Ab 2024 nur noch 2,5 Priesterstellen für ganz Warstein

Warstein - An Kirchen besteht kein Mangeln. Fast ein Dutzend Gotteshäuser, zudem ein halbes Dutzend Kapellen, hat das katholische Warstein an Möhne und Wäster aufzubieten. Diese mit Leben, erst recht mit kirchlichem Personal zu füllen wird immer schwerer. In acht Jahren wird es in der gesamten Stadt nur noch 2,5 Priester und 2 Gemeindereferentinnen. Sagt der Erzbischof und zurrt dies fest.
Gerade ist das neue Kirchliche Amtsblatt herausgekommen, das den rasanten Personalrückgang festschreibt. Vor sechs Jahren kündigte Hans-Josef Becker an, dass es ab 2020 nur noch einen einzigen „Pastoralverbund Warstein“ geben wird. Jetzt folgt die Antwort auf die Frage „Wie viele Priester und Gemeindereferenten werden 2024 noch in unserem Pastoralen Raum tätig sein.“ In einer langen Liste ist sie zu finden: 2,5 Priester und 2 Gemeindereferenten für Warstein, Suttrop, Hirschberg, Belecke, das gesamte Möhnetal sowie die LWL-Klinik und das Krankenhaus. In Nachbarkommunen sieht es nicht besser aus. 2,5 Priester plus 1,5 Gemeindereferenten in Rüthen-Anröchte, 3 plus 2,5 in Erwitte-Geseke, 4 plus 3,5 im großen Lippstadt, 3,5 plus 4 in Meschede/Bestwig sowie 3,5 plus 4 in Soest/Sassendorf/Möhnesee.
„Mir ist bewusst, was ich Ihnen und uns allen mit diesem erstmaligen Offenlegen eines Einsatzplanes für unser Erzbistum zumute“, schreibt der Erzbischof. Hans-Josef Becker kennt die Zeiten bis in die späten 90er Jahre noch sehr genau, als jedes Dorf seinen Pfarrer hatte: Müller, Sauerwald, Strohbach, Spiekermann, Meschke, Tröster, Hoeschen, Schenk. Von der „alten Garde“ ist nur noch Josef Sauerwald da, zur Freude der Kirchspiel-Gläubigen. Auch wenn der Geistliche Rat es als hoch verdienter Ruheständler langsamer angehen lässt. Aber immerhin gibt es im Möhnetal und Belecke noch PV-Chef Markus Gudermann und Pastor van Lieshout, die beiden Gemeindereferentinnen Beatrix Jakobi und Renate Bracht sowie Winfried Heine als Diakon. Noch „stärker“ aufgestellt ist das Warsteiner Team um Dechant Thomas Wulf mit Pastor Daniel Meiworm, Vikar Manuel Klashörster, den beiden Diakonen Ludger Althaus und Friedhelm Schannath sowie Gemeindereferentin Bernadette Kauf. Heute, 2016, gibt es also im Stadtgebiet noch 6 Priester, 3 Diakone und 3 Gemeindereferentinnen. „Sukzessive“ soll der Einsatzplan 2024 umgesetzt werden, so die Vorgaben des Erzbischofs.
Insbesondere bei den Priestern steht dem neuen „Pastoralverbund Warstein“ mit Sitz in St. Pankratius Warstein eine Halbierung des priesterlichen Personals bevor. „Ein schmerzlicher Prozess“, weiß der Erzbischof. Es solle ein „geistlicher Prozess“ werden, „ein Wachsen auf den lebendigen Gott hin.“ Denn: „Der christliche Glaube ist kein Auslaufmodell“.