500 Euro im Briefkasten: Warsteinerin glücklich

„Ja“, sagt die Warsteinerin. „Ich bin der Glückspilz der Woche!“. Recht hat sie: Wie sonst soll man es nennen, wenn man im Briefkasten 500 Euro findet – und jubelt. Auch wenn es die eigenen 500 Euro sind. Oder gerade weil es das eigene Geld ist?
Warstein - Die ungewöhnliche Geschichte begann am Donnerstagmorgen. Die Warsteinerin war in ihrer Stadt unterwegs und hob 500 Euro Bargeld ab, weil sie größere Einkäufe plante. Aber sie fuhr nicht gleich nach Hause, sondern parkte vorher noch beim Marktbäcker gegenüber dem Warsteiner Rathaus, um Brot zu kaufen. Beim Einsteigen ins Auto muss es dann passiert sein: Das Portemonnaie rutsche aus der Tasche, ohne dass die Frau es bemerkte, und fiel zu Boden.
Sie fuhr heim. Zuhause ergriff sie Panik, als sie verzweifelt die Geldbörse suchte. Im Portemonnaie waren nicht nur die 500 Euro gewesen, sondern natürlich auch Personalausweis, Führerschein, Scheckkarte, kurzum alle wichtigen Dokumente. Beim Gedanken, welche Laufereien und Zusatzkosten anstehen, wurde ihr heiß und kalt. „Mein Mann machte mir schon die Hölle heiß“, schilderte sie. Sie sperrte schnellstens die Scheckkarte und versuchte das Fundamt zu erreichen – in der Mittagszeit aber vergeblich.
Als sie gegen 14 Uhr wie üblich die Post aus dem Briefkasten holen wollte, glaubte sie ihren Augen nicht zu trauen. im Kasten lag ihr Portemonnaie – mit allen Ausweisen, 500 unberührten Euro und jedem einzelnen Cent.
„Dass es so was gibt!“, zeigte sich die Warsteinerin noch am Freitag ebenso ungläubig erstaunt wie völlig begeistert. Jemand müsse es gefunden und fast direkt hinter mit her gefahren sein, und es eingeworfen haben. Es ist ihr ein Rätsel, warum der oder die Person nicht geklingelt hat. „Ich finde das total toll und möchte mich über alle Maßen bedanken“, sagt die Warsteinerin. So etwas hätte sie „im Leben nicht erwartet“. Dabei ist sie auch ein bisschen stolz darauf, dass dies in Warstein möglich ist. Von ihren Kindern und Enkelkindern im Berliner Bezirk Kreuzberg wisse sie, dass so etwas dort völlig undenkbar wäre. „Den Kindern selbst werden oft die Räder aufgebrochen und gestohlen, isch selbst habe mal meine Jeansjacke im Lokal hängen lassen – sie war sofort weg.“
Nun würde sie sich gern bei dem ehrlichen Finder bedanken und auch einen Finderlohn zahlen. Sie bittet den Betreffenden sich doch zu melden, die Adresse ist ihm ja bekannt. Sie selbst kann ihr Glück immer noch nicht so recht fassen.