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Ab 1. Januar 2023: Neue Hausärztin für Wilkeplatz-Praxis in Belecke

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Von: Alexander Lange

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Ab Neujahr in Belecke niedergelassen: Dr. Andrea Bernard (Zweite von rechts) mit Dirk Risse (Wirtschaftsförderer der Stadt Warstein, links), Dr. Hildegard Krämer (Zweite von links) und Arztlotse Marcel Frischkorn von der wfg Kreis Soest GmbH (rechts).
Ab Neujahr in Belecke niedergelassen: Dr. Andrea Bernard (Zweite von rechts) mit Dirk Risse (Wirtschaftsförderer der Stadt Warstein, links), Dr. Hildegard Krämer (Zweite von links) und Arztlotse Marcel Frischkorn von der wfg Kreis Soest GmbH (rechts). © WFG Kreis Soest

Gute Nachrichten gibt es für die Patienten der Wilkeplatz-Praxis in Belecke. Mit Dr. Andrea Bernard erhält Ärztin Dr. Hildegard Krämer ab dem 1. Januar 2023 Verstärkung. Was die beiden planen und wie es grundsätzlich um die Ärzteversorgung im Kreis Soest steht.

Belecke/Kreis Soest – Zum 1. Januar 2023 steigt Dr. Andrea Bernard in die Hausarztpraxis von Dr. Hildegard Krämer am Wilkeplatz in Belecke ein. Auf dem Weg in die Niederlassung wurde Dr. Andrea Bernard von der Wirtschaftsförderung (wfg) Kreis Soest unterstützt.

Der 17. November musste noch abgewartet werden, denn an diesem Tag entschied der Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen Lippe (KVWL) über den Antrag von Dr. Bernard, in Belecke als Hausärztin zu praktizieren. Wenige Tage später die gute Nachricht: Sie bekommt einen Arztsitz und kann somit in die Praxis von Dr. Krämer am Wilkeplatz einsteigen.

„Der Einstieg einer jungen Ärztin ist eine sehr gute Nachricht und ein tolles Signal für die hausärztliche Versorgung in Warstein. Wir freuen uns sehr“, erklärte Dr. Hildegard Krämer.

Seit fast einem Jahr als Weiterbildungsassistentin beschäftigt

Seit fast einem Jahr war Dr. Bernard als Weiterbildungsassistentin in der Praxis beschäftigt. Den ersten Teil ihrer Facharztausbildung machte die 33 Jahre alte Medizinerin im Krankenhaus der Augustinerinnen in Köln. Ihr Medizinstudium absolvierte sie an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Bewusst fiel die Entscheidung für eine ländliche Praxis. „Der lange und enge Kontakt zu den Patienten reizt und begeistert mich besonders am Beruf der Hausärztin. Dafür bin ich Medizinerin geworden“, begründet Dr. Andrea Bernard ihre Entscheidung. „Der Liebe wegen“ kam sie von Köln nach Warstein und lebt in Niederbergheim.

Eine Spezifikation hat Bernard noch nicht, „ich habe ja im Sommer auch erst meinen Facharzt gemacht“. Daher werde sich die Arbeit ganz klassisch gleichwertig geteilt.

Eng begleitet wurde sie von Marcel Frischkorn, dem Arztlotsen der Wirtschaftsförderung (wfg) Kreis Soest. „Einen lokalen und persönlichen Ansprechpartner zu haben, gerade bei den Themen Einstieg, Fördermittel und Formalia, war eine große Hilfe“, berichtet die junge Hausärztin weiter.

Freude auch bei Bürgermeister Dr. Thomas Schöne

Dynamisch soll es auch weitergehen. Die beiden Hausärztinnen wollen den Service für die Patienten weiter ausbauen. Dafür wird aktuell auch personelle Verstärkung in der Praxis gesucht. Neben einer Weiterbildungsassistenz oder Quereinstieg werden auch Mitarbeiter im Bereich Medizinische Fachangestellte gesucht.

Über diese positiven Nachrichten und die Perspektive freut sich auch Bürgermeister Dr. Thomas Schöne: „Es freut mich sehr, dass die Stadt Warstein von jungen Ärztinnen als Alternative zu größeren Städten wahrgenommen wird. Ansiedlungen von jungen Medizinerinnen und Medizinern im Möhnetal, in Belecke und in Warstein konnten erfolgreich umgesetzt werden.“

Mit dem Arztlotsen unterstützt die Wirtschaftsförderung des Kreises Soest Hausärzte bei dem Weg in die Niederlassung, zeigt Kommunen Handlungsoptionen auf, wie sie die Niederlassung von Hausärzten fördern können und baut gemeinsam mit den Versorgern vor Ort neue Angebote auf, um den Kreis Soest noch attraktiver für junge Ärzte zu machen. Ähnlich erfolgreich passierte dies zuletzt im Stadtgebiet mit der Niederlassung von Dr. Nina Boss in der Praxis Dr. Schmidt in Sichtigvor.

40 Prozent aller Hausärzte im Kreis Soest älter als 60 Jahre

Statistisch gesehen, so Frischkorn, gebe es weder im Kreis Soest, noch in Warstein einen Hausärztemangel. Allerdings seien 40 Prozent aller Hausärzte im Kreis Soest älter als 60 Jahre, Nachfolger „wachsen nicht auf Bäumen“, so Frischkorn. 25 Hausärzte habe er als Lotse bereits vermitteln können, acht Vermittlungen seien „auf dem Weg“, bei dreien laufen Gespräche.

Ob auch wieder Warstein dabei sein werde? „Könnte gut sein, es gibt Perspektiven“, so Frischkorn augenzwinkernd.

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