfest der Saison in Suttrop. Luisa Marie Leppich „schoss“ sich zur ersten Jungschützenkönigin im Stadtgebiet. © Lange, Alexander

Die Schützenfestsaison 2022 im Warsteiner Stadtgebiet ist zu Ende. Alle Vereine ziehen ein Fazit und beantworten die Fragen rund um Corona und Besucherzahlen. Zudem gibt es eine Auflistung aller neuer amtierender Königspaare.

Warstein – Die zwei geflügelten Worte waren „Endlich wieder“. Endlich wurde im Warsteiner Stadtgebiet wieder Schützenfest gefeiert. Die ersten waren die Suttroper Schützen, die am Donnerstag, 26. Mai, starteten, am Folgetag erklang in Waldhausen wieder Marschmusik. Das letzte Fest der Warsteiner Saison feierten am vergangenen Wochenende die Sichtigvorer St. Georg-Schützen. Doch wie fällt das Fazit aus? War alles wie „früher“? Wurde wieder ausgelassen gefeiert? Und welche Rolle spielte das Corona-Virus?

St. Hubertus Schützen Suttrop

„Rundum zufrieden“ ist Mark Risse, erster Vorsitzender der Hubertus-Schützen, mit dem ersten Fest nach der Corona-Pause: „Alle hatten richtig Lust zu feiern, die Stimmung war jeden Abend super. Ich glaube, es waren sogar mehr Gäste als in den Jahren vor der Pandemie.“ Auch das Schießen sei ein Höhepunkt gewesen, weil erstmals Frauen mitschießen durften und sich Luisa Marie Leppich bei den Jungschützen zur Königin „schoss“. Einziger Wermutstropfen in diesem Jahr seien doch die hohen Corona-Infektionszahlen nach dem Fest gewesen: „Das war nicht so schön und natürlich schade für die darauffolgenden Feste. Für das nächste Jahr hoffen wir daher, noch ein wenig unbeschwerter feiern zu können.“

St. Antonius Schützen Waldhausen

Bereits bei der vergangenen Generalversammlung Ende Juli resümierte Dietmar Beele, Oberst der Waldhausener St. Antonius Schützen, das Schützenfest 2022: Mit dem Schützenfestfreitag und -samstag sei er zufrieden gewesen, lediglich der Sonntag war wetterbedingt durchwachsen. Grundsätzlich sei es aber ein gutes Fest gewesen: „Endlich wieder gemeinsam feiern, Spaß haben und gute Gespräche führen – das ist es, was unser Schützenfest ausmacht und wofür es sich lohnt, so ein Fest auch vorzubereiten.“

Bürgerschützen und Junggesellenschützen Warstein

„Wir sind schon zufrieden, auch wenn wir corona-bedingt bei den Besucherzahlen Abstriche machen mussten“, erklärt Nici Kraft, Vorsitzender der Warsteiner Bürgerschützengesellschaft: „Das hat sich dann natürlich auch bei den Umsätzen gezeigt.“

Der Festwirt hatte zeitweise mit Personalmangel zu kämpfen, aber das sei auf anderen Festen nicht anders gewesen, so Kraft: „Und die Tanzband hatte uns am Montag vor Pfingsten abgesagt, das hing natürlich alles mit Corona zusammen.“ Die gesamte Organisation sei dadurch nicht einfacher geworden, gerade als nahezu komplett neuer geschäftsführender Vorstand.

Was die Stimmung unter den Gästen und Schützen und die Schar der Aspiranten unter der Stange anging, kann und will er sich aber gar nicht beklagen: „Das war wie vor der Corona-Pause.“

Ähnlich sieht das auch Timo Risse, erster Hauptmann der St. Sebastianus Junggesellenschützen: „Natürlich hat der eine oder andere Besucher gefehlt, bei der Teilnahme an den Umzügen können wir uns aber nicht beklagen.“ Und die Stimmung sei genauso gut wie in Vor-Corona-Jahren gewesen: „Dafür, dass im Grunde erst kurz vorher alles wieder möglich war, ist das Fest aus unserer Sicht gut verlaufen.“

Schützenbruderschaft Hirschberg

Das Fehlen so mancher Besucher habe man vor allem am letzten Schützenfesttag gemerkt, erklärt Markus Kairies, erster Vorsitzender der Schützenbruderschaft Hirschberg: „Vom Vorstand waren einige in Quarantäne, auch einige Familien und Gäste, die sonst immer da sind.“ Die Tage zuvor seien aber „super“ gewesen: „Auch von der Stimmung.“ Bezüglich der Corona-Situation habe es keine größeren Einschränkungen gegeben, „trotzdem muss sich so ein Fest nach der Pause erst einmal wieder finden. Im Vorstand und genauso bei den Besuchern“. Für den Restart nach der Pandemie sei es in Ordnung gewesen, so Kairies.

St. Peter und Paul Schützen Mülheim

„Bei den Festen in den Ferien hat man doch gemerkt, dass einige Gäste und auch Schützenbrüder aufgrund von Corona-Infektionen oder der Angst davor fern geblieben sind“, sagt Jörg Rhoden, Oberst der Mülheimer St. Peter und Paul Schützen: „Die Zahl der Gäste bei uns war deutlich geringer als in den Jahren zuvor. Man merkte den Gästen auch an, dass sie teilweise verwundert waren, dass der eine oder andere fehlte.“ Die Gründe für das fehlen müsse man aber akzeptieren, trotzdem – auch aufgrund des zähen Vogelschießens – wolle man bei der Generalversammlung am 12. August eventuell über eine neue Festfolge sprechen, so Rhoden.

St. Johannes Schützen Niederbergheim

Björn Besting, Oberst der Niederbergheimer St. Johannes-Schützen, kennt zwar noch nicht die genauen Umsatzzahlen, das Fest an sich hat ihm aber gut gefallen: „Das war ein tolles Schützenfest mit guten Besucherzahlen und gutem Wetter, auch wenn es teilweise sehr heiß war. Alles war sehr harmonisch, das gesamte Dorf hat teilgenommen.“ Die Zahl der Besucher sei ähnlich hoch gewesen wie in den Vor-Corona-Jahren.

St. Sebastianus Schützen Allagen

Um den Gästen etwas die Ansteckungsangst zu nehmen, hatten die Allagener St. Sebastianus-Schützen Teile des Festes extra nach draußen verlegt, unter anderem die Ehrungen und den Biergarten. „Das wurde so auch wirklich gut angenommen“, resümierte Oberst Hubertus Struchholz: „Und die Stimmung war auch super. Einen Schützenfestsamstag wie in diesem Jahr habe ich noch nie in Allagen erlebt.“

Trotzdem habe im Gesamten der eine oder andere Besucher oder Schütze im Umzug natürlich gefehlt, die Gründe dafür ähneln sich mit den anderen Festen: „Das wird sich natürlich auf die Verkaufszahlen auswirken, das ist kein Geheimnis. Aber wir haben in diesem Jahr nicht die Wirtschaftlichkeit voran gestellt, sondern wollten für alle ein attraktives Fest gestalten. Und das ist uns gelungen.“

Genauso wie die Mitglieder Werbeaktion – für Werber und neuen Schützenbruder gab es attraktive Preise zu gewinnen, sodass in diesem Jahr 70 Neumitglieder begrüßt werden konnten, freut sich Struchholz.

Bürgerschützen Belecke/Möhne

Von einer „großeren Ansteckungs-Angst“ hat Rüdiger Schulte, Oberst der Belecker Schützen, während des Schützenfestes nichts gemerkt: „Die Besucher, die Schützen und die Gastvereine waren alle in guter Feierlaune und Stimmung. Wir sind zufrieden. Und wir haben auch wieder ein tolles Königspaar.“

Das Schützenfest an sich sei ordentlich besucht worden – „wenn auch etwas weniger als in den Jahren zuvor“ –, allerdings sei die Beteiligung der Schützen bei den Festumzügen am Sonntag und Montag doch weniger gewesen als noch am Samstag, so Schulte: „Aber die, die da waren, haben genauso gefeiert wie früher und eine genauso tolle Stimmung gemacht. Kompliment auch an die Partyband und die DJs, was das angeht.“

Wie die Belecker Schützenfest-Bilanz in Sachen Umsatz ausfalle, das könne Schulte noch nicht sagen. Dass die Kosten für die Vereine im Jahresvergleich aber gestiegen seien, stehe außer Frage: „Man wird sehen müssen, wo das in Zukunft hinführt.“

St. Georg Schützen Sichtigvor

Im „Großen und Ganzen“ ist Dennis Marx, Oberst der Sichtigvorer St. Georg Schützen, mit dem Fest zufrieden: „Es waren vielleicht 10 oder 15 Prozent weniger Besucher, aber trotzdem war an allen drei Tagen viel los. Und am Montag hatten wir ein spannendes Schießen, dann ist der Rest drumherum schnell vergessen.“ Denn das diesjährige Fest mussten die Sichtigvorer Schützen in Eigenregie organisieren, der Festwirt war am Montag vorm Schützenfest krankheitsbedingt ausgefallen: „Wir konnten zum Glück seine Organisation übernehmen und Personal von Patrick Risse beziehen, das hat super geklappt.“ Trotzdem habe Marx vorher „schon etwas Bauchschmerzen“ gehabt, es seien auch ein paar „aufregende Tage“ vorher gewesen, aber alles sei gut gelaufen: „Und das ist die Hauptsache.“

Das sind die amtierenden Königspaare in Warstein der Schützenfestsaison 2022/23

Mal fiel der Vogel schneller, mal dauerte es länger. Mal war die Königswürde geplant, mal weniger.

Suttrop: Christopher und Katharina Kleinschnittger bei den Schützen und Calvin Nonn und Luisa Marie Leppich bei den Jungschützen.

Waldhausen: Sven und Martina Bret’l.

Warstein: Peter und Edith Voss bei der Bürgerschützengesellschaft und Markus Kruse und Diana Kösters bei den Junggesellenschützen.

Hirschberg: Peter und Annett Ulrich bei den Schützen, Lukas Mestermann ist Geckkönig.

Mülheim: André Schütte und Lea Pietz.

Niederbergheim: Julien Berghoff mit Charline Jennebach bei den Schützen, Max Möller bei den Jungschützen.

Allagen: Thorsten Schmidt und Bianca Ferber.

Belecke: Matthias Sellmann und Nadine Heinick.

Sichtigvor: Markus und Sonja Quente bei den Schützen und Erik Henke bei den Jungschützen.

Auch interessant

Kommentare