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Belecker Industriepark Nord wird um 15 Hektar erweitert

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Von: Christian Clewing

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Um 15 Hektar Gesamtfläche soll das Industriegebiet Belecke Richtung Süden erweitert werden.
Um 15 Hektar Gesamtfläche soll das Industriegebiet Belecke Richtung Süden erweitert werden. © Stadt Warstein

Der Stadtentwicklungsausschuss entschied in seiner vergangenen Sitzung, dass der Industriepark im Norden Beleckes erweitert wird. Warum die Entscheidung aber nicht so einfach gefällt werden konnte und welche Kritikpunkte es gab.

Belecke – Bislang war es „Fläche für die Landwirtschaft“, daraus wird jetzt ein Gewerbegebiet: Der Ausschuss für Stadtentwicklung gab in seiner jüngsten Sitzung einstimmig sein Okay nicht nur für die Änderung des Flächennutzungsplanes, sondern auch für die Aufstellung eines Bebauungsplanes „Industriepark Warstein-Belecke III“. Damit wächst die Ansiedlungsfläche im Norden Beleckes um rund zehn Hektar, die Gesamtfläche des neuen Areals beläuft sich inklusive Grüngürtel auf 15 Hektar.

Stadtplaner Johannes Korte informierte im Ausschuss noch einmal über die wichtigsten Eckdaten und das Verfahren bisher. Das war nicht ganz ohne Hürden, denn Sondierungsschritte aufgrund der Vermutung von möglicherweise historisch bedeutsamen Siedlungsresten, eine große Gasleitung sowie die Feldlerche sorgten für Verzögerungen. Bei den Grabungen fand man neben Erde und Steinen lediglich Müll. Die Thyssen-Leitung „quer durch den Norden“ des Erweiterungsgebietes soll dort liegen bleiben, „aus wirtschaftlichen Gründen“ habe man sich gegen eine Verlegung entschieden. Das sorge natürlich auf den betroffenen Grundstücken für Einschränkungen, da die Leitung nicht überbaut werden darf. Für die Inanspruchnahme der Flächen müssen zum Ausgleich wieder sogenannte Kompensationsflächen geschaffen werden – auch für eine Tierart: „Es wurde festgestellt, dass die Feldlerche benachteiligt wird“, so Johannes Korte. Durch ein „Rotationsmodell“ in Zusammenarbeit mit Landwirten werden verschiedene Flächen brach gelegt, Diese seien „ideal für die Feldlerche zum Ansiedeln“. Mit dem Kreis Soest sei dieses Vorgehen bereits besprochen, man habe somit „die Weichen gestellt“.

Umgesetzt werden soll das Projekt übrigens in zwei Bauabschnitten: Zuerst soll die Nord-Süd-Straße errichtet und links und rechts besiedelt werden, anschließend soll die östliche Schleife entwickelt werden.

Eine Verbesserung im Vergleich zu den bisherigen Ansiedlungen regte Alfred Schulte (CDU) an: Als „Störfaktor beim Blick von der Altstadt aus“ empfände er das hohe Infineon-Lagergebäude: „Es wäre sicher möglich gewesen, das durch Begrünung harmonischer in die Landschaft einzufügen“, so der Belecker. Im neuen Bebauungsplan habe man, wie Korte erläuterte, die identischen Gebäudehöhen wie bei den bisherigen eingesetzt. Allerdings plane man nun einen „grünen Gürtel“ um das Gelände, der von der Stadt gepflanzt werde und in einem gewissen Maße die Möglichkeit zur optischen Abschottung bieten würde. Sascha Clasen (WAL/Grüne) regte an, über eine Solardachpflicht nachzudenken.

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