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Blasorchester Allagen feiert „wunderschönes“ Osterkonzert

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Die Musikerinnen und Musiker hatten sich intensiv auf das Konzertereignis vorbereitet.
Die Musikerinnen und Musiker hatten sich intensiv auf das Konzertereignis vorbereitet. © Arno Franke

Nach zweijähriger Corona-Pause feierte das Blasorchester Allagen am vergangenen Ostersonntag Comeback. Welche Stücke die Musiker den rund 400 Gästen präsentierten.

Allagen - Über 400 Musikfreunde wollten sich die Wiederaufnahme der Osterkonzert-Tradition des Blasorchesters Allagen nach langer Pandemie-Pause nicht entgehen lassen. So begrüßte Voritzender Jonas Bolinger die Gäste besonders herzlich. „Wir haben eine zweijährige Pandemie hinter uns, in deren Verlauf wir kaum proben und gar nicht auftreten konnten. Das war eine sehr, sehr bittere Zeit für uns und offenbar auch für Euch, liebe Gäste. Es ist einfach wunderschön, dass Ihr durchgehalten habt und heute hier bei uns seid. Wir werden es Euch mit einem bunten Strauß schönster Melodien danken!“

Herzlich begrüßte Jonas Bolinger Gisela Köhler, eine engagierte Musikerin, die mit in die Auswahl der gespielten Stücke eingebunden war und durch das Programm führte, sowie Chefdirigent Jürgen Rapos und Lena Schnurbus, die Dirigentin des Ausbildungsorchesters.

Zu Beginn wartete das Blasorchester mit der „Parade of the Charioteers“ auf, die ein Teil der erfolgreichsten Musik für den Film „Ben Hur“ ist. Besonders eindrucksvoll wirkte die Eröffnungsfanfare.

Das zweite Stück „Lebuinus ex Daventria“ erzählt die Geschichte des angelsächsischen Mönchs Lebuinus, der im Zuge der Missionierung der heidnischen Sachsen eine Kirche im niederländischen Deventer errichtete. In kontrastreichen Themen beschreiben die Musiker gelassen den Kirchenbau, mit schrillen Tönen die Zerstörung. Im schillernden Finale kommen Sieger und Besiegte zusammen und bilden eine Einheit voller Harmonie.

„Die Polka „Vaterfreuden“ hat einen intensiven Bezug zum Allagener Blasorchester,“ verriet Moderatorin Gisela Köhler vielsagend und erläuterte augenzwinkernd: „Gleich viermal gab es in Familien von Mitgliedern unseres Orchesters Nachwuchs und damit auch viermal „Vaterfreuden“ und natürlich durch die vier Racker auch reichlich Leben, was in der Polka zum Ausdruck kommt.

Ausbildungsorchester beweist Talent

„Bohemian Rhapsody“ von Queen begleitete die Zuhörer in die Pause - und nicht nur für dieses phänomenale Stück aus der Feder von Freddie Mercury gab es lang anhaltendem Beifall.

Nach der Pause stellte Lena Schnurbus, Dirigentin des Ausbildungsorchesters, eindrucksvoll unter Beweis, wie erfolgreich sie mit dem Orchester-Nachwuchs gearbeitet hat. „Recess“ ist eine amerikanische Fernsehserie, bei der es um sechs Grundschüler und das tägliche Durcheinander geht. Dies musikalisch wiederzugeben, gelang bestens. Selbst Dirigent Jürgen Rapos konnte sich hier - allerdings als Azubi - auf der Posaune in Szene setzen.

Bestens besucht war das Osterkonzert. Es bestand großer Nachholbedarf.
Bestens besucht war das Osterkonzert. Es bestand großer Nachholbedarf. © Arno Franke

Dass auch Stücke der Band Pur von einem Blasorchester gekonnt in Szene gesetzt werden können, erlebten die Zuhörer im Anschluss. Ein wahrer Begeisterungssturm war der verdiente Lohn für die Ausbildungsband. Allerdings wird diese Formation jetzt aufgelöst, die Musiker werden in das große Orchester integriert. Daher wird junger Nachwuchs gesucht.

Zwei Märsche -„Anker gelichtet“, „Wir präsentieren“ - leiteten dann über zu einem kritischen Beitrag zur Klimaerwärmung „Schmelzende Riesen.“ Beim 5. Österreichischen Jugend-Blasorchester-Wettbewerb im Oktober 2011 hieß eine Auftragskomposition „Schmelzende Riesen“ und trug der Klima-Erwärmung Rechnung. Das Allagener Blasorchester hatte diesen Titel ausgewählt, um den Finger in diese Wunde zu legen. In gefühlvoller Weise interpretierte das Orchester dieses spannende Werk.

Wenig anzukündigen hatte Moderatorin Gisela Köhler beim letzten Stück des offiziellen Programms „Phil Collins Live“ angesichts des Bekanntheitsgrads des Künstlers, dessen Werk im Mittelpunkt des letzten Programmpunktes stand. Das Blasorchester präsentierte ein Medley einiger seiner wohl bekanntesten, für Blasorchester arrangierten Werke und traf damit voll den Geschmack vieler Besucher, darunter - was sicher erfreulich und bemerkenswert ist - eine große Zahl junger Menschen.

Standing Ovations waren für die Musiker, für die Dirigenten Jürgen Rapos und Lena Schnurbus und für Moderatorin Gisela Köhler der verdiente Lohn für einen herausragenden Abend, den sie den mehr als 400 Gästen schenkten und damit sicher zumindest eine ganze Reihe Gelegenheitsbesucher zu zukünftigen Stammgästen machte.

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