1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Warstein

„Bewohner schrien um ihr Leben“: Festnahme nach dramatischem Brand

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Alexander Lange

Kommentare

Großeinsatz an der Warsteiner Hauptstraße: Ein Wohnhaus stand in Flammen, Bewohner mussten gerettet werden.
Großeinsatz an der Warsteiner Hauptstraße: Ein Wohnhaus stand in Flammen, Bewohner mussten gerettet werden. © Alexander Lange

Bei einem Brand in Warstein wurde die Feuerwehr am Dienstagabend zum Lebensretter. Mehrere Bewohner waren in dem brennenden Haus gefangen. Am Mittwoch gab es dann eine Festnahme!

Warstein - Festnahme nach dem Brand in der Nacht in Warstein! Die Brandermittler waren sich schnell sicher, dass die Ursache des Brandes in der Nacht an der Hauptstraße in Warstein auf Brandstiftung zurückzuführen ist. „Bei den überaus umfangreichen Ermittlungen am heutigen Tage, kristallisierte sich ein Tatverdacht gegen einen 42-jährigen Mann aus Warstein heraus.

Bei einer durchgeführten Wohnungsdurchsuchung erhärtete sich der Tatverdacht, sodass der 42-Jährige festgenommen wurde. Der Tatverdächtige soll noch heute dem Haftrichter vorgeführt werden“, erklärte Polizeisprecherin Diana Kettelhake. „Ob Zusammenhänge zwischen weiteren Bränden bestehen, ist derzeit noch Gegenstand weiterer Ermittlungen der Kriminalpolizei.“

Brand in Warstein: Feuerwehrleute werden zu Lebensrettern

Die Kräfte der Warsteiner Feuerwehr waren in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zu wahren Lebensrettern geworden. Das schilderte im Nachgang auch Feuerwehrpressesprecher Carsten Lehmann: „Zwei Personen mussten mit der Drehleiter aus dem dritten Obergeschoss gerettet werden. Sie standen mitten im Brandrauch, da war nicht mehr viel Zeit, da ging es um Leben und Tod.“

Gegen 23 Uhr am Dienstag wurden die ersten Kräfte, der Löschzug Warstein sowie die Drehleiter aus Belecke, an die Hauptstraße alarmiert: Brand 2. Das Alarmierungsstichwort wurde nach wenigen Minuten auf Brand 3 erhöht, was ebenso die Kräfte aus Suttrop und Hirschberg auf den Plan rief, später folgte noch die Drehleiter aus Rüthen sowie das Deutsche Rote Kreuz. Zudem die Polizei und der Rettungsdienst mit einem Großaufgebot: Es wurde von einem „Massenanfall an Verletzten“ ausgegangen.

Weitere Rettungswagen standen an der evangelischen Kirche bereit

Ein Mehrfamilienhaus an der Hauptstraße stand in Vollbrand, dichter schwarzer Rauch quoll aus allen Etagen. Einige Bewohner befanden sich dabei noch im Inneren, zwei von ihnen im dritten Obergeschoss. Sie machten in den Fenstern stehend per Winken, leuchtenden Handy-Taschenlampen und Rufen auf sich aufmerksam. „Sie haben um ihr Leben geschrien“, so Lehmann: „Hier hat die Drehleiter wirklich Leben gerettet. Wenige Minuten später wären die Personen wohl durch den Brandrauch bewusstlos geworden, dort oben hätten wir sie so schnell wahrscheinlich nicht gefunden. Auch, weil das Treppenhaus durch das Feuer einsturzgefährdet war.“

Flammen schlugen am Dienstagabend aus dem Wohnhaus an der Hauptstraße.
Flammen schlugen am Dienstagabend aus dem Wohnhaus an der Hauptstraße. © Hannah Decke

Die Verletzten, darunter auch drei Kinder, wurden in umliegende Krankenhäuser beziehungsweise Kinderkliniken gebracht. Insgesamt war die Rede von acht geretteten Personen, schreibt die Polizei in einer Pressemitteilung.

Nicht nur per Drehleiter, sondern ebenso über den Hauseingang an der Hauptstraßenfront sowie über die rückseitige Terrasse verschafften sich die Einsatzkräfte Zugang zu dem Wohnhaus. Teilweise musste sich unter „Nullsicht“ der Zugang zum Haus „freigelöscht“ werden, berichteten einzelne Kräfte. Auch Bewohner aus den Nachbarhäusern mussten evakuiert werden, konnten später aber in ihre vier Wände zurückkehren.

Etliche Rettungswagen reihten sich entlang der Hauptstraße auf, um die vielen Verletzten zu versorgen. An der evangelischen Kirche standen vier weitere Rettungswagen für einen möglichen Einsatz bereit. Auch die Drohnengruppe der Feuerwehr rückte an, ebenso der „Abrollbehälter Atemschutz“ sowie ein Fahrzeug mit Wechselkleidung für die Feuerwehrkräfte. Während der Löscharbeiten wurde die Hauptstraße komplett gesperrt. Gegen 3.30 Uhr war der Einsatz für die Kräfte beendet, das Haus ist vorerst unbewohnbar. Wo und wie genau das Feuer am Abend ausbrach, war in der Brandnacht nicht eindeutig zu erklären. Die Polizei nahm die Brandermittlungen auf, heißt es in einer Mitteilung.

Eine Nacht zuvor kam es in Warendorf zu einem Großbrand. Ein Fachwerkhaus wurde dabei vollständig zerstört.

Auch interessant

Kommentare