Großbrand: Vier Haustiere von Feuerwehr gerettet, zwei Katzen sterben - zwei Feuerwehrleute verletzt

Im Kreis Soest brannte am Samstagvormittag ein Mehrfamilienhaus. Zwei Katzen und zwei Hunde wurden von der Feuerwehr gerettet. Zwei Katzen konnten nicht mehr gerettet werden, sie starben in einer der brennenden Wohnungen. Zwei Feuerwehrleute wurden im Einsatz verletzt.
Belecke - Der nächste Großbrand im Warsteiner Stadtgebiet brachte der Freiwilligen Feuerwehr am Samstagvormittag eine Menge Arbeit: Um 11.10 Uhr wurde zunächst der Löschzug Belecke zur Hirschberger Straße, gerufen. Dort, so hieß es, brannte ein Terassendach. Doch schon als sich die Feuerwehrleute von Zuhause auf dem Weg zur Wache machten, um von dort zum Einsatzort auszurücken, war ihnen klar, dass es ein langer und kräftezehrender Einsatz werden sollte.
„Schon auf der Anfahrt war eine große Rauchwolke zu sehen“, schilderte Donat Ahle, Leiter der Feuerwehr Warstein. 10 Minuten, nachdem die Rettungsleitstelle in Soest die Feuerwehr alarmiert hatte, wurde die Alarmstufe um 11.20 Uhr erhöht, sodass neben dem Löschzug Belecke auch sämtliche Kräfte aus dem Möhnetal, die Einsatzleitwagen-Gruppe und die Drohnengruppe zum Unglücksort gerufen wurden. Ebenso rückte der Löschzug Warstein mit weiteren Atemschutzgeräteträgern an. Die Kräfte aus der Kernstadt waren wegen einer Ölspur am Hasenknick seit 10.20 Uhr in Warstein im Einsatz gewesen.
Brand in Warstein-Belecke: Flammen fressen sich durch Wohnungsfenster - drei Wohnungen in Vollbrand
Aus dem eigentlich gemeldeten Brand des Terassendachs wurde in Windeseile ein Großbrand: Von der Gebäude-Rückseitigen Terrasse hatten die Flammen schnell auf das angrenzende Mehrfamilienhaus übergegriffen. „Das war ein richtig großes Feuer. Die Flammen haben sich durch die Fensterscheiben gefressen und die Wohnungen in Brand gesetzt“, schilderte Donat Ahle. Drei Wohnungen im Erdgeschoss, im ersten Obergeschoss und im Dachgeschoss standen lichterloh in Flammen.

Die zehn Bewohner hatten sich bereits selbst ins Freie gerettet und blieben unverletzt. Jedoch befanden sich noch mehrere Haustiere in den Wohnungen, als die Feuerwehr nach wenigen Minuten vor Ort eintraf: Zwei Hunde und zwei Katzen konnten von den Einsatzkräften, die unter schwerem Atemschutz in das lichterloh brennende Haus gegangen waren, gerettet werden.
Brand in Belecke: Katzen beißen Feuerwehrleute
Für zwei weitere Katzen kam jede Hilfe zu spät - sie starben in einer der brennenden Wohnungen. Die beiden geretteten Katzen machten es den Einsatzkräften - durch ihren Fluchtinstinkt getrieben - schwer. Durch Bisse wurden zwei Einsatzkräfte verletzt.

Donat Ahle machte deutlich, wie gefährlich dieser Einsatz war: „Im Gebäude standen drei Gasflaschen, die für eine erhebliche Explosions-Gefahr sorgten.“ Die Flaschen konnten jedoch rechtzeitig von den Feuerwehrleuten geborgen und mit Löschwasser gekühlt werden. Nach gut anderthalb Stunden war das Feuer auch in der letzten Wohnung unter Kontrolle. Schwierigkeiten machte ein Brennholz-Lager auf der Terrasse - hier musste letztlich Schaum für den finalen Löscherfolg eingesetzt werden.

Für die Feuerwehr war die Arbeit damit aber längst nicht getan. Gemeinsam mit dem Warsteiner Ordnungsamt wurde sichergestellt, dass die Bewohner ein Dach über dem Kopf bekommen. Sie werden bei Verwandten unterkommen, erklärte Ordnungsamts-Leiterin Roswitha Wrede. Herausfordernd sei eine Sprachbarriere gewesen, die zwischen den Einsatzkräften und manchem Bewohner herrschte: „Wir waren dreisprachig auf Deutsch, Englisch und Kroatisch unterwegs. Hat alles geklappt“, so Donat Ahle.
Drei gleichzeitige Einsätze für die Feuerwehr Warstein - Feuerwehr Rüthen kommt mit Drehleiter
Eine weitere Herausforderung seien zwei parallele Einsätze in Warstein gewesen: Neben der Ölspur, von der bereits Kräfte wegen des Brandes in Belecke abgezogen worden waren, brauchte der Rettungsdienst um 11.40 Uhr am Josefswäldchen im Kernort Unterstützung bei einer Personenrettung. Zu diesem Einsatz rückten die Löschgruppe Suttrop und die Feuerwehr Rüthen mit ihrer Drehleiter aus.

Um 14.25 Uhr war der Großeinsatz in Belecke nach mehr als drei Stunden beendet: 80 Einsatzkräfte aus den Löschzügen Belecke und Warstein, die Löschgruppen Mülheim/Sichtigvor, Allagen, Waldhausen, der Rettungsdienst, das DRK zur Verpflegung mit Getränken, das Ordnungsamt und die Polizei waren vor Ort.
Auch Ralf Schwane war als stellvertretender Kreisbrandmeister vor Ort. Ebenso rückte der Abrollbehälter „Atemschutz“ der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Kreises Soest an, um die gebrauchten Atemschutzgeräte und Masken umgehend für die nächsten Einsätze gegen frisches Material auszutauschen.

15 Trupps, also 30 Feuerwehrleute, waren unter Atemschutz im Einsatz. Sie entkleideten sich noch an der Einsatzstelle, zogen Trainingsanzüge, die auf den Fahrzeugen mitgeführt werden, über und verpackten ihre verschmutzte Einsatzkleidung direkt luftdicht, damit sie in die Spezialreinigung gebracht werden. So soll eine Kontaminations-Verschleppung verhindert werden.
Für die Feuerwehr Warstein war es der sechste große Brandeinsatz seit August: Im August brannte ein Carport direkt an einem Wohnhaus in Allagen, im September gab es einen Großbrand in Allagen und zwei parallele Brände in der Warsteiner Innenstadt, Ende Oktober brannte ein Wohnhaus in Sichtigvor, Anfang November stand eine Wohnung in Warstein in Flammen. Im Gespräch mit mehreren Feuerwehrleuten betonte Ordnungsamts-Leiterin Roswitha am Samstag in Belecke: „Wir können alle froh und dankbar sein, dass wir euch haben.“