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20 neue Büros: Computerplus baut Standort in Suttrop aus

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Von: Jens Hippe

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Elmar Bockey baut den Sitz seiner Firma Computerplus an der Kreisstraße um, schafft dort ein „modernes Arbeitsumfeld“.
Elmar Bockey baut den Sitz seiner Firma Computerplus an der Kreisstraße um, schafft dort ein „modernes Arbeitsumfeld“. © Hippe, Jens

Die Suttroper Softwarefirma Computerplus baut ihren Sitz aus und schafft 20 „richtig schicke Büros“. Wie die aussehen sollen und wer hinter der ganzen Maßnahme steckt.

Suttrop – „Ihr kompetenter Partner für alle Fragen rund um die IT, mit Lösungen aus einer Hand.“ Hinter dem, was auf der Homepage der Suttroper Firma Computerplus in so einfachen Worten beschrieben wird, steckt ein komplexes Angebot. „Wir sind ein Systemhaus für Systemtechnik“, sagt Geschäftsführer Elmar Bockey. In erster Linie arbeitet seine Firma softwareorientiert – kümmert sich um Betriebssysteme, Datensicherheit, E-Mail-Programme, Netzwerkinstallation, Sicherheitssysteme. Bei Microsoft ist Computerplus Silber-Partner, der zweithöchste Status, bei Lancom Goldpartner. Hardware – „alles, was Strom hat“, bietet das Unternehmen nicht. „Wir machen keine Verkabelungen und schaffen keine aktiven Netzwerkstrukturen“, erklärt der 49-Jährige.

Elmar Bockey ist Ur-Suttroper und in seinem Heimatdorf bekannt, seine Firma dagegen nur wenig. „Computerplus kennt in Warstein kaum jemand, aber am 1. Juni gibt es uns schon 28 Jahre“, berichtet er. Angefangen hat alles im Jahr 1995 „wie bei Hewlett Packard bei Mama im Jugendzimmer“, erinnert er sich an die Firmenanfänge zurück. Ein Jahr später liefen schon „wilde Strippenstränge durch das Haus“.

Auch Niederlassung in Sachsen-Anhalt betreut

Irgendwann bezog Elmar Bockey ein eigenes Haus, in das auch Computerplus einzog. Doch die Firma wuchs weiter, zog für „sechs, sieben Jahre“ in die Hirschberger Straße nach Belecke. Als dann die Sparkasse Warstein-Rüthen mit der Sparkasse Lippstadt fusionierte und die Filiale in Suttrop aufgab, bot sich die Chance zur Rückkehr in den Heimatort. 2009 kaufte Elmar Bockey die Immobilie an der Kreisstraße.

Es folgten intensive Jahre, denn neben dem Hauptsitz, betreute er eine Niederlassung in Sachsen-Anhalt, war zeitgleich sieben Jahre IT-Leiter einer großen Privatklinik in Fürth. „Ich bin nachts gefahren und habe tagsüber gearbeitet“, blickt er auf diese Zeit zurück, in der er über 100 000 Kilometer pro Jahr gefahren ist. Irgendwann kam die Erkenntnis: „Das will ich nicht mehr.“

Seit 2018 konzentriert sich der Suttroper auf sein Stammhaus, betreut von dort aus mit aktuell 16 Mitarbeitern Kunden in einem Umkreis bis 80 Kilometer. In direkter Umgebung Firmen wie Westkalk, Elektro Müller, die Esser-Werke, Finnhaus oder die Gemeinschaftspraxis Dr. Weigelin und Ruhnau. Die Regionalität kommt auch seinen Mitarbeitern zugute. „Die haben teilweise Kinder und wollen abends zuhause sein“, weiß der Firmenchef.

IT-Bereich ständige Herausforderung

In erster Linie wendet er sich mit seinen Dienstleistungen an Firmen, die keine eigene EDV-Abteilung haben, „die aber Lösungen suchen“, sagt Bockey. Damit und mit der regionalen Beschränkung hat er gute Erfahrungen gemacht und festgestellt: „Warstein hat richtig viele gute Unternehmen. Was die Industrie hier angeht, gibt es auch keine Probleme mit Zahlungsausfällen. Das sind Kunden, die Ideen und Strategien haben, und die auch dafür zahlen. Es macht wirklich Spaß.“

Natürlich sei der IT-Bereich eine ständige Herausforderung, müsse man immer die neuesten Entwicklungen im Auge haben, immer bereit sein, „sich neu zu erfinden“, sagt der gelernte Datenverarbeitungskaufmann. Ein Zeichen für die stetige Entwicklung, denn: „Den Ausbildungsberuf gibt es gar nicht mehr“, sagt Bockey in seinem Büro im Haus Steinrücken. Dorthin ist Computerplus umgezogen – nicht auf Dauer, sondern für die Zeit des Umbaus an der Kreisstraße.

Das Gebäude an der Kreisstraße ist entkernt, wird später aufgestockt.
Das Gebäude an der Kreisstraße ist entkernt, wird später aufgestockt. © Hippe, Jens

Diese Pläne reiften seit 2019. Doch dann mit Corona die erste Verzögerung. „Freitag, den 13. März 2020 werde ich nie vergessen“, erinnert sich Bockey. Bis auf drei Leute – er selbst, seine Frau und ein gerade erst neu hinzugekommener Mitarbeiter sowie ein Auszubildender wurden alle anderen ins Homeoffice geschickt. Computerplus meisterte diese Situation dank der „guten Mitarbeiter“.

2021 kamen die ersten Mitarbeiter zurück, die Umbaupläne wurden wieder aufgegriffen, der Umzug in das angemietete Haus Steinrücken direkt gegenüber begann. 2022 wurde er abgeschlossen. „Ein Mitarbeiter aus Iserlohn ist auch gleich hier eingezogen“, erklärt Bockey lachend.

Verzögerung durch Baukosten und Ukraine-Krieg

Der Umbau verzögerte sich aber wegen Ukraine-Krieg und gestiegener Kosten im Bau erneut. Jetzt aber hat er begonnen. Das Gebäude ist bereits entkernt, in der nächsten Woche soll die Zwischendecke eingezogen werden. Denn das Gebäude wird an der Nordseite aufgestockt. 20 „richtig schicke Büros“, die das ungeliebte Großraumbüro ersetzen, wird es künftig geben und einen „schönen Aufenthaltsbereich“.

„Das Gebäude wird auch komplett energetisch saniert und auf Nachhaltigkeit getrimmt“, beschreibt Elmar Bockey die Pläne, erklärt, dass die Südseite mit Photovoltaik-Panels ausgerüstet wird. „Es soll ein modernes Arbeitsumfeld werden, um auch einen ordentlichen Anlaufpunkt darzustellen. Dann sind wir auch attraktiv für Bewerber“, sagt Bockey, der bis Ende kommenden Jahres die Mitarbeiterzahl auf bis zu 20 aufstocken will.

Die Attraktivitätssteigerung lässt sich Computerplus einiges kosten. „Wir sind nicht ganz siebenstellig, aber es fehlt nicht viel“, sagt der Firmengründer. Ende November will er fertig sein und umziehen. Dann wird auch die Sparkasse mit Geld- und Kassenautomat wieder in das dann neu gestaltete Foyer ziehen, ebenso wie der Bücherschrank der Suttroper Dorfkonferenz.

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