Mit anderen Bädern in der Region und darüber hinaus ist er vernetzt, man tauscht sich aus: „Ich höre schon oft von dem Problem. Es ist so, dass die Fachangestellten fehlen. Aber das ist nicht von heute auf morgen entstanden, sondern ein langfristiges Problem.“ Einen Mitgrund dafür sieht er darin, dass in den 1990er und 2000er Jahren viele öffentliche Bäder privatisiert und zu GmbHs wurden: „Viele wurden aus der öffentlichen Hand gegeben und in privatisierten Bädern wurden dann häufig nicht mehr die vorherigen Löhne gezahlt – zumindest nicht für neue Mitarbeiter.“ Dadurch habe es immer wieder Konflikte zwischen Bestandsmitarbeitern und Neuen gegeben, sei es bei der Bezahlung oder den Urlaubstagen: „Das Ganze hat den Beruf nicht attraktiver gemacht.“
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Das Allwetterbad Warstein ist ein öffentliches Bad. Auch deshalb seien dort die Personalschwierigkeiten noch nicht so groß. Aber Schichtdienste, Arbeitszeiten am Wochenende und an Feiertagen, das seien für viele keine guten Argumente, den Weg einzuschlagen: „Gerade bei jungen Leuten merkt man das. Sie wollen von Montag bis Freitag arbeiten, aber nicht am Wochenende.“ Gleiches gelte für Familien: „Sie wollen dann lieber am Wasser liegen statt am Beckenrand stehen und arbeiten.“
Andererseits scheitern viele auch an den Anforderungen der Ausbildung, „die haben keine Lust auf Chemie, Physik oder Mathematik“, sagt Dennis Justus. Dabei habe der Beruf des Fachangestellten für Bäderbetriebe auch viele positive Seiten: „Man arbeitet hier mit Menschen. Vor allem mit glücklichen Menschen. Denn sie kommen hierhin um Spaß zu haben oder Sport zu treiben.“ Auch das motiviere ihn selber. Es sei ein Job mit Verantwortung: „Im Augenblick sind wir in Warstein ausreichend besetzt.“ Justus als Meister für Bäderbetriebe, neben ihm drei Fachangestellte. Zwei von ihnen feiern in diesem Jahr 25-jähriges Dienstjubiläum – genauso wie das umgebaute Allwetterbad 25 Jahre alt wird. „Ein Mitarbeiter steht auch dann schon kurz vor der Rente. Dann müssen wir schauen, wie wir das besetzen können.“ Viele Bäder schränken schon jetzt die Öffnungszeiten ein, weil das Personal fehlt: „Das ist so: Wenn man keiner Mitarbeiter hat, kann man nicht öffnen. Wir müssen ja unserer Aufsichtspflicht nachkommen.“