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Brandstifter-Serie in Warstein: Polizei spricht über Ermittlungsstand - welche Rolle spielt der Oberhagen?

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Von: Alexander Lange

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Zuletzt brannte es in der vergangenen Woche in einem Abstellraum an der Hauptstraße in Warstein.
Zuletzt brannte es in der vergangenen Woche in einem Abstellraum an der Hauptstraße in Warstein. © Alexander Lange

Seit Monaten versetzt die Brandstifter-Serie viele Warsteiner in Sorge. Was die Polizei zu bisherigen Ermittlungen sagen kann und warum der Steuerzahler am Ende für die Einsatzkosten aufkommen könnte.

Warstein – „Wenn wir ihn gefasst hätten, hätten wir das bereits veröffentlicht. Das wäre für uns ja auch ein großer Erfolg“, erklärt Diana Kettelhake, Pressesprecherin der Kreispolizei in Soest. Der Täter, der mit einer Serie von Brandstiftungen seit Wochen und Monaten viele Warsteiner in Sorge versetzt und die Warsteiner Feuerwehr an die Belastungsgrenze bringt, ist nach wie vor auf freiem Fuß. „Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren“, ergänzt Kettelhake.

Welche Rolle möglicherweise der Bereich des Oberhagens spiele – Mutmaßungen machten in den vergangenen Wochen die Runde, der Täter könne von dort oben theoretisch all seine gelegten Brände an der Hauptstraße und die Einsätze im Anschluss beobachten, konnte Kettelhake nicht beantworten. „Dazu kann ich nichts sagen“, lautete ebenso die Antwort auf die Frage, ob Ermittlungen in den Reihen der Warsteiner Feuerwehr angestellt wurden.

Fall aus Plettenberg: 22-jähriger Feuerwehrmann unter Verdacht

Zwar selten, dennoch immer mal wieder, kommt der Brandstifter aus den Reihen der Feuerwehr selber, wie andere Fälle deutschlandweit zeigen. Seit August gibt es solche Ermittlungen beispielsweise in Plettenberg im Märkischen Kreis. Dort wird ein 22-jähriger Feuerwehrmann verdächtigt, mehrere Waldbrände selber gelegt zu haben.

Klar sei, dass die Warsteiner Brandstiftungen mit der bislang letzten – dem gelegten Feuer in einem Abstellraum an der Hauptstraße, welches für eine Verrauchung in der darüberliegenden Wohnung und zwei Verletzte sorgte – eine „andere Qualität“ erhalten hätten: „So etwas würde in einer Strafe auch Berücksichtigung finden, wobei das Sache der Justiz ist. Man kann nicht pauschal sagen, welche Strafe dem Täter droht. Das hängt beispielsweise auch vom Alter oder Vorstrafen ab.“

Dass die Brandstiftungen, zumindest jene an der nördlichen Hauptstraße, auf einen und denselben Täter zurückgehen, „sei zu vermuten“, so Kettelhake abschließend.

Einsätze könnten am Ende den Steuerzahler kosten

Auch Roswitha Wrede, Leiterin des Ordnungsamtes der Stadt Warstein, verfolgt die Brandstifter-Serie mit großer Sorge. Vor allem, nachdem nun durch die letzte Tat erstmals auch direkt Menschenleben in Gefahr waren: „Ich hoffe, dass der Täter gefasst wird, dass es nicht weiter eskaliert.“

Dass die Einsätze der Feuerwehr mit Fahrzeugen, Material und Personal „mehrere tausend Euro“ kosten, macht Wrede auch deutlich. Wird der Täter gefasst, muss er für die Kosten aufkommen, ansonsten fallen die Einsatzkosten letztendlich auf den Steuerzahler zurück. In jeglicher Hinsicht könne man daher nur auf ein Ende der Serie hoffen.

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