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Brandimmobilie an der Warsteiner Hauptstraße: Die Kriminalpolizei ermittelt, so geht es jetzt weiter

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Von: Alexander Lange

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Von der Feuerwehr eingeschlagene Fensterscheiben, Front und Eingangsbereich der Brandimmobilie sind mit Spanplatten verbarrikadiert, der Einsatzort ist durch die Kreispolizeibehörde Soest beschlagnahmt und versiegelt.
Von der Feuerwehr eingeschlagene Fensterscheiben, Front und Eingangsbereich der Brandimmobilie sind mit Spanplatten verbarrikadiert, der Einsatzort ist durch die Kreispolizeibehörde Soest beschlagnahmt und versiegelt. © Alexander Lange

Am vergangenen Freitag brannte es mehrmals an der Warsteiner Hauptstraße, die Feuerwehr war rund 20 Stunden im Einsatz. Die Polizei erklärt nun die Vorgehensweise und die Stadt erklärt, was mit der Immobilie in Zukunft passieren kann oder soll.

Warstein – Die Glutnester sind gelöscht, die Einsatzstelle ist kalt. Und dennoch beschäftigt der Brand an der Warsteiner Hauptstraße auch weiterhin die Behörden. Rund 20 Stunden waren die Kräfte der Feuerwehr am Freitag im Einsatz. Hinzu kamen etliche weitere Kräfte von Rettungsdienst und Notarzt, der Polizei und Kripo, dem DRK, dem Ordnungsamt und Bauordnungsamt sowie ein Kran eines Dachdeckerunternehmens, um die Brandstelle besser zu erreichen. Der gesamte Einsatz sorgte für enorme Verkehrsbehinderungen im Stadtgebiet.

Ermittlungen der Kriminalpolizei

Am Montag rückten die Brandermittler der Polizei gemeinsam mit einem Gutachter an der Hauptstraße an. „Das geht ja erst jetzt, weil es am Freitagabend noch einmal gebrannt hat“, erklärte Polizeipressesprecherin Diana Kettelhake: „Man kann das Gebäude erst jetzt betreten – zumindest dort, wo es nicht einsturzgefährdet ist.“

Der Einsatz habe sich sehr lange gezogen, sei für alle Beteiligten eine große Belastung gewesen, so Kettelhake. Schon am Freitag machten sich rund um die Einsatzstelle Gerüchte um eine mögliche Brandstiftung breit. Ein Ergebnis werden aber erst die nun aufgenommenen Ermittlungen liefern: „Wir schließen gar nichts aus.“

Von der Feuerwehr eingeschlagene Fensterscheiben, Front und Eingangsbereich der Brandimmobilie sind mit Spanplatten verbarrikadiert, der Einsatzort ist durch die Kreispolizeibehörde Soest beschlagnahmt und versiegelt.
Von der Feuerwehr eingeschlagene Fensterscheiben, Front und Eingangsbereich der Brandimmobilie sind mit Spanplatten verbarrikadiert, der Einsatzort ist durch die Kreispolizeibehörde Soest beschlagnahmt und versiegelt. © Alexander Lange

Der massive Einsatz von Löschwasser und -schaum, der Einsatz von Kettensägen und Stemmwerkzeugen, um an die Glutnester zu kommen, habe den Tatort und mögliche Spuren natürlich beeinträchtigt: „Das macht es sehr schwierig für die Ermittler, da müssen nun absolute Experten ran. Dadurch wird es wahrscheinlich auch dauern.“ Der Brandort ist durch die Kreispolizeibehörde beschlagnahmt und versiegelt.

Arbeit des Bauordnungsamtes

Nicht nur Bürgermeister Dr. Thomas Schöne machte sich am Freitagmorgen direkt ein Lagebild, auch Bauordnungsamt und Ordnungsamt waren vor Ort, sprachen mit Feuerwehr und dem am Freitagmittag eintreffenden Immobilienverwalter.

Bereits am Freitag wurde schon über einen möglichen Abriss des Gebäudes diskutiert, das ist auch weiterhin nicht ausgeschlossen. „Die Polizei muss das Gebäude erst freigeben, auch ein Statiker muss dort noch einmal ganz genau prüfen“, sagte Sabine Leitner als Leiterin des Fachbereichs Bauen und Wohnen bei der Stadt Warstein: „Aber auch wir werden mit dem Eigentümer alle Optionen prüfen, was mit dem Gebäude passiert. In welche Richtung das geht werden wir sehen, aber wir sind da gesprächsbereit und wollen gemeinsam eine Lösung finden.“

Staus und Verkehrsprobleme

Abgesehen von einem kurzen Zeitraum am Freitagmorgen gegen 8 Uhr sowie am Freitagabend war die Hauptstraße zwischen Kreisstraße in Richtung Suttrop und Rangestraße voll gesperrt. Vor allem im morgendlichen und nachmittäglichen Berufs- und Pendelverkehr sorgte das für erhebliche Einschränkungen. Insbesondere auch im Bereich des Schorenweges und der Altstadt rund um die Alte Kirche und Butenaf.

Die aus Süden, also von Meschede kommenden Fahrzeuge wurden über Altstadt/Kohlmarkt umgeleitet, die von Norden kommenden, also aus Belecke, bereits am ehemaligen Hotel Hölter beziehungsweise später in Richtung Kreisstraße. Denn der Schwarze Weg, der beispielsweise als Umleitung genutzt wurde, als die Hauptstraße Baustellen-bedingt gesperrt war, war und ist aufgrund einer Glasfaser-Maßnahme im Mündungsbereich Hauptstraße gesperrt.

Busse wichen in die Warsteiner Altstadt – hier die Straße „Im Sack“ – aus, dort kam es immer wieder zu Verkehrsbehinderungen.
Busse wichen in die Warsteiner Altstadt – hier die Straße „Im Sack“ – aus, dort kam es immer wieder zu Verkehrsbehinderungen. © Feldhege

Im Bereich des Europa-Gymnasiums entwickelte sich ein Verkehrschaos, weil sich im regulären Verkehr plötzlich auch ortsunkundige 40-Tonner wiederfanden, in der Warsteiner Altstadt fuhren sich Busse rund um den Zehnthof fest – dort wurde die enge Wohnbebauung zum Verhängnis.

Erst am Freitagabend, als der Verkehr abebbte und die Hauptstraße wieder befahren werden konnte, lösten sich die Verkehrsprobleme.

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