1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Warstein

Heike Kruse gibt Amt als Sichtigvorer Ortsvorsteherin ab

Erstellt:

Von: Reinhold Großelohmann

Kommentare

Heike Kruse gibt nach 14 Jahren ihr Ortsvorsteheramt für Sichtigvor ab, bleibt aber im Rat und auch im Kreistag politisch aktiv – auch über die Wahl 2025 hinaus.
Heike Kruse gibt nach 14 Jahren ihr Ortsvorsteheramt für Sichtigvor ab, bleibt aber im Rat und auch im Kreistag politisch aktiv – auch über die Wahl 2025 hinaus. © großelohmann

Nach 14 Jahren gibt Heike Kruse ihr Amt in Sichtigvor an Dirk Heilig weiter

Sichtigvor – Heike Kruse strahlt, als sie die Nachricht in der Redaktion überbringt. „Ich lege mein Amt in jüngere Hände“, sagt sie. „Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist.“ 14 Jahre lang war es richtig schön für sie, Ortsvorsteherin von Sichtigvor zu sein – in der Nachfolge von Friedel Sprenger. Nun gibt sie dieses Amt weiter an SPD-Parteikollege Dirk Heilig. Ein bisschen fällt es Heike Kruse aber auch schwer. „Ich habe es mit Herzblut gemacht, es war ja auch immer mein Herzenswunsch“, sagt sie im Rückblick. Ein politischer Abschied ist es allerdings für die 60-Jährige nicht. Wenn 2025 wieder gewählt wird, möchte sie gern eine weitere Legislaturperiode im Stadtrat und auch im Kreistag dranhängen.

Erst einmal gilt es jedoch, Abschied zu nehmen von einem Amt, das ihr viel Freude bereitet, das sie aber auch stark in Anspruch genommen hat. „Als ich vor 14 Jahren dieses Amt antrat, ahnte ich nicht, wie intensiv und zeitlich anspruchsvoll dieser ehrenamtliche Nebenjob sein würde“, blickt sie zurück. Sie habe in den vielen Jahren ein Netzwerk aufgebaut und Behörden und Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen kennengelernt.

Im Rückblick sei einer der Höhepunkte, die Hilfsbereitschaft und das menschliche Engagement der Mitbürgerinnen und Mitbürger bei der Flüchtlingshilfe im Jahr 2015 im Haus Teiplaß gewesen. „Die Bereitschaft der Menschen vor Ort hat mich berührt und hat mich stark gemacht, Hürden und Schwierigkeiten anzunehmen und Problemlösungen gemeinsam zu erarbeiten“, sagt sie. Ihr Dank gelte aber nicht nur der „Flüchtlingsgruppe“, sondern allen Bürgerinnen und Bürgern aus Sichtigvor, „die mir die ganzen Jahre über ihr Vertrauen geschenkt haben. Ich habe dieses Amt mit Herzblut und Engagement gelebt und ausgeübt“.

Ein besonders großes Dankeschön richtet sie an die Vereine im Ort. „In all den Jahren haben sie mich in meiner Arbeit unterstützt, und ich durfte erfahren, wie Sichtigvor durch ihre Arbeit lebendig bleibt. Tradition wird in unserem Ort hoch gehalten, und man ist bereit, neue Wege zu gehen. Dies sind Grundlagen für die Entwicklung einer Ortschaft“.

Allerdings ist es ihr auch wichtig, auf die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, mit Bürgermeister und Verwaltungsvorstand sowie zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus hinzuweisen. „Sie hatten immer ein offenes Ohr für mich. Wir haben kooperativ zusammengearbeitet und sind uns immer freundlich begegnet“, sagt Heike Kruse. Das gelte auch für das Mitwirken in der Ortsvorsteher-Runde.

Dass ihre Familie sie bei dem Amt kräftig unterstützt hat, möchte Heike Kruse ausdrücklich erwähnen. „Mein Mann Norbert hat mir den Rücken freigehalten und mich in vielen Diskussionen geerdet“, sagt sie. Er habe sie so manche Stunde entbehren müssen.

Geholfen hat ihr bei der Ausübung des Amtes, dass sie „nie eine Frau der großen Reden, aber immer der klaren Worte“ war, wie sie von sich selbst sagt. So könne man den Bürgern auf Augenhöhe begegnen. Und diese Begegnungen gebe es ja tagtäglich. „Die Menschen rufen mich wegen allem an.“ Ihnen dann helfen zu können, sei ein gutes Gefühl. Ab uns zu müsse man natürlich auch Konflikte aushalten. Angesichts ihrer Grundeinstellung und durch die Rückendeckung von Zuhause sei dies gut gelungen.

In Sichtigvor ist das Feld aus ihrer Sicht gut bestellt. Eine Entwicklungsperspektive für den Ortskern ist aufgezeichnet, auch wenn die Pläne derzeit auf Eis liegen. Und für die Feuerwehr werde in wenigen Tagen der neue Standort bekannt gegeben. Schließlich könne sich mit dem Brückenbau der Mühlenpark weiter entwickeln. „Der Schnadezug war mir noch wichtig“, sagt sie.

Und nun freut sich Heike Kruse auf die Weitergabe der Verantwortung an Dirk Heilig. Mit ihm habe sie „einen engagierten Nachfolger“ gefunden. Er ist dreifacher Familienvater, 47 Jahre alt und arbeitet in der Stabsstelle des Jobcenter Hamm. Der gebürtige Sichtigvorer ist auch als Feuerwehrmann aktiv. Zudem habe er jahrelange Erfahrung als sachkundiger Bürger im Rat der Stadt.

Nun ist der Stadtrat am Zug und muss den Vorschlag der SPD aufnehmen und Dirk Heilig zum Ortsvorsteher ernennen. Das Recht auf Bestellung liegt stets bei der Partei, die bei der Kommunalwahl die Stimmen-Mehrheit holt. 2009 war dies Heike Kruse gelungen, und bei den zwei folgenden Wahlen verteidigte sie die Mehrheit. „Ich wünsche mir, dass Sichtigvor weiterhin ein lebendiger Ort bleibt und bedanke mich für das in mich gesetztes Vertrauen“, so die scheidende Ortsvorsteherin.

Auch interessant

Kommentare