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„Blackout“-Vorbereitung: Warsteiner Rathaus für eine Stunde per Notstrom betrieben

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Von: Alexander Lange

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Um Punkt 13 Uhr übernahm das Notstromaggregat: Erwin Koch (Vorsitzender des Ausschusses für Bauen und Digitales, von links), Björn Dreibholz und Armend Maliqi (Betriebshof) sowie Michael Kluge und Rene Tiefert (Hochbauamt der Stadt Warstein).
Um Punkt 13 Uhr übernahm das Notstromaggregat: Erwin Koch (Vorsitzender des Ausschusses für Bauen und Digitales, von links), Björn Dreibholz und Armend Maliqi (Betriebshof) sowie Michael Kluge und Rene Tiefert (Hochbauamt der Stadt Warstein). © Alexander Lange

Die Stadt Warstein bereitet sich für einen möglichen „Blackout“ vor. Am Freitagmittag wurde das Warsteiner Rathaus für eine Stunde per Notstromaggregat betrieben. Wie das Fazit der Verantwortlichen ausfiel und wie im Notfall reagiert wird.

Warstein – Es ist ein Szenario, dass sich niemand wünscht. Auch nicht Rene Tiefert und Michael Kluge vom Hochbauamt der Stadt Warstein. Und doch müssen und wollen sie vorbereitet sein, wenn es soweit kommt, wenn das Szenario eintrifft. Wenn plötzlich das Stromnetz zusammenbricht, der „Blackout“-Fall eintrifft.

Am Freitagmittag, um Punkt 13 Uhr, wurde der Ernstfall im Rathaus getestet, die komplette Verwaltung wurde vom Stromnetz genommen. Über sechs Wochen hatte sich der Krisenstab auf diesen Moment vorbereitet. Mittelpunkt der Vorbereitung: Die Anschaffung des massiven Notstromaggregats mit einer Leistung von 80 KW. Als das Stromnetz herunterfuhr, übernahm das Aggregat, geparkt am Hintereingang des Rathauses. „Wir hatten in den Wochen vorher geschaut, welche Bereiche im Rathaus spannungsrelevant sind“, erklärte Tiefert am Freitagmittag die Vorgehensweise: „Die Stadtverwaltung muss ja auch im Ernstfall handlungsfähig bleiben.“

Kompletter Neubau kann mit Notstrom betrieben werden

Über die Spitzenzeiten, also die Zeiten, in denen der Stromverbrauch am größten ist, wurde dann eruiert, welche Leistung mindestens nötig ist, fügte Michael Kluge hinzu.

Der komplette Neubau des Rathauses kann mithilfe des Diesel-Aggregates betrieben werden. Das werde dann im Ernstfall im Dreischicht-Betrieb passieren, so Tiefert. Strom aus der Steckdose, Licht, sogar die Catering-Küche könne genutzt werden. Über angeschaffte Öl-Radiatoren werde geheizt.

Im Rathauskeller hängen die nötigen Anschlusskabel für das Aggregat parat.
Im Rathauskeller hängen die nötigen Anschlusskabel für das Aggregat parat. © Alexander Lange

Die Verwaltung diene im Ernstfall eben auch als Hilfe für die Bevölkerung. „Und mit diesem Test wollen wir der Bevölkerung auch Sicherheit geben. Wir wollen damit keine Panik verbreiten. Aber wir sind vorbereitet. Wir sind handlungsfähig.“

EDV am Vormittag bereits kontrolliert heruntergefahren

Die EDV wurde bereits am Freitagvormittag durch Techniker Ingo Schröder kontrolliert heruntergefahren. Das wäre im „Blackout“-Fall natürlich nicht möglich. Tiefert: „Aber wir wollten nicht, dass die EDV durch den Test nun Schäden nimmt.“

Alles sei reibungslos verlaufen, für eine Stunde arbeitete das Aggregat, ehe Westnetz wieder regulär die Stromversorgung übernahm. Den gesamten Prozess, von der Vorbereitung bis hin zum Test am Freitag, begleiteten Mitarbeiter der Firma Elektro Müller.

Gesichert gelagert wird das Notstromaggregat vom Betriebshof. Die Mitarbeiter würden es im Notfall dann auch direkt zum Rathaus bringen, die nötigen Kabel zum Anschließen liegen parat, auch die Schaltanlage ist längst entsprechend umgebaut.

Tiefert: „Wir wollen hoffen, dass der Ernstfall nie eintrifft. Aber wenn, dann sind wir da.“

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