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Audioguides für Warsteins Touristen-Magnet Nummer 1

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Von: Christian Clewing

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Bilsteintal-Betriebsleiterin Lena Hoffeld und ihr Mitarbeiter Michael Sniegowski hoffen, in diesem Jahr die 50 000er Marke der Tropfsteinhöhlenbesucher knacken zu können. Da der ebenfalls im Bilsteintal und in der Höhle zahlreich beheimatete Feuersalamander Höhlentier des Jahres 2023 ist, sind verschiedene Aktionen rund um die geschützte Tierart geplant.
Bilsteintal-Betriebsleiterin Lena Hoffeld und ihr Mitarbeiter Michael Sniegowski hoffen, in diesem Jahr die 50 000er Marke der Tropfsteinhöhlenbesucher knacken zu können. Da der ebenfalls im Bilsteintal und in der Höhle zahlreich beheimatete Feuersalamander Höhlentier des Jahres 2023 ist, sind verschiedene Aktionen rund um die geschützte Tierart geplant. © Christian Clewing

Bilsteintaler hoffen in diesem Jahr auf mehr als 50 000 Besucher

Warstein – Die Eingangstür war kaum aufgeschlossen, da strömten die ersten Gäste in die Waldwirtschaft: Mit dem Start der Osterferien startete am Samstag nach den Betriebsferien auch die Gastronomie im Bilsteintal in die neue Saison. Und die könnte in dieser ersten Ferienwoche schon so richtig durchstarten angesichts des angekündigten zwar kalten, aber sonnigen Wetters. Und auch im Wildpark rechnet man nun mit deutlich steigenden Besucherzahlen, insbesondere in der Tropfsteinhöhle.

Dass die Waldwirtschaft in diesem Jahr außergewöhnlich lange Betriebsferien machte, war vor allem den hohen Energiekosten geschuldet. Durch die Schließung der Gaststätte von Mitte Januar bis Ende März erhoffte sich der Bilsteintal-Verein als Betreiber erhebliche Einsparungen, wenn das alte Gebäude in der kalten Jahreszeit nicht geheizt werden muss und auch die Kühl- und Gefriergeräte vom Stromnetz genommen werden. „Es war natürlich nur ein Gerücht, dass wir schließen würden“, so Vereinsvorsitzender Bernd Belecke. Das kursierte zwar in Warstein, habe aber jedweder Grundlage entbehrt. Ganz im Gegenteil, der Verein nutzte die verlängerte Winterpause, um in und an der Waldwirtschaft verschiedene Arbeiten durchzuführen. So konnte endlich im Gebäude ein Wasserschaden beseitigt werden, veränderte Anschlüsse der Dachrinnen sollen ein erneutes Auftreten in Zukunft verhindern. Neben weiteren Verschönerungsmaßnahmen, unter anderem wurden neue Vorhänge angebracht, erhielten auch alle Stühle und Bänke in der Kneipe und im großen Saal eine neue Polsterung.

Saisonstart in der Waldwirtschaft: Erkan Demir (r.) ist neuer Serviceleiter, Chef der Küche ist Hans-Jürgen Stappert.
Saisonstart in der Waldwirtschaft: Erkan Demir (r.) ist neuer Serviceleiter, Chef der Küche ist Hans-Jürgen Stappert. © Clewing, Christian

Eine Veränderung hat es auch beim Personal in der Waldwirtschaft gegeben: Während Hans-Jürgen Stappert weiterhin Chef des Küchenteams ist, hat zum 1. April Erkan Demir die Serviceleitung übernommen.

Bereits seit dem 1. November letzten Jahres gibt es auch im Bereich Wildpark und Tropfsteinhöhle einen personellen Neuzugang: Michael Sniegowski.

Für 2022 konnte Lena Hoffeld als Wildpark-Betriebsleiterin ein äußerst positives Fazit ziehen: 47 100 Eintrittskarten für die Tropfsteinhöhle wurden im letzten Jahr verkauft, hinzu kamen rund 1 500 Besucherinnen und Besucher auf Rechnung sowie 1 000 beim beliebten leuchtenden Bilsteintal – „damit haben wir die 50 000 nur ganz knapp verfehlt“. Und damit hat man auch das Corona-Loch wieder verlassen – 2020 und 2021 kamen jeweils nur rund 35 000 zahlende Höhlenbesucher. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es rund 45 800 Kinder und Erwachsene. Aufgefallen seien im letzten Jahr „besonders viele neue Nummernschilder“ auf den Parkplätzen. „Es kommen inzwischen auch oft Besucher aus dem Kölner oder Düsseldorfer Raum für Tagesausflüge ins Bilsteintal“, hat Lena Hoffeld beobachtet. Und die kombinieren dann den Besuch von Wildpark und Tropfsteinhöhle auch gerne mit einem Zusatzprogramm wie etwa einer Luchsfütterung. Durch eine Befragung an der Höhlenkasse will man in diesem Jahr erforschen, wie groß der Einzugsradius derzeit für Warsteins Touristen-Magnet Nummer 1 ist.

Das Team der ehrenamtlichen Kümmerer – hier Ferdi Hötte und Willi Hiegemann – setzte am Samstag trotz Regen die Reparaturarbeiten rund um die Waldwirtschaft fort.
Das Team der ehrenamtlichen Kümmerer – hier Ferdi Hötte und Willi Hiegemann – setzte am Samstag trotz Regen die Reparaturarbeiten rund um die Waldwirtschaft fort. © Clewing, Christian

Zugenommen hat, auch dank intensiver Bewerbung in den Wintersport-Orten des Sauerlandes, die Zahl ausländischer Touristen, darunter besonders viele Holländer. Dem wird man auch seitens des Bilsteintal-Vereins Rechnung tragen. So soll es für die Waldwirtschaft eine niederländische Speisekarte geben. Und für die Tropfsteinhöhle ist die Investition in Audio-Guides geplant, um neben den Führungen durch die Mitarbeiter auf deutsch auch ausländische Gäste zukünftig umfassend über die Besonderheiten der Unterwelt zwischen Stalagmiten und Stalagtiten informiert werden können. „Als erste Sprachen sollen Niederländisch und Englisch von professionellen Sprechern eingespielt werden“, so Lena Hoffeld. Dafür hat sie bereits die Texte für sieben Stationen innerhalb des Höhlenrundgangs ausgearbeitet, die die Gäste dann anhand von Zahlen auf den robusten Geräten abrufen können. Zum Start der Sommerferien sollen die Geräte, die dann an der Höhlenkasse im Besucher- und Informationszentrum ausgegeben werden, einsatzbereit sein.

Neben dem normalen Betrieb in Wildpark, Tropfsteinhöhle und Waldwirtschaft plant der Bilsteintal-Verein auch für dieses Jahr wieder seine drei bei Besuchern beliebten Veranstaltungen, die stets für volle Parkplätze und großen Andrang sorgen: Am 1. Mai findet wieder das Frühlingsfest statt, am letzten Sonntag in den NRW-Sommerferien (6. August) lädt man in Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppen und Vereinen wieder zum Abenteuertag ein, im Herbst werden beim „leuchtenden Bilsteintal“ wieder Laternen und Scheinwerfer den Wildpark sowie mehr als 1 500 Teelichter die Tropfsteinhöhle beleuchten.

Zudem soll im Herbst ein Tier im Fokus stehen, das an vielen Stellen im Bilsteintal zu finden ist, aber nicht zum offiziellen Tierbestand gehört: der Feuersalamander. Denn er ist das Höhlentier des Jahres 2023. Rund um das unter Schutz stehende Tier soll es verschiedene Aktionen geben. Den Auftakt dazu lieferte bereits der im Tal beheimatete Waldkindergarten: Sie haben bereits ein überdimensionales Modell der gelb-schwarzen Amphibienart gebastelt. Während die Originale eher die nasse Tropfsteinhöhle oder feuchte Waldgebiete in Bachnähe bevorzugen, hat der Nachbau bereits eine Heimat im Besucher- und Informationszentrum Alte Jugendherberge gefunden.

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