Benzin brennt an Tankstelle: Zwei Verletzte bei Feuer in Autowerkstatt

Bei einem Brand in einer Autowerkstatt an der bft-Tankstelle in Warstein-Sichtigvor wurden am Montagvormittag zwei Menschen verletzt. Durch ihren Einsatz verhinderten sie wohl Schlimmeres.
Warstein-Sichtigvor - In direkter Nachbarschaft zur bft-Tankstelle in Warstein-Sichtigvor brach am Montagvormittag ein Feuer in einer Autowerkstatt aus. Bei Arbeiten an einem Volvo hatte sich nach ersten Erkenntnissen Benzin entzündet. Zwei Werkstatt-Mitarbeiter wurden verletzt.
Um 10.09 Uhr war der Alarm bei den Einsatzkräften der Löschgruppe Mülheim-Sichtigvor und des Löschzugs Belecke eingegangen: An der Tankstelle sollte Kraftstoff brennen, am Notruf hatte der Anrufer erklärt, dass bereits Löschmaßnahmen eingeleitet wurde.

Als die ersten Feuerwehrkräfte wenige Minuten später am Einsatzort an der Möhnestraße eintrafen, begegnete ihnen eine starke Rauchentwicklung, die aus dem offenen Tor einer Autowerkstatt drückte. Das Feuer war bereits erloschen. Ein Mitarbeiter der Werkstatt hatte das brennende Benzin bereits mit einem Pulverlöscher gelöscht. Dadurch verhinderte er wohl, dass das Feuer sich zu einem größeren Brand ausbreiten konnte. „Das hätte auch ganz anders ausgehen können“, sagte Donat Ahle, Leiter der Feuerwehr Warstein, im Nachgang des Einsatzes.
Zwar verhinderte der Mitarbeiter durch sein beherztes Eingreifen wohl einen Großbrand - doch überstand er den Löschangriff nicht unverletzt. Er zog sich nach ersten Informationen Verbrennungen zweiten Grades am Arm zu. Ein weiterer Mitarbeiter erlitt eine Rauchgasvergiftung. Beide kamen zur weiteren Behandlung per Rettungswagen ins Krankenhaus.

Wie vor Ort erklärt wurde, sei ein Mitarbeiter gerade dabei gewesen, Benzin mit einer Kraftstoffpumpe aus dem Tank eines Volvo zu pumpen. Offenbar war es an der Kraftstoffpumpe zu einem Kurzschluss gekommen, wodurch sich das Benzin schlagartig entzündete.
Verbrennungen und ihre Schwere-Grade
Verbrennungen und Verbrühungen werden in vier Schwere-Grade unterteilt. Bei Verbrennungen ersten Grade handelt es sich um leichte Verbrennungen, die nur die Oberhaut betreffen und in der Regel folgenlos verheilen. Verbrennungen zweiten Grades sind laut Expertenmeinung mittelschwere Verbrennungen, die bis in die tieferliegende Lederhaut reichen und typischerweise Blasen bilden. Sie heilen meist vollständig ab, jedoch müssen die Betroffenen mit Narbenbildung rechnen.
Verbrennungen dritten Grades sind schwere Verbrennungen, bei denen alle Hautschichten an den betroffenen Stellen zerstört werden und nicht mehr von selbst heilen. Die Haut ist in der Folge weiß oder schwarz verkohlt und es treten keine Schmerzen an den verbrannten Stellen mehr auf.
Die schlimmsten Verbrennungen sind die, die unter dem vierten Grad eingestuft werden. Sie reichen durch alle Hautschichten bis ins Fettgewebe und können auch Muskeln, Sehnen oder Knochen einschließen.
Zu löschen gab es für die Feuerwehr nichts mehr - jedoch wurde das ausgelaufene und noch nicht verbrannte Benzin mit Bindemittel abgestreut. Zudem wurden mehrere Hochleistungslüfter in Stellung gebracht, um die Werkstatt vom giftigen Brandrauch zu befreien.
Wie gefährlich ist ein Brand an einer Tankstelle?
Doch wie gefährlich ist ein Brand in unmittelbarer Nähe zu einer Tankstelle eigentlich? Im Normalfall gibt es an Tankstellen die Möglichkeit, die Tanksäulen per Sicherheitsabschaltung zu deaktivieren. Ab diesem Moment fließt kein Sprit mehr - die Pumpen werden über Sicherheitsventile von den unterirdischen Kraftstofftanks getrennt, sodass dort kein Feuer herankommen kann, selbst wenn die Tanksäule brennt. Die aus Actionfilmen genährte Angst, dass eine Tankstelle durch einen kleinen Funken in die Luft fliegt, ist demnach unberechtigt. Gleiches gilt übrigens auch, wenn ein Autofahrer losfährt, obwohl die Zapfpistole im Tank steckt: An den Zapfpistolen gibt es Sollbruchstellen, die im Falle einer Beschädigung die Sicherheitsabschaltung aktivieren.
Einsatz am Morgen: Feuerwehr öffnet Türen für den Rettungsdienst
Bereits am Montagmorgen war die Feuerwehr Warstein zum Einsatz gerufen worden: Der Löschzug Warstein rückte zur Rangestraße aus um dem Rettungsdienst Haus- und Wohnungstür zu öffnen. In einer Wohnung hatte sich laut Feuerwehrangaben ein häuslicher Notfall ereignet, in dessen Folge die Bewohnerin dem Rettungsdienst die Tür nicht selbst hatte öffnen können. Mit Spezialwerkzeug wurden die Türen geöffnet, sodass der Frau kurze Zeit später geholfen werden konnte.
Am Freitag rückte die Feuerwehr Warstein zu einem Kellerbrand aus, bereits in der Nacht auf Freitag hatte es in Hirschberg gebrannt.