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20 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Pietrapaola und Warstein

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Das Erinnerungsfoto der gesamten Festgesellschaft zur 20-jährigen Städtepartnerschaft.
Das Erinnerungsfoto der gesamten Festgesellschaft zur 20-jährigen Städtepartnerschaft.  © Ingrid Schmallenberg

In den vergangenen Tagen besuchte eine Warsteiner Delegation die italienische Partnerstadt Pietrapaola anlässlich des 20. Jahrestages der Partnerschaft. Wie das Wiedersehen stattfand.

Pietrapaola/Warstein - „Europa schaffen heißt Frieden schaffen“, stellte Pietrapaolas Bürgermeisterin Manuela Labonia in ihrer Festrede zum 20. Jahrestag der Städtepartnerschaft fest. Zuvor war sie, eskortiert von den Vertretern der Partnerschaftsvereine, in feierlichem Umzug vom Rathaus in Pietrapaola zum Festsaal geschritten. Dort wurde die Delegation von der Stadtkapelle empfangen, die mit den Nationalhymnen beider Länder für erste emotionale Momente sorgte. Viele weitere sollten noch folgen.

An diesem, nach den Worten der Bürgermeisterin „historischen Tag“, dankte sie allen, die am Aufbau der Städtepartnerschaft beteiligt waren und damit den Grundstein nicht nur für nationales sondern auch für europäisches Bewusstsein gelegt haben. Die vielen Freundschaften, die im Laufe der letzten 20 Jahre entstanden seien, zeigten mehr als jeder politische Diskurs, „dass die Entscheidung, den Weg der Städtepartnerschaft zu gehen, richtig war und noch ist“. Mit dem Festakt solle allerdings nicht nur die Vergangenheit besiegelt, sondern auch der Boden für die Zukunft bereitet werden. So forderte sie den Vertreter des Warsteiner Bürgermeisters Andreas Wiepck sowie die Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine auf, mit ihr zusammen eine Erklärung zu unterschreiben, in der das Versprechen auf eine gute Partnerschaft erneuer wird. Dem Ehrenvorsitzenden des italienischen Partnerschaftsvereins, Francesco Talarico, war das die Bestätigung seines unermüdlichen Engagements. Im Rückblick auf die letzten 20 Jahre, in denen man einen sozio-kulturellen Beitrag geleistet habe, versicherte er: „Wir haben an die Städtepartnerschaft geglaubt und wir glauben immer noch daran.“

Sein Nachfolger Francesco Pugliese bezeichnete den Einsatz für Freundschaft und Kooperation als „fundamentale Möglichkeit, aktiv an der Europäischen Union mitzuwirken“. Mit einem selbst komponierten „Lied für den Frieden“ unterstrich Heinz Helmut Schulte, Vorsitzender der Warsteiner Europafreunde (WEF), die Worte seines Amtskollegen. Er dankte den Gastgebern für ihre Freundlichkeit und Lebensart, die das Gefühl von „immer locker - leicht“ vermittle. Dass die WEF mit den neuen Beisitzern Rosa Maas und Gianluca Vitale nun junge Warsteiner mit italienischen Wurzeln ins Rennen schickt, lässt die ehemalige WEF-Vorsitzende Birgit Wüllner auf eine gute Zukunft der Partnerschaft hoffen. Dem konnte sich die Vertreterin der örtlichen Grundschule, Mariella Pacifico, nur anschließen. Sie hatte mit Aldo Ronga (13) und Isabel Caruso (11) zwei Schüler mitgebracht, die versicherten: „Wir möchten nach Deutschland kommen und hoffen, dass es klappt!“

Tränen bei den Reden

Tränen flossen während der Reden der beiden neuen WEF-Beisitzer. Sie bedankten sich mit rührenden Worten bei ihren Vorgängern. Mit großer Bewunderung, so Rosa Maas, habe sie zu ihrem Vater Francesco Capalbo aufgeschaut: „Er ließ die Herzen im Gleichklang schlagen und ich werde sie weiter schlagen lassen.“ Gianluca Vitale erinnerte an seinen Großvater Luigi Vitale, der 1956 nach Belecke kam und einen großen Teil zur Gründung beigetragen habe. Auch sein Vater Pietro Vitale, der bei der Feier als Übersetzer fungierte, habe 15 Jahre den WEF-Vorgänger „Italienischer Freundeskreis“ geleitet. Ihre erste offizielle Rede kommentierte Heinz Helmut Schulte: „Das war ein Supereinstieg - es lebe die Zukunft!“ „Hör jetzt auf zu weinen, sonst fange ich auch an“, raunte die Bürgermeisterin ihrem Freund und Mitstreiter Franco Capalbo (Ciccio) zu, als sie ihm die Dankesurkunde für seine Verdienste überreichte. Mit den Worten „junge Leute bringen jetzt neuen Schwung“, verabschiedete sich Capalbo auch in seinem Heimatort von seinem Amt als Vermittler. Andreas Wiepck, der in Vertretung von Bürgermeister Dr. Thomas Schöne zum Jubiläum gratulierte, verwies auf die Lebensfreude, die er nach einer Woche Pietrapaola mit nach Warstein nehme. An die Gastgeber gerichtet versicherte er: „Wir haben Kalabrien in unseren Herzen.“

Für die musikalische Untermalung sorgten auf bewährte Art die Alphornbläser „Waldfrevel“. Den klassischen Ausgleich besorgte Maestro Nicola Gorgolione mit wunderbaren Bachkantaten. „Lassen wir es ordentlich krachen“ hatte Gianluca Vitale sich in seiner Antrittsrede gewünscht. Und so läuteten knallende Sektkorken das Ende der offiziellen Feierlichkeiten ein. Nach dem gemeinsamen Verspeisen der Geburtstagstorte ging es zum Weiterfeiern mit Live-Musik auf die „Piazza Warstein“.

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