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Am Wochenende: Feierliche Eröffnung des Westertalradweges in Belecke

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992 Tage nach dem ersten Spatenstich schnitten die „Offiziellen“ am Samstag gemeinsam mit acht Scheren das rot-weiße Flatterband durch.
992 Tage nach dem ersten Spatenstich schnitten die „Offiziellen“ am Samstag gemeinsam mit acht Scheren das rot-weiße Flatterband durch. © Michael Sprenger

Am vergangenen Wochenende fand die Eröffnung des Westertalradweges in Belecke statt. Viele Gäste trugen zu dem besonderen Tag bei.

Belecke – Vor 992 Tagen, am 15. Oktober 2019, war der erste Spatenstich für die Renaturierung der kleinen Wester, dem Hochwasserschutz für das Mühlengelände und damit auch für den Bau des Westertalradweges zwischen Paul-Gerhardt-Straße und Stütings-Mühle vollzogen. Im Herbst des darauffolgenden Jahres sollte zusammen mit dem Schnadezug die Einweihung stattfinden. Zu diesem Zeitpunkt dachte noch niemand an das Corona-Virus. Fast zwei Jahre hat es länger gedauert, als sich die Planer der Maßnahme damals gedacht hatten. Doch für die Belecker und ihre Freunde in den umliegenden Gemeinden war die Freude umso größer, als Pastor Uwe Müller und Ralf-Hubert Bronstert jetzt den kirchlichen Segen für den Radweg erteilten.

Zuvor war in einem Festzug, angeführt von Hochradfahrer Michael Schröder, dem Spielmannszug des TuS Belecke sowie offiziellen Gästen aus Kreis und Stadt mit dem stellvertretenden Landrat Markus Patzke, Bürgermeister Dr. Thomas Schöne und Ortsvorsteher Heiner Maas zum Festgelände marschiert worden. „Wenn ich die Wichtigkeit dieses Ereignisses an den Ehrengästen ablesen kann, dann ist das heutige Event ein ganz Besonderes“, hob Maas hervor. Der stellvertretende Landrat Markus Patzke betonte die vorbildliche interkommunale Zusammenarbeit mit dem Kreis Soest und der Stadt Warstein. Hochwasserschutz, die Attraktivität des Radweges und die Verbesserung des Gewässers habe immer im Mittelpunkt gestanden. Von allen Beteiligten, Tiefbauunternehmer Redeker, Planungsbüro Wolfgang Klein und weiteren Unternehmen, sei „gute Arbeit abgeliefert“ worden. Insgesamt habe die Maßnahme 710 349 Euro gekostet, davon habe das Land NRW etwa 80 Prozent übernommen. Das Flussbett ist um 300 Meter verlängert und 6006 Tonnen Erdreich wurde bewegt, betonte Patzke.

Ehrengäste durchschneiden Flatterband

Nach drei Schuss aus der Drillingskanone schritten die Ehrengäste zur offiziellen Eröffnung des Westertalradweges indem Markus Patzke, Jörg Blöming, Heiner Maas, Dr. Thomas Schöne, Stefan Redder, Wolfgang Klein, Hans-Jürgen Raulf und Birgit Dahlhoff mit ihren Scheren das rot-weiße Flatterband gleichzeitig zerschnitten. Ein besonderer Akt, auf den viele, besonders die Radfahrer, lange gewartet hatten.

Bunte Steine entlang des Radweges.
Bunte Steine entlang des Radweges. © Michael Sprenger

Nach diesem offiziellen Teil der Eröffnung des Westertalradweges hatten 30 Belecker Vereine und vier Gruppen aus den benachbarten Orten zu einem abwechslungsreichen Nachmittags- und Abendprogramm eingeladen. „Ich bin froh, dass wir immer wieder Vereine und Einzelpersonen finden, die ihre Hilfe anbieten. Ohne dieses ehrenamtliche Engagement wäre die Durchführung einer solchen Feier, wie der Eröffnung des Radweges, nicht möglich. Mein ganz besonderer Dank im Namen der gesamten Ortschaft Belecke geht an euch alle“, freute sich Heiner Maas auf einen kurzweiligen Nachmittag auf dem historischen Gelände von Stütings Mühle.

Selbstgebackene Torten und Kaffee

Und dafür hatten die Vereine und Organisatoren bestens gesorgt. Der Platz zwischen Damm, Bücherei und Sägegatter ähnelte einer kleinen Zeltstadt. Jeder Besucher suchte sich bei den sommerlichen Temperaturen mit starker Sonneneinstrahlung einen Schattenplatz und fand ihn auch. Große Anziehungskraft hatten die Damen der kfd, sie boten selbstgebackene Torten, Kuchen und frische Waffeln an, den Kaffee gab es dazu im Zelt. Viele Besucher nutzten diese angenehme Gelegenheit zum gemütlichen Zusammensitzen. Wer es etwas deftiger wollte, der stärkte sich bei Bratkartoffeln und Bratwurst.

Jeder Passant wird in den nächsten Tagen und vielleicht auch länger am Radweg die liebevoll und bunt bemalten Steine bemerken. In Kindergärten, Grundschule und durch Eigeninitiativen hatten Kinder Flussbettkiesel zu kleinen Kunstwerken bemalt – einfach nur bunt mit Glitzer oder mit aktuellen Motiven, die Vielfalt war enorm groß.

Mit einem besonders großen Stand präsentierte sich der Hegering Warstein. Die Hegering-Aktiven stellten ihre neue Waldschule vor – ein neuer großer Anhänger mit präparierten Waldtieren, um den Kindern und Jugendlichen den Wald und die darin lebenden Tieren näher zu bringen. Auf Schautafeln zeigten sie den Gästen ihre Pläne für die Neugestaltung des Unsohle-Geländes am Radweg Richtung Rüthen. Schautafeln, eine neue Schutzhütte und Ausstellungsflächen mit Sitzgelegenheiten sollen diesen Platz wieder attraktiver machen. „Wir arbeiten seit einigen Wochen an dieser Anlage und möchten sie bald der Öffentlichkeit vorstellen“, sagte Hegerings-Vorsitzender Georg Grewe.

Schminkstand für die Kleinen

Eine Anziehungspunkt für die kleinen „Damen“ ist stets der Schminkstand. Diesmal waren es Schmetterlinge, die von von den Damen des Clubs „Lecka Mädsche“ auf die Arme oder ins Gesicht gemalt wurden. Eine kleine Renaissance erlebte das Waldfest aus den späten 1950er Jahren der Kolpingfamilie mit alten Kinderspielen.

Ein kunterbuntes Fest schloss sich der offiziellen Einweihung des Radweges, der gern „Promenade“ genannt wird, an. Dabei zeigte Belecke wieder einmal große Vielfalt.
Ein kunterbuntes Fest schloss sich der offiziellen Einweihung des Radweges, der gern „Promenade“ genannt wird, an. Dabei zeigte Belecke wieder einmal große Vielfalt. © Michael Sprenger

Gleich zwei Warsteiner Ortschaften feiern in diesem Jahr 950-jähriges Bestehen. Mülheim sowie Nieder- und Oberbergheim stellten sich vor. Vom 20. bis 21. August feiern die Mülheimer mit einem Mittelaltermarkt, Präsentationen und Ständen ihr Dorffest. Einen Monat später, vom 23. bis 25. September, rüstet sich Warsteins westlichster Ortsteil Niederbergheim mit Markttag, historischem Handwerk, Traktoren und Landmaschinenausstellung für sein Jubiläum.

Auch die Malteser präsentierten sich mit einem Stand. Die Nachtwächterzunft führte Besichtigungen im Bunker durch, der Arbeitskreis Mühlrad zeigte Interessierten die Funktionen des Sägegatters und die Eine-Welt-Gruppe stellte ihre im letzten halben Jahr erarbeiteten Vorschläge für ein besseres Klima in der eigenen Umgebung vor.

Für die musikalische Untermalung der Eröffnung des Westertalradweges führten die Musikerinnen und Musiker des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr, TuS Spielmannszug und die Jagdhornbläser des Hegerings einige Musikstücke vor.

Noch einige Stunden feierten die Belecker an Stütings-Mühle die Eröffnung des beliebten Westertalweges, den die Belecker gerne auch „Promenade“ nennen.

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