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Chöre zogen bei „Warstein singt“ alle Register

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Ein abwechslungsreiches Programm gestalteten am Samstagabend die Chöre bei „Warstein singt“ auf der Bühne der Aula in Belecke.  -  Foto: Cramer
Ein abwechslungsreiches Programm gestalteten am Samstagabend die Chöre bei „Warstein singt“ auf der Bühne der Aula in Belecke. -  Foto: Cramer

WARSTEIN -  „Warstein singt“ – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Chöre aus dem ganzen Warsteiner Stadtgebiet standen am Samstagabend zum gemeinsamen Konzert auf der Bühne der Neuen Aula in Belecke. Mit Rock, Pop, zeitgenössischer Musik aber auch älterem Liedgut begeisterten die 250 Sängerinnen und Sänger der insgesamt elf teilnehmenden Chöre das musikbegeisterte Publikum. Michael Hammerschmidt leitete durch das stattliche Programm und animierte ein ums andere Mal zum Mitsingen.

Mit „Viva la vida“ von Coldplay eröffnete „Mixed Voices“ aus Mülheim/Sichtigvor das Konzert. Allerdings mit militärischer Choreographie, denn entgegen dem Titel handelt das Lied von einem König, der auf sein Leben zurückblickt, in dem er nicht immer gut war. Mit einem Medley aus den Sixties „Music that rocked the world“ bewiesen Mixed Voices, dass nicht nur ihre Stimmen gemischt sind, sondern auch ihr Repertoire. Erst leise und ruhig, im nächsten Moment dann Partystimmung auf der Bühne. Kraftvoll zeigten sich Volker Hopfensack und Heike Winnig, die à la Janis Joplis überzeugend „Respect“ verlangte.

„Singen drückt Gefühle aus“ – das bewies der Männergesangsverein 1858 Warstein mit samtenen Stimmen und einem Udo Jürgens Medley, arrangiert von Hans-Dieter Kuhn. Ausschnitte aus: „Mit 66 Jahren“, „Zeig mir deinen Platz an der Sonne“, „Vielen Dank für die Blumen“, „Merci Cheri“ und „Aber bitte mit Sahne“ gab der MGV zum Besten.

Humorvoll setzte Capella Vox Humana mit „Nette Begegnung“ a capella ein, ehe die Singgemeinschaft Hirschberg mit „O Fortuna“ majestätische Töne auf die Bühne brachte und so manchen mit den Höhen und Tiefen des Stücks beeindruckte.

Capella Vox Humana und die Singgemeinschaft Hirschberg gingen mit „Were diu werelt alle min“ die erste Kooperation des Abends ein.

Anschließend bewiesen auch die Hirschberger Sänger mit „Die Diplomatenjagd“ Humor und versetzten das Publikum in den Wald, wo es sich zu vielen Lachern verleiten ließ.

Vom Wald ging es „Über die Wolken“ mit dem Kirchenchor Cäcilia Suttrop. Gemeinsam mit dem Chorius Warstein eröffneten sie ein weiteres Genre. Aus dem Musical „Elisabeth“ setzten sie mit „Ich gehör nur mir“ ein musikalisches Statement. Gefühlvoll zeigten sich die beiden Chöre mit „Hallelujah“ von Leonard Cohen – vom entzückten bis zum gebrochenen Hallelujah. Anette Korff begleitete am Klavier.

Vor der Pause gab es noch ein kleines Extra: Alle Chöre, die unter der Leitung von Heinz-Helmut Schulte stehen, sangen passend zum Frühlingsanfang „Frühlingsluft“. Mit einer Gesangseinlage vom Publikum zu „Der Mond ist aufgegangen“ wurden die Besucher zu einer Erfrischung und einigen Snacks, von der Ki vorbereitet, in die Pause entlassen.

Den zweiten Teil des Abends leiteten der Kirchenchor Heilig Kreuz Belecke und die Chorgemeinschaft St. Petrus ein. Mit dem Kanon „Singen macht Spaß“ von Uli Funke präsentierten sie nicht nur ihr Motto, sondern brachten auch den Anlass des Abends auf den Punkt. Alle Register zogen sie noch einmal mit „Glorie Halleluja“ von Emily Crocker – von lauten, majestätischen Tönen bis hin zu leisen und leichten Tönen. Der Kirchenchor Heilig Kreuz und Die Chorgemeinschaft St. Petrus boten ihren Zuhörern ihr volles Repertoire.

In der Zeit ein bisschen vor preschte der Gemischte Chor Belecke: Gerade noch hatte man sich über den Frühlinggefreut, kurz danach sangen die Belecker mit farbenfrohen Halstüchern von der nächsten Jahreszeit. Mit „Wann wird’s mal endlich wieder richtig Sommer“ und „Zeig mir den Platz an der Sonne“ sehnten sie sich die wärmste Jahreszeit herbei.

Mit dem Männerchor Belecker ging es einen zeitlichen Sprung in die Vergangenheit. Mit Musik „Auf die alte Volksweise“ stimmten sie ganz neue Töne an: „Wie lieblich schallt durch Busch und Wald“.

Mit dem MGV Cäcilia Allagen füllte sich die Bühne mit vielen weiteren männlichen Gesangsstimmen, die sich dem MC Belecke mit „Heimat“ anschlossen und mit der schelmischen Frauen-Geschichte „Bei Nacht“ für heitere Stimmung sorgten.

Der kleinste Chor auf der Bühne war der Projektchor des Belecker Männerchores, der sich mit nur zwölf Sängern präsentierte, aber umso mehr Stimmgewalt bewies. Mit „Mambo“ von Herbert Grönemeyer begeisterten sie den Saal und ernteten tosenden Applaus. Moderator Michael Hammerschmidt scherzte: „Böse Zungen behaupten, dass es sich dabei um die Parkplatzsuche an der Warsteiner Hauptstraße handelt“, denn Grönemeyer schreibt: „Ich dreh schon seit Stunden, nur so meine Runden.“ Ob Grönemeyer wirklich, von Warstein singt, lassen wir mal offen...“

Mit einem Arrangement aus dem eigenen Haus von Martin Krömer leitete der Projektchor aber auch schon das Ende des kurzweiligen Abends in der Aula ein: „Wer hat denn an der Uhr gedreht?“, trauerten die Sänger dem Ende entgegen. Aber „Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder keine Frage“, konnten sie dann doch noch versprechen. Das hoffen auch die Kulturinitiative und alle Chöre aus dem Stadtgebiet, denn das Event soll sich auf jeden Fall noch einmal wiederholen. „Wir wollen unbedingt präsentieren, dass Warstein singt. Ob es zum Spaß ist oder um Wettkämpfe zu bestreiten. Warstein singt.“

Zum würdigen Abschluss des Abends stimmten die Chöre gemeinsam mit dem Publikum „Kein schöner Land in dieser Zeit“ an. - dana

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